Reisen in den Weihnachtsferien / Luxemburger setzen derzeit auf Nähe und Spontaneität
Es sind Weihnachtsferien und trotz steigender Inzidenzen wollen viele Bürger des Großherzogtums nicht auf den Urlaub im Ausland verzichten. Für die Tage rund um das Fest wurden nach wie vor Reisen gebucht. Die Reiseveranstalter stellen allerdings fest, dass sich das Buchungsverhalten der Menschen in Luxemburg verändert hat.
Wer sich wegen der Arbeit oder anderer Verpflichtungen noch nicht auf den Weg in den Urlaub machen konnte, das über die Festtage allerdings machen wollte, steigt vielleicht heute noch in Auto, Bus, Flugzeug oder Zug, um im Ausland erholsame Stunden zu verbringen. Denn trotz geltender Einschränkungen an den verschiedenen Ferienzielen wollen viele Luxemburger nicht auf den Urlaub während der Weihnachtsferien verzichten. „Zum Teil sind die Menschen bereits weggefahren, andere machen sich an diesem Wochenende erst auf den Weg“, sagt Berny Ley, Generaldirektor der Reiseagentur „Voyages Flammang“ und Vizepräsident der „Union luxembourgeoise des agences de voyages“ (ULAV).
Im Vergleich zu den Weihnachtsferien 2020 haben in diesem Jahr wieder mehr Menschen Aufenthalte in Skigebieten in den Reisebüros der Agentur gebucht: in Frankreich oder Österreich. Wenn es um Urlaub in den Bergen geht, sei letztgenanntes Land die „Lieblingsdestination der Luxemburger“, sagt Ley. Auf der anderen Seite fliegen aber auch viele mit dem Flugzeug in die Sonne. Nach Dubai, auf die Kanarischen Inseln oder zu verschiedenen Reisezielen in Ägypten. Urlaube an weiter entfernten und warmen Orten in Asien oder Südamerika wurden in diesem Jahr weniger gebucht, obwohl das eigentlich für die Wintermonate typisch ist.
Eine Woche weg
In etwa 90 Prozent der Reisen bei „Voyages Flammang“ wird das Flugzeug genutzt, manchmal auch eine Kombination aus Flieger und Zug. Meist dauern die Auszeiten durchschnittlich eine Woche – Wochenendtrips werden weniger gebucht. Aber: „Gerade zu Weihnachten kommen noch die Privatreisen zur Familie hinzu“, sagt Ley und erinnert daran, dass sich Kunden dafür nur selten an ein Reisebüro wenden. Laut der nationalen Fluggesellschaft Luxair ziehen Frankreich und Portugal viele Reisende an, die über die Feiertage zu ihren Familien fahren. Auch Luxair nennt Ägypten und Spanien sowie Kap Verde als beliebte Reiseziele in der Weihnachtszeit. Die Aufenthaltsdauer bei Reisen betrage in den Wintermonaten durchschnittlich sieben Tage, im Sommer seien es neun.
Auch wenn es allgemein deutlich weniger Buchungen als vor der Krise gibt, ist das Weihnachtsgeschäft laut Ley noch relativ normal abgelaufen – vor allem im Vergleich zu der chaotischen Situation während der Wintermonate 2020. Mit dem Auftreten von Omikron hätte es bei der Reiseagentur in diesem Jahr ein paar Stornierungen gegeben, aber nicht übermäßig viele. Wie auch die Kollegen von Luxair im Gespräch mit dem Tageblatt bemerken, fällt bei „Voyages Flammang“ ebenfalls auf, dass Kunden aktuell später buchen. „Das ist die Hauptänderung. Die Menschen wollen oft abwarten, wie es in puncto Corona aussieht – am Reiseziel aber auch im eigenen Land“, stellt Ley fest.
Spontaneität und Nähe
Dem schließt sich die Direktorin der „Union luxembourgeoise de tourisme“ (ULT), Lydia Heinisch, an: „Die Kunden warten erst einmal ab, wie sich die Situation entwickelt und buchen teilweise sehr kurzfristig. Manchmal wird aber auch erst ein, zwei Tage vor der Reise entschieden, dass man lieber stornieren will.“ Wenn der Urlaub prinzipiell aber durchführbar ist und als ungefährlich gilt, können Kosten in diesem Fall nicht rückerstattet werden. Manchmal wird eine Reise aber auch vom Veranstalter annulliert: wenn beispielsweise am Zielort die Einreise für Touristen verboten ist. Dann erhalten Kunden ihr Geld zurück oder können umbuchen.
Um auf Nummer sicher zu gehen, verreisen laut Heinisch viele aktuell lieber innerhalb von Europa – mit Ausnahme der bereits genannten Destination Dubai, die bei Luxemburgern zurzeit sehr gut ankommt. „Auch skandinavische Länder, wo es dann eine richtige Winterlandschaft gibt, sind aktuell sehr beliebt“, berichtet Heinisch. Die Buchungszahlen von Fernreisen sind hingegen stark zurückgegangen und das, obwohl ferne Zielorte gerade in den kälteren Monaten von Oktober bis Dezember immer sehr beliebt waren. Mit Corona hat sich das geändert: Die Kunden setzen momentan lieber auf Nähe.
Aber unabhängig davon, wohin die Reise geht: Heinisch erinnert daran, dass man sich bewusst sein muss, dass Urlaub im Ausland aktuell oft nur mit Einschränkungen möglich ist. Sie hat aber Verständnis für das Zögern der Kunden: „Von Tag zu Tag kann sich die Situation verändern. Das ist schwierig und verunsichert die Menschen. Deshalb setzen wir auf gegenseitiges ‚Versteesdemech‘ und hoffen, die Situation gemeinsam zu meistern.“ Denn wie ihre Kollegen bei der Reiseagentur sowie der nationalen Fluggesellschaft ist Heinisch überzeugt, dass den Menschen die Freude am Reisen auch künftig nicht vergehen wird.
Informiert in den Urlaub starten
Wegen der Corona-Pandemie gelten für Reisen ins Ausland teilweise besondere Regeln, die je nach Infektionsgeschehen angepasst werden. Bevor man in den Urlaub fährt beziehungsweise fliegt, sollte man sich deshalb unbedingt vorab informieren. Wer über einen Anbieter bucht, wird in der Regel von diesem oder über dessen Webseite über Einreisebestimmungen und eventuelle Beschränkungen in Kenntnis gesetzt. Auf der offiziellen europäischen Webseite reopen.europa.eu findet man nützliche Informationen zu den geltenden Bestimmungen in EU-Ländern.
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