Pensionsfonds / Luxemburger Rentenreserve erwirtschaftet 2024 einen historischen Rekordgewinn
Während in Politik und Gesellschaft über den Zustand und die finanzielle Nachhaltigkeit des Rentensystems diskutiert wird, wurde mit den Reservegeldern der privaten Rentenkasse 2024 ein satter Gewinn von 2,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Ein neuer Rekord.
Nachdem die Luxemburger Rentenreserve im Jahr 2022 den heftigsten Wertverlust ihrer Geschichte erlebt hatte, ging es 2023 wieder deutlich aufwärts. Ein Plus von stolzen 2,3 Milliarden Euro (oder 10,4 Prozent) konnte in dem Jahr verbucht werden. Im nun abgelaufenen Jahr 2024 legte das Ergebnis nun noch weiter zu: Erwirtschaftet wurde eine Rendite von 11,86 Prozent – oder 2,9 Milliarden Euro. Das geht aus einer Pressemitteilung des „Fonds de compensation“ (FDC) hervor.
Hintergrund der guten Entwicklung ist, wie bereits im Vorjahr, die gute Dynamik an den Finanzmärkten. Besonders Aktien haben stark zugelegt. Nach einem schlechten Jahr 2022 haben die weltweiten Börsenkurse letztes Jahr zum zweiten Mal in Folge stark zugelegt. Hintergrund waren eine wachsende Wirtschaft, eine rückläufige Inflationsrate und fallende Leitzinsen.
„2024 war ein außergewöhnliches Jahr für Aktienanleger“, so Alain Reuter, Vorsitzender des Verwaltungsrats. „Der Bullenmarkt, der 2023 begann, setzte sich 2024 unvermindert fort, unbeeindruckt von den Kriegen im Nahen Osten und in der Ukraine, der wirtschaftlichen Straffung und den Regierungsstörungen in Deutschland, der Verlangsamung in China oder den Haushaltsturbulenzen in Frankreich.“
„Dies ist vor allem auf das zweite Jahr mit einem starken Anstieg der US-Aktien zurückzuführen, der durch ein starkes Wachstum der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne unterstützt wurde“, fügte Marc Flammang, Mitglied des Investmentkomitees, hinzu.
Diese Zahlen sind nun noch nicht von den Auditoren abgesegnet, jedoch kann man bereits davon ausgehen, dass der im Jahr 2024 erwirtschaftete Gewinn damit der höchste in der Geschichte des Fonds gewesen sein dürfte. Die offiziellen Zahlen sollen Ende April veröffentlicht werden. Der bisher historisch höchste Gewinn ist 2019 mit einem Plus von über 2,6 Milliarden Euro verbucht worden.
Fast jedes Jahr mit Gewinn abgeschlossen
Insgesamt verwaltet der Fonds somit nun 27,1 Milliarden Euro an Rentengeldern. 48 Prozent dieser Gelder waren in Aktien investiert, 45 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere, 3,6 Prozent in Geldmarktinstrumente und 3,4 Prozent in nicht börsennotierte Immobilien, die sich fast ausschließlich in Luxemburg befinden. Zu diesen zählen unter anderem die „Cité de la sécurité sociale“, „Nei Hollerich“ wie auch ein Noch-Industriegelände zwischen Diekirch und Erpeldingen und einige hundert Hektar Waldbesitz.
Besonders die Investitionen in Aktien haben sich letztes Jahr stark entwickelt: Sie sind um 23,6 Prozent gewachsen, nach einem Plus von 17 Prozent im Jahr davor. Die Investitionen in Anleihen haben dem Fonds ein Plus von rund zwei Prozent und die in Geldmarktinstrumente ein Plus von fast vier Prozent gebracht. Die Anlagen in Immobilien sind um lediglich 0,6 Prozent gewachsen.
Das Geld im „Fonds de compensation“ (FDC) gehört nicht dem Luxemburger Staat. Es gehört den (angehenden) Rentnern. Angetrieben vom starken Wachstum der Zahl der Arbeitsplätze wurden über viele Jahre hinweg mehr Beiträge in die Rentenkasse einbezahlt als für das Auszahlen der Renten benötigt wurden. Dieser Überschuss wurde in die Reserve eingebracht und investiert.
Die Entwicklung des Fonds ist beeindruckend. Seit seiner Gründung bis 2023 hat er im Schnitt 4,83 Prozent pro Jahr an Wert zugelegt. Fast jedes Jahr hat er mit einem Gewinn abgeschlossen. 2005 verwaltete er ein Geldvolumen von 4,8 Milliarden Euro. Bereits fünf Jahre später war die Summe auf fast zehn Milliarden Euro gestiegen. Wieder fünf Jahre später waren es bereits 15,8 Milliarden Euro. Im Jahr 2019 hatte der Rentenfonds, mit einer Zuwachsrate von 14,24 Prozent, sein historisch bestes Ergebnis erreicht, 2022 sein schlechtestes.
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