WHO / Luxemburg unterstützt die Weltgesundheitsorganisation
Zu einem Arbeitsbesuch war der Generaldirektor der World Health Organization (WHO), der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus, nach Luxemburg gekommen. Dabei unterzeichnete er mit Außen- und Kooperationsminister Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Martine Deprez jeweils ein Partnerschaftsabkommen. Darüber hinaus wurde er von Premierminister Luc Frieden und Erbgroßherzog Guillaume empfangen.
„Früher hatten Familien mehr Kinder“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Denn oft war es so, dass eines früher gestorben ist. Heute sind die Geburtenraten niedriger, weil die Menschen wissen, dass ihre Kinder eine größere Chance haben, zu überleben.“ Derart Erläuterungen sind typisch für den früheren äthiopischen Gesundheits- und Außenminister und promovierten Immunologen, der betonte, dass sich die Bevölkerung eines Landes besser mit den Mitteln der Medizin schützen und Infektionskrankheiten besser vorbeugen könne, indem sie sich impft.
Sein Sitznachbar Xavier Bettel fasste dies in seinen eigenen, prägnanten Worten zusammen: „Gesundheitsförderung ist niemals eine Ausgabe, sondern eine Investition in Menschen. Und Prävention ist die beste Investition, um das Schlimmste zu verhindern“, sagte der Außen- und Kooperationsminister, der kurz zuvor mit dem Gast eine Übereinkunft unterzeichnet hatte.
Er kam auf die Covid-19-Pandemie zu sprechen, die nach seinen Worten „schwierigste Zeit in meiner politischen Karriere“. Vor allem seit der Pandemie sei die Notwendigkeit, die globale Gesundheit zu fördern, offensichtlich geworden, so Bettel. Angesichts der instabilen Lage in der Welt fügte er noch hinzu: „Gesundheit ist Frieden, und Frieden ist Gesundheit.“ In der unterzeichneten strategischen Partnerschaft geht es zum einen um die Beiträge Luxemburgs als Mitglied der WHO für die Zeit von 2025 bis 2028. Im Budget des Kooperationsministeriums sind 46,5 Millionen Euro für die WHO vorgesehen.
Das Treffen bot den Ministern Bettel und Deprez sowie Tedros Ghebreyesus zudem die Gelegenheit, sich über aktuelle Themen der globalen Gesundheit auszutauschen und die Unterstützung Luxemburgs für das multilaterale System in einem von Polykrisen geprägten globalen Kontext zu bekräftigen, etwa über die Gesundheitssituation in Gaza. „Multilateralismus ist nicht einfach“, sagte Bettel. „Aber wir glauben an ihn.“
Halbe Million gegen Mpox
Es gebe eine Reihe von Viren wie Mpox, betonte Bettel, die am besten bekämpft werden können, indem man impfe. So sind etwa 500.000 Euro vorgesehen, um das Programm „WHO Mpox Appeal“ zu unterstützen. Die durch ein Virus von Menschen und Tieren übertragbare pockenähnliche Erkrankung kann bei Risikogruppen, zu denen etwa Kinder zählen, schwere Krankheitsverläufe haben. Eine Impfung reduziert das Risiko eines Ausbruchs oder mildert den Verlauf. Die WHO hat im August wegen der Ausbreitung einer neuen Virusvariante eine gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite ausgerufen.
Ministerin Deprez und Tedros unterzeichneten ihrerseits eine Vereinbarung über eine zusätzliche Spende für den genannten Zeitraum. Diese Vereinbarung sieht zum ersten Mal einen freiwilligen Beitrag des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit an die WHO in Höhe von einer Million Euro vor, der zusätzlich zu den jährlichen Beiträgen geleistet wird. Mit diesem Betrag wird die WHO bei ihrer Arbeit in bestimmten Schlüsselbereichen unterstützt.
Ein Teil der Mittel wird insbesondere dem Regionalbüro Europa zugewiesen, um die Vorbereitung auf Gesundheitskrisen zu stärken und die Initiative für kleine Länder – die Small Countries Initiative – zu unterstützen. Ein weiterer Teil wird an die WHO-Zentrale in Genf gehen, um Programme zur Verbesserung der Vorbereitung auf Gesundheitsnotfälle und zum Abbau von Ungleichheiten im Gesundheitsbereich, hauptsächlich im Hinblick auf die Geschlechter, zu finanzieren.
WHO-Chef bleibt optimistisch
Ministerin Deprez erklärte: „Dieser Beitrag wird es Luxemburg ermöglichen, seine Kapazitäten zur Reaktion auf Gesundheitsnotfälle zu stärken und einen besseren Schutz unserer Bevölkerung zu gewährleisten. Durch die Unterstützung dieser Initiativen bekräftigen wir unser Engagement für ‚Health for All‘, indem wir dafür sorgen, dass gesundheitliche Ungleichheiten auf globaler Ebene verringert werden und ein gleichberechtigter Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle gefördert wird.“
Was das dieses Jahr gescheiterte internationale Pandemie-Abkommen angeht, zeigt sich Tedros Ghebreyesus nach wie vor optimistisch, dass im kommenden Jahr eine Einigung unter den 194 WHO-Mitgliedstaaten erzielt wird.
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