Editorial / Luxemburg muss zusammenstehen – und steht zusammen
In Luxemburg steht das öffentliche Leben still. Die Schulen sind zu, die meisten Geschäfte auch. Kneipen, Restaurants und Diskotheken dürfen keine Gäste mehr empfangen, kulturelle und sportliche Stätten haben geschlossen. Wer kann, soll zu Hause bleiben und nur zum Allernötigsten vor die Tür gehen.
Uns Jüngere mag es freuen: mehr Zeit mit der Familie, auch wenn man nebenher noch am Laptop etwas arbeiten muss. Mit Freunden steht man über Snapchat, Instagram, Facebook oder sonstige soziale Medien in Kontakt. Wer abschalten will, schnappt sich ein gutes Buch oder zockt endlich mal das Spiel durch, das man vor einer halben Ewigkeit begonnen hat. Das Wetter draußen ist gut und noch ist es erlaubt, einen Spaziergang zu machen.
So manch einer mag sich zurzeit noch denken: Ganz so schlimm klingt das nicht. Doch spätestens nach zwei Wochen wird bei einigen der Lagerkoller einsetzen. Wenn einen die spielenden Kinder nur noch beim Arbeiten stören, wenn der Partner nur noch genervt reagiert, weil man den ganzen Tag aufeinander hängt, wenn der Teenager zu Hause motzt, weil er seine Freunde immer noch nicht wiedersehen kann und die Hausaufgaben aber gemacht werden müssen, wenn man sich ständig Gedanken um die gefährdeten Personen aus seinem Familien- und Bekanntenkreis macht, wenn man seine Freunde wieder nicht zum Feierabendbier treffen kann, wenn sich die Krisensituation auch in Luxemburg weiter verschärft – dann fällt einem vielleicht doch die Decke auf den Kopf und man wünscht sich wieder den Alltag zurück. Oder mit der andauernden Isolation können sich Menschen immer einsamer fühlen. Das trifft nicht nur ältere Menschen, sondern auch diejenigen, die zu Depressionen neigen. Dazu werden die „Superhelden des Alltags“ an der medizinischen Front viele Kräfte mobilisieren müssen, um diejenigen zu betreuen, die das Coronavirus heftig trifft.
In den kommenden Tagen und Wochen wird es also nicht nur darum gehen, so viele Menschen wie möglich vor dem Coronavirus zu schützen und die Infektionsrate möglichst in die Länge zu ziehen, um das Gesundheitssystem nicht zu überfordern. Sondern auch um die Moral der Gesellschaft insgesamt hochzuhalten. Die Videos von Italienern, die wegen Ausgangssperre auf ihren Balkonen stehen und gegen die Hoffnungslosigkeit ansingen oder musizieren, haben sich nicht von ungefähr wie ein Lauffeuer auf der ganzen Welt verbreitet. Sie machen Hoffnung. Genauso wie die zahlreichen Freiwilligen, die sich gerade in Luxemburg über die Gemeinden, die staatlichen Behörden, die Vereine und zahlreichen Privatinitiativen in den sozialen Medien melden, um zu helfen, wo es nur geht. Studenten, Lehrer und ältere Schüler bieten Nachhilfestunden an. Jüngere Erwachsene bieten an, einkaufen oder mit dem Hund spazieren zu gehen. Eine Altenpflegerin versucht, Clowns, Musiker und andere talentierte Personen zu finden, um per Skype die älteren Personen in ihrem Heim zu unterhalten. Medizinstudenten, ehemalige Ärzte und Krankenpfleger melden sich in so großen Zahlen beim Gesundheitsministerium, dass Paulette Lenert sie bitten muss, auf eine spezielle Hotline zu warten, damit sie die offizielle Helpline nicht blockieren.
Dieser Wille, einander zu helfen, darf kein kurz aufloderndes Flämmchen sein, das nach wenigen Tagen wieder in Apathie erlischt. Wir müssen ein Feuer der Solidarität schüren, an dem sich alle, die es brauchen, wärmen können. Also auf, beweisen wir, dass Luxemburg fest zusammensteht!
- „Nach all dem was passiert ist, ist man verunsichert“ - 15. November 2024.
- Bei den Wahlen in den USA ist das Chaos vorprogrammiert - 2. November 2024.
- Rechte für Menschen mit einer Behinderung: Es reicht mit den leeren Versprechungen - 14. Oktober 2024.
Klar, ausser im Supermarkt ! Gruß an alle Egoisten
Wie bitte soll man denn einander helfen? Nur die Aerzte und Chemiker können helfen.
Zusammenstehen, aber mit 2 Metern Abstand bitte.
Und nicht in Innenräumen.
Kriegen die Helfer auch Lohnzuschläge wenn sie Überstunden machen?
Solidarität ist, jeder der in der komfortablen Situation ist zuhause zubleiben, denen , den Ärzten , Krankenhauspersonal, Rettungsdiensten, Versorgungsindustrie mit den Verkäufern,Freiwilligen ….und auch den politischen Verantwortlichen, jenen an der vordersten Virus Front unseren Respekt zu zollen und zwar dadurch , dass wir unseren kleinen Beitrag als Dank an diese Menschen dazulegen, indem wir den Anordnungen, Verordnungen, Restriktionen folge leisten.“ Let‘z stay together“.
Im Nachhinein zu meinem vorherigen Kommentar zur Solidarität in unserem Lande,ist mir aufgefallen, ehrlicherweise muss ich mir eingestehen, in meinen Gedankengänge über diese Krise eine Sorte Mensch vergessen zuhaben , unsere Asylanten, Flüchtlinge.Vergessen wir nicht , auch diese Menschen sind dem Virus ausgesetzt, oft fern der Familie , fremd in unserer Gesellschaft und denselben Ängsten ausgesetzt wie wir.Wir sollten sie nicht vergessen und vielleicht können wir auch unter ihnen, Menschen finden , die in der augenblicklichen Situation gebraucht werden, gerne helfen ,egal in welchem lebensnotwendigen Sektor sie von Nutzen sein würden, ihnen die Chance bieten ,sich zu bewähren. Setzen wir auch hier auf gesunden Menschenverstand, lassen Bürokratie, Bürokratie sein, beschleunigen deren Eingliederung in die Gesellschaft.
A propos einander helfen. Ich lebe im Ausland und wollte meine 89 jährige Mutter für „Repas sur roues“ anmelden weil die Restaurants ja geschlossen haben. Ein Mitarbeiter von Servior hat mir erklärt, dass zur Zeit keine neuen „Kunden“ mehr angenommen werden. Dabei ist meine Mutter keine neues Kundin, da sie bereits die nötigen Gerätschaften hat (Wärmehalteplatte etc.). Sie hat nur in letzter Zeit nicht mehr auf die Dienste von Servior zurückgegriffen.
Solidaritéit ? Alles schéin a gutt. Gäer derzou bereet, mä wéi as ët da mat deenen déi d‘Regaler eidel raumen an deenen, déi ouni Schimmt an de Spideeler op Däiwel komm eraus klauen ? Wou bleift dann do d‘Solidaritéit? Esou Crapülen gehéiren aus dem Verkéier gezunn !
An dann d’Solidaritéit mat de mëttleren a grousse Betriiber wéi och de liberale Beruffer. Dräimol däerft der roden, ween no deem ganzen Hype d’Pan wäert klaken !!! – Do si mer dann emol gespaant op d’Solidaritéit vun de grousse Boîten an deenen esou aarmen a bedauernswäerten Liberalen !
Solidarität? in meinem beruflichen Umfeld waren alle Einzelkämpfer.
in 2-3 Wochen werden sich die europäischen Länder entscheiden müssen, ob sie ihre Wirtschaft weiter schädigen wollen „nur“ um zu verhindern, dass weniger 90jährige sterben. denn, seien wir mal ehrlich, so wird es nicht weitergehen können. die Leute werden sich nicht monatelang wegsperren lassen.
Sollte „mehr“ nicht weniger sein.
@tarzan: Zur Lektüre empfehle ich RKI ,Steckbrief Corvid….,dann wird klar, dass den Bürgern keine Wahl bleiben wird die rigorosen Maßnahmen zu akzeptieren, ich verweise auch darauf hin, amerikanische Wissenschaftler den Höhepunkt für Juni-August berechnet hat, diese Form der Grippe in Wellenform auftreten wird( siehe Spanische Grippe Frühling 1918 ,dann Herbst 1918 und zum Schluss 1919), sie uns über den Herbst hinein bis …..begleiten wird. Da sie sich als Einzelkämpfer titulieren, auch Synonym für Eigenbrötler, bedürfen sie sicher nicht den Vorteilen der Solidargemeinschaft. Was ist Verzicht auf ein Stück Freiheit, wenn wir Menschen leben retten können. Was ist Verzicht auf Freiheit, dem medizinischen Personal, allen an der vordersten Front ,…bis zur verantwortlichen Politik, auf ein Stück Freiheit zu verzichten und all denen unsere Solidarität und Dank zu beweisen.
Genau so ist es @ j. Scholer, die Menschen müssen bescheidener, anspruchsloser, mitfühlender, verantwortungsbewusster und solidarischer werden. Da schliesse ich mich mit ein. In Wirklichkeit leben die meisten von uns im Überfluss. Man kann auf Vieles verzichten was nicht unbedingt lebensnotwendig ist. Und dann lernt man die wesentlichen Dinge, die das Leben ausmachen, weitaus mehr zu schätzen.