Coronavirus / Luxemburg wechselt in eine zweite Krisenphase, in der Patienten in vier Zentren behandelt werden
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„Wir müssen die Patienten jetzt schneller abwickeln“, sagte Paulette Lenert am Sonntag
Ab Anfang nächster Woche wechselt Luxemburg in die zweite Krisenphase. Alle Patienten werden auf vier regionale Behandlungszentren aufgeteilt. Die Krankenhäuser sollen sich auf die akuteren Fälle konzentrieren können.
Die „Maisons médicales“ und die Praxen der Zahnärzte werden in Luxemburg ab Anfang nächster Woche geschlossen bleiben. Das kündigte Gesundheitsministerin Paulette Lenert bei einer Pressekonferenz am Sonntag an. Die zweite Phase der Krise habe begonnen. In Zukunft werde man mit einer erhöhten Zahl von Patienten rechnen, die demnach schneller abgewickelt werden müssten. Seit Sonntag hat Luxemburg 798 bestätigte Fälle von Corona-Infektionen. 34 Personen werden in den Krankenhäusern behandelt, davon drei auf einer Intensivstation. Acht Menschen sind bereits an der Krankheit Covid-19 gestorben.
Patienten sollen in einer ersten Phase auf Distanz medizinisch beraten werden. Sie werden, falls notwendig, in einer zweiten Phase in eines der vier Zentren geschickt, die über das Land verteilt werden. Dort werden sie von Ärzten behandelt. Diese Vorgehensweise gilt sowohl für Patienten, die eine Corona-Infektion befürchten, als auch für die anderen. Um weitere Ansteckungen zu verhindern, werden sich die Corona-Patienten und die anderen Patienten in diesen Zentren nicht begegnen. Sollte eine stationäre Behandlung notwendig sein, werden die Patienten von den Zentren aus in die Krankenhäuser weitergeleitet. Bei akuten Notfällen werden die Menschen weiterhin sofort in die Krankenhäuser gebracht.
Krankenhäuser sind bereit
Für die Stadt Luxemburg und Umgebung wird das Zentrum in der Luxexpo eingerichtet. Es soll bereits am Montagnachmittag um 14 Uhr öffnen. Ab Dienstag soll das Zentrum für den Süden des Landes in der Rockhal in Belval öffnen. Es wird ein weiteres im Norden in der Ettelbrücker Deichhalle folgen und eines im Osten, für das noch immer ein passender Ort gesucht wird. Im Moment wird eine Halle in Grevenmacher angedacht. Eine Bestätigung steht allerdings noch aus. Die Zentren sollen die Krankenhäuser so weit wie möglich entlasten, damit diese sich auf die akuten stationären Fälle konzentrieren können.
Die Gesundheitsministerin erklärte, dass die vier Krankenhäuser im Land bereit seien. In den letzten Tagen sei die Hälfte der Kapazitäten für Corona-Patienten freigemacht worden. Vor dem Krankenhaus CHL wurde ein Zelt errichtet, in dem 100 Betten untergebracht werden können. Neben den Krankenhäusern sind noch zwei weitere Behandlungszentren in der Vorbereitung, die aktiviert werden können, falls die Spitäler überfordert sind, eines davon in Colpach im Nordwesten des Landes, das vom Roten Kreuz betrieben werden soll. Ein zweites wurde in Mondorf in den Thermen geplant, das in wenigen Tagen stehen könnte.
Luxemburg will Nachbarländern helfen
Laut Paulette Lenert gibt es für Luxemburg zwei Herausforderungen: das Personal und das Material. Um das Personalproblem zu lösen, wird ab Montag eine Internetseite vom Luxemburger Staat aktiviert. Auf dieser Seite soll vermeldet werden, welche Menschen gerade an welchen Stellen gebraucht werden. Personen mit passender Kompetenz und Ausbildung können sich melden. So will die Regierung einen Überblick über Angebot und Nachfrage schaffen. Lenert nannte als Beispiele Menschen mit medizinischen Kompetenzen, aber auch Leute, die sich bereit erklären würden, Masken zu nähen.
Das Problem rund um das medizinische Material ist schwieriger zu lösen. „Viele Bestellungen laufen noch“, sagte die Gesundheitsministerin. Der Staat habe nicht gespart. Bisher sei aber nicht all das Material angekommen, das man brauche. Eine Bestellung, die über die EU abgewickelt wurde, sei noch nicht bestätigt worden. „Viele Personen, die mit anderen Menschen in Kontakt sind, hätten gerne Masken“, sagte Lenert. Diese würden aber im Moment prioritär an Personen im Gesundheits- und Pflegesektor vergeben werden.
Luxemburg hat des Weiteren beschlossen, den Nachbarländern zu helfen. Premierminister Xavier Bettel habe sich bereit erklärt, akut bedrohte Patienten in Luxemburg aufzunehmen, solange es noch Kapazitäten gibt. Vor allem Frankreich leidet gerade besonders. Zahlreiche Patienten müssen mit Flugzeugen von einer Region in eine andere transportiert werden, weil das Land in besonders betroffenen Regionen wie beispielsweise dem Elsass nicht genügend Kapazitäten hat.
Lenert hatte auch eine gute Nachricht: Etwa zehn Personen sind in Luxemburg vom Virus wieder geheilt. Ab nächster Woche will die Regierung regelmäßig darüber informieren, wie viele Menschen wieder gesund sind.
Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?
Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, von engem Kontakt mit kranken Menschen absehen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und es unterlassen, das Gesicht mit den Händen zu berühren.
Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 80 02 80 80 in Betrieb.
Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 80 02 80 80 (oder im Notfall 112) anrufen. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei gefährdeten Personen absehen.
Das Coronavirus im Steckbrief
– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben
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Ein Alptraum! Einfach surreal. “ La peste “ von Albert Camus wird Wirklichkeit.
Wann een awer lo eng ordonance vun sengem Hausdokter muss hun
Well een dei Medikamenter muss huelen
(Heeschnapp ventolin reuhma an Bludrockspellen Wei kritt een dei dann
Ech huelen un, infizéiert Leit ouni Auto fueren da mam Zuch an d’Rockhal.
Da kënnen déi aner Passagéier direkt mat do bleiwen.
Zynismus hëlleft an dëse schwéiere Zäiten absolut kengem!
Dei Madame fängt um engem leed ze doen, kann net emol ein Sie ofleisen. Wat mecht Dei vun der Millen an dem Wirt vun Dikerech sein Jong eigentlich. Vun denen heiert ein neischt.
Etat de crise as op 3 meint verlängert…… Waat bedeit daat fir crechen, msison relais, primaire schoulen, lyceen an uni’en?? An och dei vill aarbechtsplaatzen dei elo entweder hallef oder komplett zou sin??
An ech hoffen jo mol, dass mol dei vill hamsterkeef ophaalen……….