Gameshow / Luxemburger Steve Reuter ist im deutschen Fernsehen zu sehen
Nur 100 Kandidatinnen und Kandidaten wurden genommen. Einer davon ist Steve Reuter aus Rodenburg. Der 44-Jährige hat sich bei der Spieleshow „99 – Eine:r schlägt sie alle“ auf Sat.1 beworben und ist seit Anfang Juli im TV zu sehen. Vor der Ausstrahlung der dritten Folge am Freitagabend verrät der Kandidat, was die Motivation hinter seiner Teilnahme war und wie es hinter den Kulissen ausgesehen hat.
Fans des deutschen Unterhaltungsfernsehens ist es vielleicht bereits aufgefallen, andere werden sich am Freitagabend davon überzeugen können: Zur Hauptsendezeit ist im Fernsehen Steve Reuter aus Rodenburg nahe Junglinster zu sehen. Denn seit Anfang Juli strahlt Sat.1 freitags um 20.15 Uhr eine Unterhaltungssendung aus, in der sich der 44-Jährige mit 99 anderen Kandidatinnen und Kandidaten misst. Das Prinzip von „99 – Eine:r schlägt sie alle“ ist simpel. „Es ist eine Gameshow, in der 100 Personen an der gleichen Anzahl an Spielen teilnehmen. Nach jeder Runde fliegt die schlechteste oder langsamste Person raus. Eine bleibt übrig und gewinnt 99.000 Euro“, erklärt Steve Reuter.
Zwei Folgen wurden bereits ausgestrahlt, bisher konnte der einzige Luxemburger im Format – meist in einem Kapuzenpullover zu sehen – sich durchsetzen und es unter die 50 Besten schaffen. Freitagabend wird sich zeigen, ob er in das Finale kommt, bei dem ein letztes Mal 25 Spielbegeisterte gegeneinander antreten. Es sind Frauen und Männer, Ältere und Jüngere, von der Abiturientin über den Fitnesstrainer bis hin zum Lehrer. Steve Reuter ist Kundendienstberater in einem Autohaus und erzählt: „Es waren Menschen von 17 bis 78 Jahren dabei. Die 78-jährige Moni, Monica, ist leider in der ersten Folge rausgeflogen. Aber bei dieser Sendung kann jeder weit kommen. Es reicht nicht aus, nur sportlich oder nur geschickt zu sein. Man muss ein Allroundtalent sein.“
Motivation bei der Bewerbung
Nicht etwa das Preisgeld, sondern die Herausforderung hat Steve Reuter an dem Format gereizt: herauszufinden, wo seine Grenzen liegen und was er nicht hinkriegt. „Im Sommer 2021 wurde die erste Staffel der Sendung ausgestrahlt und ich war in der Küche am Kochen. Wie so oft, wenn man alleine lebt, läuft im Hintergrund der Fernseher. Ich habe die Sendung gesehen und gleich mitgefiebert. Ich fand die Idee cool, zu versuchen, die Sachen so hinzukriegen“, erinnert sich der Mann mit dem kahl rasierten Kopf. Noch während er damals auf dem Sofa sitzt, zückt er sein Handy und bewirbt sich mit einem kurzen Text für die zweite Staffel. Es kommt keine Antwort.
Doch die Idee einer Teilnahme an der Show lässt ihn nicht mehr los: Aus unter anderem Fotos und Videos stellt er eine weitere Bewerbung zusammen. „Ich habe da was ‚zesummegeknéchelt’, von dem ich dachte, es sei kreativ. Ich sage immer, ich hätte ein ganzes Buch geschrieben“, erzählt Steve Reuter lachend. Kurz darauf erhält er einen Anruf aus Köln: Die Produktion will den sympathischen Luxemburger kennenlernen. Es folgen mehrere Telefonate sowie das Ausfüllen eines langen Fragebogens mit Informationen zu seiner Gesundheit, Hobbys und Lebenssituation, wie der 44-Jährige berichtet: „Drei bis vier Monate vergingen zwischen meiner ersten Bewerbung und der finalen Zusage zur Show.“
Gedreht wird im November 2021 – in einer Zeit von schärferen Hygienemaßnahmen wegen der Pandemie. Steve Reuter und die anderen Teilnehmenden verbringen zuerst eine Quarantäne in einem Kölner Hotel. Nach einem PCR-Test geht es dann gemeinsam nach Amsterdam, wo die Show in einer runden Halle aufgezeichnet wird. Bei der Arbeit bekommt der Kundendienstberater für drei Wochen von seinem Chef frei. Da die Sendung aktuell noch läuft, darf er nicht verraten, wie lange er im Endeffekt blieb. „Wer von A bis Z dabei war und nicht rausgeflogen ist, war 17 Tage beim Dreh.“ Über eine Gruppe bei WhatsApp sind die Mitwirkenden immer noch in Kontakt und haben sich auch nach dem Ausscheiden auf dem Laufenden gehalten.
Emotionen in der Show
Steve Reuter war bereits im TV zu sehen, unter anderem bei einer Dating-Show beim deutschen Sender Vox. Der Blick hinter die Kulissen reizt den aufgeschlossenen Mann. „In Amsterdam haben wir in einer ganz einfachen Industriehalle gedreht. Aber wenn man das später im Fernsehen sieht, mit der Beleuchtung, sieht das wie geleckt aus“, stellt Steve Reuter fasziniert fest. Er sagt, dass alles real und so passiert sei: „Wenn jemand rausflog, fuhr die Person ein paar Stunden später nach Hause. Auf die Zuschauer mag das etwas daneben wirken, wenn dann die Emotionen hochkochen. Aber man muss ja bedenken, dass wir viele Tage zusammen da verbracht haben.“ Die Drehtage im November 2021 sind intensiv, begleitet von Kameras und mit dem ständigen Auf und Ab des Adrenalinspiegels. Manchen wird das zu viel und sie verlassen die Show.
Und zugegeben: Wer von der heimischen Couch aus Mitwirkenden dabei zusieht, wie sie eine in der Füllung von Schokoküssen versteckte kleine Figur eines Ferkelchens finden sollen, kann das nachvollziehen. Vor allem, da die Schaumküsse zum Teil mit Ketchup und Senf gefüllt sind und die Teilnehmenden mit auf dem Rücken überkreuzten Armen nur mit dem Mund danach suchen dürfen. „Dieses Spiel hätte nicht unbedingt sein müssen, das war schon tieferes Niveau. Das Format dient in einem gewissen Grad der Belustigung – aber ich habe das nie als böse empfunden“, unterstreicht Steve Reuter. Bei anderen Spielen geht es ganz einfach nur darum, einen Ball in ein Tor zu kicken oder Dosen aufeinanderzustapeln.
Die erste Folge sieht sich Steve Reuter gemeinsam mit seinen Eltern an, berichtet dabei, was hinter den Kulissen ablief. Wie weit er gekommen ist, ob er möglicherweise sogar gewonnen hat, hat er ihnen und auch sonst niemandem verraten. Für ihn war die Teilnahme an der Sendung eine einzigartige Erfahrung und ein Abenteuer. Durch das er übrigens auch neue Freunde gewonnen hat: Drei Kandidaten werden ihn schon bald im Großherzogtum besuchen. Im November geht es für den Reisebegeisterten dann nach Ecuador. Ansonsten ist die Zukunft laut Steve Reuter ungewiss: „Da zu sein, wo ich noch nie war – das ist das Ziel für morgen. Stand heute habe ich noch keinen Plan, was morgen sein wird. Aber es kommt vor, dass mir spontan Ideen kommen.“ Man glaubt das dem abenteuerlustigen Kandidaten einer Spieleshow sofort.
Reinschauen
Wer Steve Reuter beim Wettkampf gegen nunmehr 49 andere Kandidaten zusehen will, sollte am Freitagabend um 20.15 Uhr auf Sat.1 einschalten. Sollte der Luxemburger nicht rausfliegen, ist er am 12. August zur selben Uhrzeit auf demselben Programm im Finale zu sehen.
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„Endlich berühmt.“