Editorial / Luxemburger Fußball im Livestream ist ein gewagtes Spiel
Der Fußball-Ligaverband LFL geht ein gewagtes Spiel ein. In der kommenden Saison sollen alle Spiele der BGL Ligue und der Ehrenpromotion im Livestream übertragen werden. Die Leader der LFL sind davon überzeugt, dass diese für nationale Verhältnisse revolutionäre Idee der Sportart Fußball einen weiteren Popularitätsschub verpassen wird. Studien im Ausland hätten gezeigt, dass durch Direktübertragungen nicht weniger Zuschauer ins Stadion gehen.
Nun kann man Luxemburg aber nicht so einfach mit anderen Ländern vergleichen. Der gemeine luxemburgische Fußballanhänger gibt sich gerne auch mal mit einem Spiel in der Kneipe oder in den heimischen vier Wänden zufrieden. Das zeigt das Interesse hierzulande an der deutschen Bundesliga.
Wenn dann auch noch die lokalen Vereine von zu Hause aus verfolgt werden können – ohne Eintritt zu bezahlen, ohne sich ins Auto zu setzen und einen Parkplatz am Stadion zu suchen und vor allem ohne Regen –, dann ist das Risiko groß, dass die Zuschauerzahlen noch einmal zurückgehen werden. Der Zuschauerschwund ist ein Trend, der sich seit Jahren fortsetzt. Das ergab zuletzt eine detaillierte Studie zur Zuschauerresonanz der vergangenen 50 Jahre im Tageblatt (Erscheinungsdatum: November 2018).
Auf der anderen Seite kann sich die nationale Fußballelite dem Fortschritt nicht verschließen. Das Streaming-Angebot hat zwei sportlich nicht unwichtige Vorteile. Die Vereine können in Zukunft alle ihre Gegner auf Video analysieren. Bis dato konnten das nur weniger als eine Handvoll Topvereine tun, die in der Lage waren, einen Mann mit Kamera ausgestattet auf den gegnerischen Platz zu schicken. Videoanalysen sind heutzutage von herausragender Wichtigkeit und werden den Trainern hierzulande auch dabei helfen, den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung als Trainer zu machen.
Auch für alle talentierten und ambitionierten Fußballer ist ein solches Video-Archiv von Vorteil. Sie müssen jetzt nicht mehr auf Glanzmomente in der Nationalmannschaft oder im Europapokal warten, um ihr Talent der breiten Öffentlichkeit zu zeigen, sondern können ab sofort ihre Highlights oder gesamte Spiele auf den gängigen Scouting-Plattformen hochladen. Ab September können sie dem Profitraum einen Schritt näher kommen.
Finanziell lohnen sich die Livestreams für die Vereine in einer ersten Phase nicht. Fernsehgelder gibt es von den beiden möglichen Anbietern RTL Télé Lëtzebuerg und Fuchs Sport (fast) gar nicht (siehe Tageblatt vom Mittwoch). Die BGL-Ligisten und Ehrenpromotionäre können nur darauf hoffen, dass sich das Konzept durchsetzt und es sich irgendwann auch für sie lohnen wird.
In den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob das Wagnis der LFL und der Vereine aufgehen wird. Zuschauer gehören zum Fußball dazu, und wenn diese nur noch zu Hause vor dem Bildschirm sitzen, dann haben die einheimischen Klubs ihre Basis verloren.
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Virun Joeren haten mir dei selwescht Diskussion vir BB Finallen
An Behaptung et keimen manner Leit huet sech als Falsch erwissen.
De Geigendeel as Agetratt
5000 Leit an der Arena vun der Coque.
Et kennt drop un waat Leit gebueden kreien.
Niewent dem Sport geheiert do e ganzen prg dozou. Wann deen mixe klappt da kommen Leit, op dat Foot, Hand, Basket oder een aneren Sport as. Maacht iech eischter Gedanken wei dei Konzepter kennen Ausgesinn Anstatt iech ze bekloen das emmer manner supporter kommen.