Umfrage / Luxemburg weltweit auf Rang 32 der attraktivsten Länder für Arbeitnehmer
Die Luxemburger Wirtschaft ist abhängig von Spezialisten aus dem Ausland. Darauf, wie attraktiv das Land für sie ist, versucht die Studie „Decoding Global Talent“ eine Antwort zu geben.
Immer wieder ist von Arbeitgebern zu hören, wie schwierig es für sie ist, die für sie notwendigen Fachkräfte zu finden. Wenn sie national nicht verfügbar sind, etwa weil es um eine Spezialisierung geht, die im Lande nicht zu lernen ist, muss auf Arbeitskräfte aus dem Ausland zurückgegriffen werden. Weltweit stehen Länder und Städte derweil in einem Wettkampf, um begehrte Talente anzuziehen.
Um zu analysieren, wie attraktiv die unterschiedlichen Standorte für potenzielle Arbeitskräfte aus dem Ausland sind, hat „Stepstone Group“, zu der hierzulande die Plattform „Jobs.lu“ zählt, die Studie „Decoding Global Talent 2024“ durchgeführt. Sie bewertet die Attraktivität verschiedener Länder und Hauptstädte. Die Ergebnisse basieren auf einer Ende 2023 online durchgeführten Umfrage.
Was die Rangfolge der Länder angeht, in welche die Arbeitnehmenden gerne umziehen würden, so zeigt die Studie auf, dass Australien zur beliebtesten Destination geworden ist. Danach folgen die USA, Kanada, das Vereinigte Königreich, Deutschland, Japan, die Schweiz, Singapur, Frankreich und Spanien.
Luxemburg ist, den Ergebnissen zufolge, in den letzten Jahren attraktiver geworden. Von den Fachkräften, die bereit sind, international nach Arbeit zu suchen, gilt das Land mittlerweile als Nummer 32 unter den attraktivsten Ländern. Im Vergleich zu den vorherigen Ausgaben der Umfrage hat sich die Attraktivität des Großherzogtums verbessert, schreibt Jobs.lu in einer Pressemeldung. Im Jahr 2020 lag das Land noch auf Platz 36, 2018 erst auf Platz 38.
Lebensqualität und interessante Jobs
Dass Luxemburg in den letzten vier Jahren in der Wahrnehmung der Arbeitskräfte in der ganzen Welt attraktiver geworden ist, „ist zweifelsohne auf die Bemühungen der Behörden und Finanzplatzakteure, Luxemburg und seine Lebensqualität bekannt zu machen, zurückzuführen“, urteilt Arthur Meulman, Geschäftsführer von Jobs.lu.
Etwas weniger gut schneidet die Hauptstadt Luxemburg ab. Sie belegt in der Rangliste nur Platz 48. Die Spitzenplätze werden von den großen Hauptstädten belegt. London ist nach wie vor die attraktivste Stadt für Arbeitnehmende. Amsterdam und Dubai machen das Podium komplett. Auf den weiteren Plätzen folgen Städte wie Abu Dhabi, New York, Berlin, Singapur, Barcelona, Tokio und Sydney. Paris liegt auf Platz 13, Wien auf Platz 23.
Die Umfrage gibt derweil auch Aufschluss über die Herkunft der Arbeitnehmenden, die angeben, dass sie gerne in Luxemburg arbeiten würden. Sie zeigt, dass elf Prozent der portugiesischen Staatsangehörigen Luxemburg als eines der drei Länder nennen, in denen sie gerne arbeiten würden. Dies gilt auch für sechs Prozent der Arbeitskräfte in Pakistan und Belgien. Es folgen Frankreich mit fünf Prozent und Bosnien-Herzegowina, Tunesien, Algerien, Uganda und die Vereinigten Arabischen Emirate mit je vier Prozent.
„Luxemburg genießt bereits einen hohen Bekanntheitsgrad in den angrenzenden Ländern sowie in Portugal, da die im Großherzogtum lebende portugiesischsprachige Gemeinschaft besonders groß ist“, erklärt Arthur Meulman. In dieser Rangliste sei es jedoch überraschend, dass der Anteil der deutschen Staatsangehörigen, die nach Luxemburg ziehen möchten, nicht sehr hoch ist. Das, obwohl Deutschsprachige auf nationaler Ebene nach wie vor einen bedeutenden Anteil Arbeitnehmenden ausmachen.
Zu den wichtigsten Gründen, warum ausländische Arbeitnehmende in die Beneluxstaaten kommen, gehören, Jobs.lu zufolge, die Qualität der angebotenen Stellen (66 Prozent); die Lebensqualität (65 Prozent) und die Sicherheit und Stabilität der Umgebung (48 Prozent).
Die Umfrage, an der mehr als 150.000 Arbeitskräfte aus 188 Ländern teilnahmen, die bereit wären, im Ausland zu arbeiten, wurde von der Boston Consulting Group durchgeführt. Für diese Ausgabe der Studie wurden 1.624 Arbeitnehmer aus den Beneluxländern, darunter 143 aus Luxemburg, befragt.
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