Umfrage / Luxemburger kommen mit der Corona-Krise klar
Die Einwohner Luxemburgs bewältigen die Corona-Kise bisher ganz gut. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Quest ergeben. Eine Mehrheit erwartet sich aber, dass die Welt nach der Krise eine andere ist.
Luxemburg behält während der Pandemie einen kühlen Kopf. Das geht aus den Zahlen der Umfrage des Marktforschungsinstituts Quest hervor. 800 Erwachsene mit Wohnsitz in Luxemburg, darunter 417 Personen mit luxemburgischer Nationalität und 383 ausländische Einwohner, wurden zur Corona-Krise befragt. 42 Prozent geben an, sich „gut in Form“ zu fühlen, 46 Prozent sind zwar angespannt, aber können bisher mit der Situation umgehen. Fast jeder Zehnte gibt allerdings zu, dass die Ausnahmesituation mental ihre Spuren hinterlässt, weil sie sich Sorgen machen (9 Prozent). Und 3 Prozent geben sogar an, „am Ende zu sein“.
Schlüsselt man das Ergebnis weiter auf, fällt auf, dass Männer (47 Prozent) eher als Frauen (38 Prozent) angeben, dass es ihnen gut geht. Frauen sagen in der Studie eher, mit der Situation klarzukommen (48 Prozent) oder sich Sorgen zu machen (10 Prozent) als Männer (44 Prozent bzw. 7 Prozent). Auch in den Altersgruppen zeigen sich Unterschiede. Während es jeweils 40 Prozent der 18- bis 34-Jährigen und der 35- bis 54-Jährigen gut geht, sind es bei den über 55-Jährigen 46 Prozent. Die jüngste Altersgruppe der Umfrage (18 bis 34 Jahre) tendiert auch eher dazu anzugeben, überhaupt nicht mit der Krise zurechtzukommen (5 Prozent). Das tun bei den 35- bis 54-Jährigen nur 2 Prozent und bei den über 55-Jährigen nur 1 Prozent.
Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass die Corona-Krise in ihrem Leben Spuren hinterlassen wird (63 Prozent). Etwa ein Drittel der Umfrageteilnehmer ist sich sicher, dass sie ihre Art zu konsumieren überdenken werden. 30 Prozent geben an, dass sich ihre Haltung gegenüber sozialen Kontakten ändern wird. Außerdem erwarten sich die Befragten einen Wandel bei ihrer Mentalität gegenüber der Arbeit (24 Prozent), der Familie (21 Prozent) und dem Geld (14 Prozent).
Aber auch gesamtgesellschaftlich rechnen viele der Umfrageteilnehmer mit einer Veränderung nach der Corona-Pandemie. 45 Prozent prophezeien, dass wegen der Corona-Krise die Globalisierung gebremst wird und die Wirtschaft sich wieder lokaler ausrichten wird. 38 Prozent gehen davon aus, dass die Menschen „zu ihren wahren Werten zurückkehren werden“ und fast ein Drittel ist der Meinung, dass die Menschheit nun lernen würde, verantwortlicher zu leben. Ein Viertel hofft auf eine neue Solidarität in der Gesellschaft.
Vertrauen in die Behörden
Die Umfrage des Marktforschungsinstituts Quest hat sich außerdem mit dem Vertrauen der Luxemburger Bevölkerung in die Behörden beschäftigt. Das meiste Vertrauen haben die Befragten in die Gesundheitsinstitutionen (97 Prozent), 47 Prozent sprechen diesen sogar das absolute Vertrauen aus. Der Regierung vertrauen 88 Prozent, der Polizei 86 Prozent und der Justiz 84 Prozent. Dem Parlament schenken 83 Prozent Vertrauen, aber nur 22 Prozent geben an, ihm „absolut“ zu vertrauen.
Laut der Umfrage hat sich bei 37 Prozent der Befragten ihre Meinung über Beamte oder Angestellte der Behörden gebessert. 59 Prozent sagen, dass die Krise ihre Haltung nicht verändert habe. 61 Prozent der Studienteilnehmer geben aber an, dass die Schnelligkeit, mit der die medizinische Krisenstruktur auf die Beine gestellt wurde, sie beeindruckt habe. Jeweils 43 Prozent zeigen sich beeindruckt durch den Pragmatismus und das Engagement, die Institutionen am Laufen zu halten, und 32 Prozent loben die Transparenz der Kommunikation.
Die Wirtschaft unterstützen
Die Corona-Krise wird für einige auch Konsequenzen auf ihren Konsum haben, zeigt die Umfrage von Quest. Während fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer wieder reisen möchte, wenn die Krise überstanden ist (49 Prozent), gibt ein Viertel an, erst mal abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. 10 Prozent sagen, sie haben zwar Pläne gehabt, doch man wolle vorerst im Land bleiben.
47 Prozent der Befragten geben an, in Zukunft mehr auf ihre Ausgaben zu achten. Genauso viele sagen aber, sie müssten nicht vorsichtiger sein als vor der Krise. Laut der Studie wollen besonders die 35- bis 54-Jährigen (56 Prozent) sowie die ausländischen Einwohner (53 Prozent) in Zukunft mehr auf ihr Geld achten. Die Mehrheit der über 55-Jährigen (55 Prozent) sowie der Personen mit luxemburgischer Nationalität (52 Prozent) gibt an, nicht mehr auf ihre Ausgaben achten zu müssen als vor der Krise.
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