Hundesport / Luxemburger Team schnappt sich bei Agility-WM den dritten Platz – und Covid
Großer Erfolg bei der Agility-Weltmeisterschaft: Auf dem internationalen Parkett hat sich das Luxemburger Team den dritten Platz erkämpft. Und das, obwohl verschiedene Mitglieder krank waren.
Luxemburg belegt den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft. Welche Sportart? Agility. Bei dem Hundesport führt der Mensch sein Tier durch einen Hindernisparcours – die schnellste Zeit gewinnt. Das geht individuell oder als Mannschaft. Das Viererteam aus dem Großherzogtum hat Bronze in der Hundegröße Medium gewonnen. „Das ist eine außergewöhnliche Leistung, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir aus einem relativ kleinen Pool von Menschen schöpfen“, sagt Dan Feyder, einer der beiden Teamleiter der Luxemburger WM-Mannschaft. 30 Teams aus der ganzen Welt sind in dieser Kategorie angetreten.
Der erste Lauf war am vergangenen Mittwoch; am Sonntag fand die Siegerehrung statt und am Montag kehrten die Luxemburger zurück. 43 Nationen nahmen an der Weltmeisterschaft in Tschechien teil – für Luxemburg traten 16 Menschen mit 20 Hunden an. Vier Teilnehmer liefen also mit zwei Hunden in unterschiedlichen Kategorien. Diese Unterteilung basiert auf der Größe der Vierbeiner: Small, Medium, Intermediate und Large. Das Luxemburger Team wurde außerdem von einem freiwilligen Osteopathen/Physiotherapeuten begleitet, der dafür sorgte, dass Mensch und Hund in Topform waren.
Trotzdem sei der viertägige Wettbewerb sehr anstrengend gewesen. „Das waren lange Tage – um 7.30 Uhr ging es los und wir waren dort bis 21 Uhr“, so Feyder. Die Stimmung in der Mannschaft sei trotzdem sehr gut gewesen. „Das vereinfacht es, gute Resultate zu erzielen“, so der 57-Jährige. Die Luxemburger haben allerdings nicht nur eine Glastrophäe für ihre Drittplatzierung mit nach Hause genommen, sondern auch etliche Krankheiten. Fieber, Husten und Schnupfen: Viele Luxemburger Teammitglieder sind während der WM erkrankt. Verschiedene von ihnen testeten sich danach positiv auf Covid. Den anderen Nationen ging es laut Feyder ähnlich. Und: „Ich blieb auch nicht verschont“, sagt der verschnupfte Teamleiter am Telefon.
Die besten Resultate der Luxemburger
3. Platz Team Medium: Natascha Seuré mit New, Natascha Schmitz mit Dylan, Julie Celmar mit Ink und Gilles Welfringer mit G-Force
6. Platz Team Large: Serge Speicher mit Aida, Romain Gaspar mit Laena, Daniel Feyder mit Iskren und Laura Poos mit O’Neal
8. Platz Einzeln Medium: Gilles Welfringer mit G-Force
12. Platz Einzeln Medium: Julie Celmar mit Ink
Spannend bis zum letzten Lauf
Luxemburger Hundeführer Gilles Welfringer klingt während des Telefongesprächs mit dem Tageblatt ebenfalls krank. Er musste sich gleich am Anfang des Wettbewerbes mit Erkältungssymptomen herumschlagen. „Ich bin so langsam wieder auf dem Weg der Besserung“, sagt der 42-Jährige. Der Hundeführer – der Teil des drittplatzierten Medium-Teams war – lief also im fiebrigen Zustand auf dem Kunstrasen. „Im ersten Lauf sind wir alle vier mit null Fehlern durchgekommen – das verschaffte uns eine gute Basis“, so Welfringer. Beim zweiten Lauf wurde es dann noch einmal spannend. Eine Hundeführerin wurde disqualifiziert und bei einer anderen fiel ein Teil der Hürde um. Welfringer lief als Letzter der Gruppe – der Druck war groß. „Dann kannst du dir schon ausrechnen, was du dir erlauben kannst, und was nicht“, sagt der Hundeführer. Besonders nervös war er allerdings nicht. „Wenn man das erste oder zweite Gerät hinter sich hat, dann spielt man den Plan im Kopf durch und dann kann man das gut ausblenden.“
Mit einer Zeit von 39,33 Sekunden lief er mit seinem Sheltie G-Force schlussendlich fehlerfrei. Der dritte Platz war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht gesichert – zuerst mussten noch die anderen Mannschaften antreten. Die Luxemburger saßen danach auf der Tribüne und hofften auf Fehler der Gegner. „Das war für mich schlimmer und spannender, als selbst zu laufen“, sagt Welfringer. Hätten die restlichen Mannschaften nämlich keine Fehler mehr gemacht, wäre Luxemburg nicht einmal unter den ersten Zehn gelandet. „Ich konnte zum Schluss nicht mehr zuschauen.“ Doch die anderen Teams konnten nicht mehr mithalten.
Die drei Gewinnermannschaften liefen nach dem Wettbewerb mit ihren Hunden ein paar Runden um das Feld. „Da rennt dann das ganze Team mit Luxemburger Fahne, die Menschen klatschen – das ist der richtig coole Moment, den ich wirklich genossen habe“, sagt Welfringer.
Was ist Agility?
Agility ist eine Hundesportart, bei der Hunde und Mensch zusammenarbeiten, um einen Hindernisparcours möglichst schnell und fehlerfrei zu bewältigen. Das Bewältigen der verschiedenen Hindernisse ist für den Hund ein erzieherisches, sportliches Spiel. Vom Hundebesitzer verlangt der Agilitysport Ausdauer, Fitness und viel Geduld in der Erziehung des Hundes. Die Harmonie zwischen Hundeführer und Hund muss stimmen, die Körpersprache des Besitzers ist das A und O, um den Hund über die Strecke zu führen. Das Beste am Agility ist laut Dan Feyder die enge Verbindung, die man zu seinem Hund aufbaut. „Und es ist ein spektakulärer Sport, der sehr spannend sein kann“, so Feyder.
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