Modebranche schwer getroffen / Luxemburger Geschäftswelt könnte „kleine Welle von Schließungen“ bevorstehen
Eine kleine Welle von Schließungen könnte im ersten Quartal auf die Luxemburger Geschäftswelt zurollen. Das befürchtet der stellvertretende Direktor des Luxemburger Handelsverbandes CLC. Es sei wichtig, auf Trends wie den E-Commerce einzugehen, um den Sektor zukunftsfähig zu machen.
Karel Lambert verkauft in seinem Laden „Akabo“ in Luxemburg-Stadt fair gehandelte Kleidung. Der Umsatz des Geschäftsjahres 2020 sei für ihn trotz weniger Öffnungstage vergleichbar mit 2019. „Die Menschen wollen lokale Geschäfte unterstützen“, erklärt der Geschäftsmann.
Dass es den meisten Kleidergeschäften nicht so gut erging, weiß Claude Bizjak, stellvertretender Direktor des Luxemburger Handelsverbandes CLC. „Geschäftsleute haben sich verschuldet – in der Hoffnung, dass es jetzt besser geht“, erklärt Bizjak dem Tageblatt gegenüber. Er befürchtet allerdings, dass im ersten Quartal eine kleine Welle von Schließungen auf Luxemburgs Geschäftswelt zukommt. Die finanziellen Hilfsmittel der Regierung haben laut Bizjak zwar geholfen, reichen aber nicht aus. So habe der „chômage partiel“ wohl die Angestellten gerettet – aber nicht immer die Geschäfte. „Wenn die Einnahmen in den Keller gehen, aber die Miete gleich hoch bleibt, dann ist das ein Problem“, erklärt Bizjak.
Vor allem die Lockdowns und das Home-Office seien schuld an der problematischen Situation der Modebranche. „Wenn man viel zu Hause arbeitet und kaum sozialen Kontakt hat, dann reicht die eine Hose wahrscheinlich aus“, sagt Bizjak. Ein weiteres Problem, mit dem Kleidergeschäfte zu kämpfen haben, sei die saisonale Natur der Branche. Laut Bizjak generieren die Einnahmen einer Modesaison die Liquidität für die nächste. Heißt: Die Wintermode bringt die nötigen finanziellen Mittel ein, um die Regale mit der Frühlingsmode zu füllen. „Dadurch, dass die Geschäfte über Weihnachten schließen mussten, werden die Winterkleider wohl hängen bleiben“, bedauert er.
Verspätete Digitalisierung
Die Krise habe aber noch ein anderes Problem verdeutlicht: Luxemburg habe laut Bizjak großen Nachholbedarf im Bereich der Digitalisierung – vor allem beim E-Commerce. Die luxemburgische Online-Einkaufsplattform „Letzshop“ reiche nicht aus. „Die Regierung muss eine Strategie entwickeln, damit Geschäftsleute aus Luxemburg ihre Produkte ins Ausland verkaufen können“, sagt Bizjak. Nur damit sei es möglich, die nötige Menschenmenge zu erreichen. Wenn eine Geschäftsperson in Deutschland einen E-Commerce aufmache, könne sie ganz Deutschland in einer Sprache beliefern. „In Luxemburg hat man dieselben Kosten, erreicht aber nur eine kleine, heterogene Bevölkerung“, sagt Bizjak.
Schon in den vergangenen Jahren habe sich abgezeichnet, dass sich die Kaufgewohnheiten ins Internet verlagern. „Die Menschen steigen zum Teil auf den E-Commerce um – auch bei Kleidern und Schuhen“, erklärt Bizjak. Krisen würden solche Tendenzen nur beschleunigen. „Mit den Schließungen haben wir mehr Menschen ins Internet geschickt und dort wird ein Teil wahrscheinlich auch hängen bleiben“, befürchtet Bizjak. Er ist der Meinung, dass die Geschäftswelt – auch die luxemburgische – sich jetzt an das Kaufverhalten der Menschen anpassen müsse.
Fair gehandelte Kleidung – wie Akabo sie verkauft – ist ein Trend, der langsam an Beliebtheit gewinnt. „Das sind Tendenzen, die existieren und die man vielleicht aufgreifen kann“, sagt Bizjak. Wirklich massentauglich seien diese Kleider seiner Meinung nach allerdings nicht. Die meisten Menschen seien noch nicht bereit, den höheren Preis zu bezahlen „Das ist wie mit „Bio“: Wir glauben alle, wir würden so viel Bio essen, aber letztendlich entfallen nur sieben Prozent des Konsums auf biologische Produkte“, sagt Bizjak.
M statt XXL
Für Karel Lambert von Akabo hat sich die faire Mode als Erfolgskonzept bewiesen. Doch auch er sei nicht verschont geblieben von der abwechselnden Winter- und Frühjahrs-Kollektion – vor allem, weil Online-Plattformen die gleiche Kleidung schon relativ früh mit Rabatt anbieten würden. „Auch verschiedene Luxemburger Kleidergeschäfte halten sich nicht an das offizielle Datum für den Winterschlussverkauf“, sagt Lambert. Um dem Problem des saisonalen Bestandes ein bisschen entgegenzuwirken, hat er weniger XL- und XXL-Kleidergrößen bestellt. „M und L verkaufen sich einfach besser und dann bleibst du auch auf weniger Bestand sitzen“, sagt der Geschäftsbesitzer.
Der Umsatz des Geschäftsjahres 2020 sei für ihn – trotz weniger Öffnungstage – vergleichbar mit 2019. „Die Menschen wollen lokale Geschäfte unterstützen – verschiedene Kunden haben uns das auch so gesagt“, erklärt Lambert. Trotzdem ist er der Meinung, dass sich das Kaufverhalten der Menschen nicht nur zum Besseren entwickelt hat: „Manche haben bewusster eingekauft – aber beim größten Teil der Menschen ist sicher Amazon der Gewinner.“
Modemarkt Adler beantragt Insolvenz – Luxemburger Filialen bleiben
Die Corona-Krise hat der deutschen Modekette Adler schwer zugesetzt: Das Unternehmen hat im Nachbarland Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Ziel der Eigenverwaltung ist es, die Aktiengesellschaft über einen Insolvenzplan zu sanieren und für die Zeit nach Corona „zukunftsfähig“ zu machen. Das sagt ein Adler-Sprecher dem Tageblatt gegenüber. „Die Tochtergesellschaften in Luxemburg, Österreich und der Schweiz sind nicht Teil des Insolvenzantrags“, schreibt das Unternehmen weiter. Generell würden die Luxemburger Standorte zu den „erfolgreichsten bei Adler gehören – mit guten Umsätzen und positiven Ergebnissen“.
Die Entscheidung, Insolvenz zu beantragen, sei der Corona-bedingten erneuten behördlich angeordneten Schließung von 169 der insgesamt 171 Standorte geschuldet. „Trotz intensiver Bemühungen war es der Gesellschaft nicht möglich, die aufgrund der pandemiebedingten Umsatzeinbrüche entstandene Liquiditätslücke über eine Kapitalzufuhr durch staatliche Unterstützungsfonds oder durch Investoren zu schließen“, schreibt das Unternehmen.
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Wegen der politischen Ratlosigkeit und all den
Verzweifelungsmasnahmen wurde fast die ganze Wirtschaft
kaputt gemacht,trotz Lockdowns hat es nicht viel an
Verbesserungen gebracht,das ist das Resultat von unkompetenten Politikern egal welcher Farbe,EU inklusiv,
sowie diese Herren mit einer Krise umgehen.
Je mehr Verbote desto schlimmer wird die Lage.
Private mittelständische und kleine Betriebe werden in Zukunft
nicht mehr existent sein,alles was seit Jahren aufgebaut wurde,
ist in kurzer Zeit zerstört worden,staatliche Hilfen nützen gar nichts mehr, ein Tropfen auf den heissen Stein, da wird nur aus dem Staat im“Staat“ mit dem lamentabelen Spruch gelaabert,
„es kann nicht sein“,alles typisch „Sesselfurzermentalität“
@Joanna: In den USA (und anderen Ländern) gab es keine Verbote. Die Politiker liessen einfach mal die Menschen „kaputt gehen“ (sterben). In der festen Überzeugung, so die Wirtschaft retten zu können. Mittlerweile ist auch diese „kaputt“.
Also mich überzeugt das Endergebnis dieser Strategie nun wirklich nicht. Würde mich aber interessieren was sie als Politiker gemacht hätten, wie ihr „dritter Weg“ ausgesehen hätte. Und bitte: „Anders
gemacht“ gilt nicht als Antwort, etwas konkreter sollte es schon sein.
@Joanna:Der Vorteil des kapitalistischen System ,im Gegensatz zum kommunistischen System , der Freiberufler , der Geschäftsmann in guten Zeiten sehr schnell Gewinne einfahren kann, in schlechten Zeiten oder Krisenzeiten das eigene Risiko trägt, der Markt sich selber bereinigt.
Wien soll dann nach haut een Handwierk oder een Geschäft
opmaachen, alles ëmmer méi oninterressant,mat vill Risiko
an Engagement verbonnen,Investitiounen ouni Enn asw.
Vill Leit hun null Ahnung an gesinn nëmmen déi schei Seit,
séch matt Paperassen ërem ploën ,Verwaltungen déi pennen,
munchmol keen Akommes asw.
Huelt ëmol engem Staatbeamten een Mount seng Pei ewéch,
dann sinn nëtt genug Barrikaden do, daat gëtt ësou lues eng
Diskriminéierung vum ganzen Handel an Betriber,
wéi laang soll deen Sektor nach stallhaalen ??
Seit Joëren ësou guer nach laang virun Corona huet séch
dreimol neischt an de Ministéren geännert,ausser politisches
Gelaaber an Verspriechen, lamentabel an armsélig.
Es wir immer deutlicher, dass Corona mit voller Absicht dazu benutzt wird kleine Betriebe zu ruinieren. Da kapitalistische Länder keine periodischen Kriege mit Millionen von Toten mehr untereinander veranstalten wollen erfolgt der Zusammenbruch der Witschaft nun mit einem neuen Mittel. Fakt ist, dass eine auf Zinswirtschaft basierte Wirtschaft periodisch zusammenbricht – reine Mathematik. Das alte Testament sagte schon : „Jedes 50. Jahr nach dem siebten von sieben Sabbatjahren, also nach jeweils 49 Jahren, sollten die Israeliten ihren untergebenen Volksangehörigen einen vollständigen Schuldenerlass gewähren, ihnen ihr Erbland zurückgeben (Bodenreform) und Schuldsklaverei aufheben“.