Terrassen-Öffnung / Luxemburger Virologe Claude Muller bedauert Entscheidung gegen Gästeregister
Passend zu dem wärmer werdenden Wetter sollen am 7. April die Terrassen im Horeca-Bereich wieder öffnen. Das gab Premierminister Xavier Bettel vergangene Woche auf einer Pressekonferenz bekannt. Doch wie bewertet ein Experte die Öffnung? Das Tageblatt fragt bei dem Virologen Claude Muller nach.
Am 7. April sollen die Terrassen im Horeca-Bereich wieder Gäste empfangen dürfen. Das kündigte Premierminister Xavier Bettel vergangene Woche auf der Pressekonferenz nach dem Regierungsrat an – er sprach dabei von einer „symbolischen Öffnung“. Geschafft ist die letzte Hürde, wenn das neue Covid-Gesetz am Freitag gestimmt wird. Doch wie bewertet ein Experte die Lockerung? Das Tageblatt bittet Claude Muller, Virologe beim Luxembourg Institute of Health (LIH), um eine Einschätzung.
„Wir sind im Augenblick in einer Situation, in der die Infektionszahlen nicht ganz stabil und auf einem hohen Niveau sind“, sagt Muller, der eine Forschungsgruppe am LIH leitet. Deswegen solle man alle Lockerungen zunächst kritisch betrachten – nicht im Sinne von negativ bewerten, sondern von genau hinterfragen. Gerade beim Horeca-Bereich sei er aber schon lange der Meinung, dass man nach Möglichkeiten suchen solle, damit die Betriebe wieder Kunden empfangen können. Denn wichtiger als die Zahl der Neuinfektionen sei diejenige der belegten Intensivbetten, und die würde seit dem Start der Impfkampagne mehr oder weniger stabil bei etwa 20 Prozent Belegung bleiben. „Deswegen können wir es uns aus meiner Sicht leisten, nach und nach Öffnungen zuzulassen.“ Die Lockerungen sollten parallel zur schrittweisen Umsetzung des nationalen Impfplans beschlossen werden.
Datenschutz laut Muller in dieser Situation „irrelevant“
Zunächst war angedacht, bei der Wiedereröffnung der Terrassen ein Register einzuführen, in das die Gäste ihre Kontaktdaten eintragen sollten. Die Idee eines „Terrassen-Registers“ wurde aber am Montag in der Gesundheitskommission verworfen. Die Begründung: Durch die strengen Auflagen könnten sich ohnehin nur Personen, die sich an demselben Tisch befänden, anstecken. Auch sei es unsinnig, ein Register einzuführen, wenn in diesem nicht die Tischnummer und die Uhrzeit aufgelistet würden. Die Entscheidung bedauert Muller. Er sagt: „Wir wissen, dass die Ansteckungsgefahr beim Essen und Trinken besonders hoch ist.“ Durch ein Register hätte man im Falle einer Infektion die Möglichkeit gehabt, „auf gezielte Weise“ nachzuvollziehen, wo und wann sich die Menschen angesteckt hätten. Das würde jedem einzelnen Betrieb die Möglichkeit geben, eventuelle Schwachstellen bei der Umsetzung der Hygieneregeln zu erkennen und mit Blick auf weitere Öffnungen nachzubessern, so der Virologe. Im Sinne eines solchen Erfahrungs- oder Lernprozesses sei der Verzicht auf das Terrassenregister eine verpasste Chance.
Das Thema Datenschutz sieht er als Alibi, das „immer wieder herhalten muss, wenn einem nichts Besseres einfällt“. Seit Beginn der Corona-Pandemie werde es immer wieder missbraucht, um sinnvolle Maßnahmen zu verhindern. Muller halte das Thema Datenschutz in dieser Situation für „irrelevant“. Die Daten würden ohnehin nur Personen sehen, die dazu berechtigt seien, und könnten am Ende einer Inkubationszeit gelöscht werden. „Wer mit Kreditkarte zahlt, gibt auch bedenkenlos eigene Daten preis“, sagt der LIH-Virologe.
Schnelltests als Chance
Die sanitären Regeln, die bei der Terrassen-Öffnung eingehalten werden müssen, heißt der Experte indes für gut. „Das ist alles in Ordnung so“, sagt Muller – und wirft noch einen weiteren Gedanken in den Raum. Man solle darüber nachdenken, in Zukunft Selbsttests einzuführen, die Gäste gleich beim Betreten der Terrasse durchführen könnten. Auf die Frage nach der Finanzierung dieser Tests sagt Muller: „Die 6 Euro kann man sich ja gegebenenfalls teilen. Für Geimpfte entfällt der Selbsttest natürlich, und einer gewisser Rabatt sollte dann möglich sein.“ Die Gastronomen sollten Schnelltests jedenfalls nicht als Bürde, sondern als Chance begreifen. „Die Terrassen sind ja nur das Vorspiel. Das Ziel ist es, auch wieder im Innenbereich Gäste empfangen zu können“, sagt Muller – dort könnten Selbsttests echte Perspektiven eröffnen. „Ich sehe deshalb Maßnahmen wie Selbsttests oder Gästeregister, zusätzlich zu den anderen Maßnahmen, als Einübung auf weitere Öffnungen auch im Horeca-Innenbereich.“
Die Regeln, die ab dem 7. April auf den Luxemburger Terrassen gelten:
- Maximal zwei Personen dürfen an einem Tisch zusammensitzen – Personen, die in einem Haushalt leben, sind von dieser Regelung ausgenommen.
- Die Terrassen dürfen von morgens 6 Uhr bis abends 18 Uhr geöffnet bleiben.
- Die Gäste müssen an den Tischen sitzen.
- Die Tische müssen mindestens eineinhalb Meter auseinanderstehen.
- Der Innenbereich der Gastronomiebetriebe bleibt weiterhin geschlossen.
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Den Dokter Muller huet recht.
Den Dateschutz geheit eis all Knëppelen tëschent Been. Wann et wéinstens e fräiwëllege Register giff ginn, wou d’Leit sech kënnen androen, déi wëlle kontaktéiert ginn, wann e Client oder Personal an engem Restaurant infizéiert war – an deen dann un d’Santé weidergereecht gëtt, fir de Contact Tracing z’erliichteren.
An dat bei enger 7-Deg-Inzidenz vun 277 / 100 000!!!!
Nëmme weider esou, dann hu mir bal d’Grenz erëm zou.
Contact-Tracing per Telefon aus dem läschte Joertausend. Kee Wonner wan d’Eckwäerter vum mutéierte Virus all Dag méi schlëmm gin. Léiwen Häer Müller, dir hut vollkomme Recht. Awer ons Politiker huelen eng hellewull Doudeger a Kaaf, wa nëmmen de BIP an den trippelA stoe bleiwen. Ons Politiker hun de Moment keng Loscht méi géint de Virus ze schaffen. Si paken fir an d’Ouschtervakanz ze fueren. Zu Dubai krit anscheinend all Tourist eng Impfung mat BionTech geschenkt.
Zu Treier war dat dach och an d’Box gangen.
D’Ziedle loungen um Desch et huet en entweder neischt oder keng Telefonsnummer ugin.
As richtech mam Datedchutz.
Furen all Dach mam Bus schaffen a wes och bet we nieft mer setzt an dat geht mech och neischt un.
Et geht alles zeweit.
Erfahrungen aus Deutschland zeigen, dass so ein Register gut gemeint ist, aber in der Praxis wenig bringt. Manche Witzbolde trugen sich als Micky Maus oder Angela Merkel ein, während junge Frauen, die korrekt alle Kontaktdaten hinterlegten, auf einmal eindeutige Angebote samt Bildmaterial auf Handy oder Emailadresse geschickt bekamen.
Terrassen zu lassen, was ist denn wichtiger die Pandemie zu bekämpfen und auszurotten oder mir dem Arsch auf irgendeiner Terrasse zu sitzen, wie können angeblich erwachsene und Intelligent Menschen nur so dämlich sein, so werden wir den COVID19 Virus niemals los im Gegenteil es werden durch die Unvernunft der Menschen immer neue Mutationen hervorgerufen.
Komischer weise mutiert jeder Politiker urplötzlich zum Virologen und will der Bevölkerung Ratschläge geben ohne auf ausgebildete Fachleute zu hören unsere Regierung ist mit der Situation komplett überlastet und lässt sich vom Gaststättenverband Vorschriften machen, also ich werde auf jeden Fall keine Terrasse besuchen.
In diesem Sinne frohe Ostern und bleibt trotz Unvernunft gesund.
an deser pLAndemie ass dat Schlemmst net de virus, mee dei Herden, dei alles ouni ze hannerfroen unhuelen a soumat Demokratie lues a lues bewosst ofschaffen.
eis Grondrechter ginn zunichte gemat mat Insidenzwärter, dei neischt aussoen, opgrond vun der heiger Fehlerquote. mat Solidaritéit huet dat alles nix mi ze dinn, mee mat Kontroll, an Iwerwachung (Daten iwerall rausginn).
oder hätt dir alleguer Aer sensibel Daten all Friemen vun der Strooss ginn fréier….?
ma dat macht dir lo alleguer !
der gläserne Mensch…