Nach Erdbeben / Luxemburger Rotes Kreuz schickt fünfköpfiges Notfallteam nach Haiti
In Haiti hat es erneut ein Erdbeben gegeben. Um den Menschen vor Ort zu helfen, schickt das Luxemburger Rote Kreuz ein fünfköpfiges Notfallteam in den Karibikstaat. Es soll laut Koordinator Brice Goedert nicht das letzte Team bleiben, das dorthin entsandt wird.
Das Erdbeben in Haiti hat nach aktuellen Angaben über 1.400 Menschen das Leben gekostet. Rund 6.900 weitere wurden verletzt. Um den Opfern vor Ort zu helfen, entsendet das Luxemburger Rote Kreuz am Freitag das erste Notfallteam mit fünf Experten. Ihr Einsatz soll laut Koordinator Brice Goedert einen Monat lang dauern, spätestens dann wird dann das zweite Team entsandt. „Wir müssen sehen, wie wir vor Ort klarkommen“, sagt Goedert. Ob zwischenzeitlich noch mehr Helfer in den Inselstaat geschickt würden, könne er deswegen aber nicht sagen.
Zu den ersten, die ins Flugzeug steigen, gehören Nadine Conrady, Leiterin der Abteilung für soziale Hilfe und Gesundheit des Luxemburger Roten Kreuzes, und Myriam Jacoby, Projektleiterin in der Abteilung für internationale Hilfen. Für letztere ist es bereits der dritte Einsatz in Haiti. „Ich selbst werde bei der zweiten oder dritten Einheit dabei sein“, sagt Goedert. Das erste Expertenteam kümmere sich unter anderem um die Computeranalyse von Daten, die Untersuchung der Häuser sowie die Betreuung der Ehrenamtlichen und die Verteilung von Hilfen. Da es sich beim Roten Kreuz um eine internationale Organisation handle, seien viele Arbeitskräfte schon vor Ort, erzählt Goedert.
Laut einer Pressemitteilung des Luxemburger Roten Kreuzes ist der Einsatz Teil des vom Krisenstab der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) entwickelten Reaktionsplans. Das Luxemburger Rote Kreuz koordiniere den Einsatz des Notfallteams mit belgischen und niederländischen Rotkreuz-Kollegen und arbeite mit Rotkreuz-Gesellschaften aus anderen Ländern wie Frankreich, Spanien, den USA, Dänemark und Finnland zusammen.
Einsatz birgt viele Risiken
Im Karibikstaat könnten die Mitarbeiter des Luxemburger Roten Kreuzes vor etwaige Herausforderungen gestellt werden. „Wir müssen sehen, ob es eine Stromversorgung gibt und ob das Telefonnetz läuft“, erklärt Goedert. Die Infrastrukturen, die nicht mehr zuverlässig seien, könnten ein weiteres Problem darstellen. Und nicht nur das: „Es besteht immer ein Sicherheitsrisiko“, sagt Goedert. Denn die Organisation helfe jenen, die am verletzlichsten seien. Das bedeute für diese aber wiederum ein gewisses Risiko – und zwar „in Bezug auf jene, denen nicht geholfen wird“. Deswegen versuche das Rote Kreuz immer, gemeinsam mit der dortigen Bevölkerung zu entscheiden, wer welche Hilfe bekomme. Dann würden die Entschlüsse viel besser akzeptiert.
„Die sanitären Bedingungen sind auch ganz bestimmt gefährlich für unsere Mitarbeiter“, sagt Goedert. Es bestehe ein Risiko, durch schmutziges Wasser krank zu werden. Wegen der Stechmücken könnten sich die Helfer überdies mit Malaria anstecken. Nicht zuletzt käme auch der sich nähernde Tropensturm Grace als weitere Problematik hinzu. „Die Menschen, die kein Dach mehr über dem Kopf haben, stehen dann gleich im Wasser“, sagt Goedert. Jedoch sei der Sturm, wenn er in Haiti ankäme, wahrscheinlich nicht mehr so gravierend. Er treffe zuerst auf die Dominikanische Republik.
Spenden für Haiti
Wer den Opfern des Erdbebens helfen möchte, kann dem Luxemburger Roten Kreuz eine Spende zukommen lassen, und zwar per Überweisung an CCP LU52 1111 0000 1111 0000 (Haiti 2021) oder direkt über die Website www.croix-rouge.lu. Mit diesen Mitteln werden die Nothilfe und der Wiederaufbau durch das Haitianische Rote Kreuz und andere beteiligte nationale Gesellschaften finanziert.
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