Grenzüberschreitende Mobilität / Luxemburg und Frankreich investieren massiv in neue Bahn- und Straßeninfrastruktur
Tausende Pendler strömen täglich nach Luxemburg, Tendenz steigend. Luxemburg und Frankreich machen nun Millionenbeträge locker, um ihre Bahn- und Straßeninfrastruktur auszubauen, um so den Verkehr zu entlasten. Transportminister François Bausch stellte die Projekte am Mittwoch in Metz vor.
Luxemburg und Frankreich wollen ihr Verkehrsangebot für französisch-luxemburgische Grenzgänger weiter ausbauen. Zu diesem Anlass luden Luxemburgs Transportminister François Bausch („déi gréng“) und der französische Präsident der Region Grand Est, Franck Leroy, am Mittwoch zu einer Pressekonferenz in Metz. Dort präsentierten sie bereits angelaufene und noch bevorstehende Projekte. Zudem seien eine Reihe an Maßnahmen beschlossen worden, die in der Pariser Vereinbarung festgehalten wurden. Beide Länder erhoffen sich dadurch eine drastische Erhöhung ihrer Transportkapazität bis 2030.
„Plan national de mobilité“ 2035
Vom „Plan national de mobilité“ 2035 (PNM) verspricht sich die Regierung, 40 Prozent mehr Fahrten bewältigen zu können, mit weniger Autos als noch im Jahr 2017. Luxemburg wolle von einem Konzept des Aufholens zu einem des Antizipierens übergehen. Das setze jedoch voraus, dass nicht die Fortbewegung von Fahrzeugen, sondern jene von Personen untersucht wird. Der PNM basiert auf drei Punkten: Erstens die Anzahl der Menschen, die sich fortbewegen, sowie deren Bedürfnisse bestimmen. Zweitens das für den jeweiligen Kontext am besten geeignete Verkehrsmittel fördern. Und drittens alle vier Akteure der Mobilität mobilisieren: den Staat, die Gemeinden, die Arbeitgeber und die Einwohner.
So stünden Reisenden derzeit pro Stunde 9.000 Sitzplätze zur Verfügung, so das Factsheet der Politiker. 2025 sollen es bereits 13.500 und 2030 sogar 22.500 sein – eine 2,5-fache Kapazitätserweiterung innerhalb von knapp sieben Jahren.
Die Projekte in Luxemburg würden zu 100 Prozent vom luxemburgischen Staat finanziert werden. Der Ausbau des hauptstädtischen Bahnhofs, wo alle Hauptzuglinien zusammenlaufen, sowie der Bau der neuen Strecke Luxemburg-Bettemburg seien Schlüsselelemente, um das künftige Verkehrsaufgebot zu stemmen. Die Erweiterung und Anpassung des Luxemburger Bahnhofs sollen einen flüssigeren Verkehr ermöglichen und den „Dominoeffekt“ beim Rein- und Herausfahren der Züge reduzieren. Zwei neue Bahnsteige und vier neue Bahnsteiggleise sind geplant. Auch die Arbeiten an der neuen Zugstrecke Luxemburg-Bettemburg würden voranschreiten: Vier von insgesamt acht Bauten entlang der neuen Zuglinie seien bereits fertiggestellt.
Daneben sollen die 2022 begonnenen Bauarbeiten zur Erweiterung eines rund zwölf Kilometer langen Abschnitts der A3 auf drei Spuren bis 2030 abgeschlossen werden. Dieses Projekt sehe eine Priorisierung des öffentlichen Verkehrs und von Fahrgemeinschaften vor. Wie diese Priorisierung geregelt werden soll, stehe allerdings noch nicht fest, heißt es in einer Pressemitteilung des Transportministeriums.
Leroy kündigte an, dass die Region Grand Est die Schaffung einer derartigen Spur als Fortsetzung der luxemburgischen Ausbauten auf französischer Seite prüfen wolle. Arbeiten zur Verbreiterung der Autobahn nördlich von Thionville und zur Umgehung der Stadt sollten je nach den gewählten Ausbauszenarien zwischen 2027 und 2035 gestaffelt werden.
Projekte jenseits der Grenze
Für die gemeinsamen Projekte in Frankreich, die eine bessere grenzüberschreitende Anbindung ermöglichen sollen, sei eine luxemburgisch-französische Kofinanzierung im Verhältnis 50:50 vorgesehen. Wie in der Absichtserklärung von 2018 und dem Zusatzabkommen von 2021 festgehalten wurde, wird Luxemburg demnach voraussichtlich rund 230 Millionen Euro zu diesen Projekten beitragen: zweimal 110 Millionen für den Eisenbahn- und zehn Millionen Euro für den Straßenbereich. Diese Summe sei allerdings noch nicht in Stein gemeißelt: Noch nicht alle Studien seien weit genug fortgeschritten, um einen genauen Finanzrahmen für die jeweiligen Projekte festlegen zu können, heißt es in der Pressemitteilung.
Die Absichtserklärung sieht zudem vor, dass künftig bis zu zehn Züge pro Spitzenstunde und Richtung zwischen beiden Ländern verkehren. Dabei soll es sich um acht TER-Züge, einen TGV und einen Güterzug handeln. Die TER-Züge sollen zudem einer erhöhten Taktung unterliegen, um zu einer metropolitanen RER zu werden: So sollen in den Spitzenstunden und pro Richtung jeweils sechs Züge zwischen Metz und Luxemburg-Stadt verkehren und acht zwischen Thionville und Luxemburg-Stadt.
In einer ersten Phase sollen Züge mit einer Länge von bis zu 240 Metern eingesetzt werden – anstatt von Zügen von 80 beziehungsweise 160 Metern. Dafür müsste allerdings auf französischer Seite ein neues Wartungszentrum in Montigny-lès-Metz errichtet und der Zugang zum französischen Schienennetz ausgebaut werden. 110 Millionen Euro wird die für 2026 geplante Inbetriebnahme kosten. Der Erwerb des rollenden Materials sowie dessen ERTMS-Ausrüstung (European Rail Traffic Management System) sei in diesem Betrag noch nicht enthalten. Dieser werde allerdings zur Gänze (118 Mio. Euro) von der Region Grand Est übernommen.
Bereits vollendete Arbeiten
Derzeit würden die Bahnsteige von sieben französischen Bahnhöfen auf eine Länge von 250 Metern erweitert werden, um die neuen Züge empfangen zu können. Die Arbeiten kosten insgesamt 16 Millionen Euro. Hierbei handelt es sich um die Bahnhöfe Hettange-Grande, Uckange, Hagondange, Walygator, Maizières-lès-Metz, Woippy und Metz-Nord. Die Arbeiten an den drei erstgenannten seien bereits 2022 abgeschlossen worden. Die restlichen Ausbauarbeiten seien für 2023 vorgesehen, geht aus dem Dokument des Transportministeriums hervor.
In einer zweiten Phase sollen dann, nach Abschluss der Infrasturkturanpassungen auf französischer Seite, zwei weitere TER-Züge eingesetzt werden. Bis 2030 soll in den Spitzenzeiten alle sieben Minuten ein Zug von Thionville, einer alle zehn Minuten von Metz und ein Direktzug von Nancy aus in Richtung Luxemburg fahren.
Die Pariser Vereinbarung sieht ebenfalls die Errichtung von P+R-Anlagen vor, wodurch die Nutzung des öffentlichen Transports erleichtert werden soll. Es seien drei Parkanlagen in luxemburgisch-französischer Kooperation errichtet worden bzw. geplant: Thionville Metzange, Bahnhof Longwy und Bahnhof Thionville, so das Schreiben.
Investitionen in den Luxemburger Schienenverkehr
Luxemburg investierte zwischen 2019 und 2022 insgesamt 1,1 Milliarden Euro in den Eisenbahnbereich. Für den Zeitraum 2023 bis 2026 sind sogar 1,4 Milliarden Euro vorgesehen. Die CFL hat zudem 400 Millionen Euro in eine neue Zugserie, die Coradia, investiert. Diese aus 34 Triebwagen bestehende Bestellung werde bis 2025 schrittweise ausgeliefert.
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Huet hien nach net genug Geld vum Letzebuerger Steierzueler zurFenster eraus geschmass? Dei next Regierung darf eis da soen wei mer dat alles zereck bezuelen.
D’Chantier’en sinn net gutt organisei’ert. Elo bastelen mer schon 10 Johr un der nei’er Beeteburger Streck, an set soll elo nach 10 Johr dau’eren biss se op geht !
Daat sinn do’udeg Investissementer dei‘ dann 20 Johr keen Notzen brengen !
Merci Fränz
@ Alles Egal….. /
„Huet hien nach net genug Geld vum Letzebuerger Steierzueler zurFenster eraus geschmass? “
Nee, do kënnt nach ganz vill.
„Dei next Regierung darf eis da soen wei mer dat alles zereck bezuelen.“
Déi nächst Regierung ass déiselwecht wéi déi Al.😃
@viviane/ „déi nächst Regierung ass déiselwecht wéi déi Al :-)“
Hua hihihihi super, da si mer zwar bei der Eurovisioun dobéi a bezuelen nach vir vill âner Dommheeten mee duerno si mer
b a n k r o t t .