Corona / Luxemburger Virologe zur Drittimpfung für Erwachsene: „Je mehr, desto besser“
Die EMA gibt grünes Licht für die Drittimpfung von immunsupprimierten Menschen – und genehmigt auch für Erwachsene ohne gesundheitliche Probleme eine Auffrischdosis. Eine gute Idee, wie der Luxemburger Virologe Claude Muller findet. Die „Santé“ wartet derweil auf weitere Empfehlungen des „Conseil supérieur des maladies infectieuses“.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt eine Drittimpfung für Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem. Der „Booster Shot“ sollte wahlweise mit dem Biontech- oder dem Moderna-Vakzin und frühestens 28 Tage nach der regulären Zweitimpfung verabreicht werden. Aber nicht nur das: Auch für Erwachsene ohne gesundheitliche Probleme käme laut EMA eine dritte Impfung in Betracht.
Daten würden zeigen, dass Menschen zwischen 18 und 55 mehr Antikörper nach einer Auffrischungsdosis bilden würden. Diese hätten sie sechs Monate nach der Folgeimpfung bekommen. „Auf nationaler Ebene können die Gesundheitsbehörden offizielle Entscheidungen über die Verwendung von Auffrischungsdosen treffen“, schreibt die Agentur. Dabei sollten sie die Daten bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit der Impfungen berücksichtigen.
Warten auf die Empfehlung des CSMI
Menschen, die immunsupprimiert sind, können sich in Luxemburg seit Anfang Juli eine Auffrischimpfung abholen. Mitte September gab die „Santé“ dann bekannt, dass sich auch Menschen über 75 Jahre sowie Dialyse-Patienten zum dritten Mal impfen lassen könnten.
Wie sieht es aber nun mit Erwachsenen aus, die zu keiner Risikogruppe gehören? „Im Augenblick gibt es da nicht viel Neues“, sagt eine Pressesprecherin des Gesundheitsministeriums gegenüber dem Tageblatt. „Wir warten auf die Einschätzung des ‚Conseil supérieur des maladies infectieuses’.“ Wie lange das dauern würde, könne sie jedoch nicht sagen, denn der „Conseil“ ist eine unabhängige Kommission.
Auch die Frage, wie viele Drittgeimpfte es zurzeit in Luxemburg gebe, kann das Ministerium nicht beantworten. „Diese Zahl haben wir nicht so aufbereitet“, teilt die Pressesprecherin mit. Wollte man das wissen, müsse man die einzelnen Zahlen in den Wochenberichten der „Santé“ nachlesen und diese dann addieren. Das Ergebnis: 611 Menschen sind bis Ende September in Luxemburg zum dritten Mal geimpft worden.
Drittimpfung hat positiven Effekt
Claude Muller, Virologe am Luxembourg Institute of Health (LIH), ist seinerseits von den Vorteilen eines „Booster-Shots“ für Erwachsene überzeugt. „Durch groß angelegte Studien wissen wir, dass eine dritte Impfung einen überaus positiven Effekt hat“, sagt der Experte. „Daten aus Israel zeigen, dass dreifach geimpfte Menschen fast 20 Mal besser geschützt sind als jene, die nur zwei Impfungen erhalten haben.“
Ohnehin sei eine Auffrischimpfung „das Normalste von der Welt“. Warum man nicht sofort eine Drittimpfung eingeplant hätte, sei wohl auf die „robuste Immunreaktion auf die Impfung“ zurückzuführen. „Man hatte damals wahrscheinlich die Hoffnung, die Impfung würde länger halten – und diese Hoffnung wurde vielleicht auch durch den Umstand genährt, weil es einfach noch nicht genügend Impfstoff gab“, sagt der LIH-Mitarbeiter.
Eine Waffe im Kampf gegen Varianten
Für eine Drittimpfung spreche einiges. „Aus einer immunologischen Sicht kann man fast sagen: Je mehr, desto besser“, sagt Muller. „Die Immunität ist erhöht und hält länger an.“ Auch die Antikörper-Antwort würde verbessert, sodass man auch gegen Corona-Mutanten besser geschützt sei. „Es ist besser, man impft jetzt zum dritten Mal, als zu warten, bis eine an Varianten angepasste Impfung auf den Markt kommt.“ Dass die verfügbaren Impfstoffe bestimmte Virus-Spielarten nicht so gut neutralisierten, könnte durch eine weitere Impfung wettgemacht werden.
Für wen sei denn eine weitere Dosis besonders geeignet? Laut Muller würde sich eine Drittimpfung nicht nur für Ältere und „Vulnerable“ besonders eignen, sondern auch für Menschen, die aufgrund ihres Berufs viel Umgang mit Risikogruppen hätten, wie etwa Pflegepersonal. „Da wäre eine sogenannte sterile Immunität wünschenswert“, betont der Experte. Das heiße, dass man auch vor der Infektion selbst und nicht bloß vor dem Ausbruch der Krankheit geschützt sei.
Eine Frage bleibe jedoch noch zu klären, nämlich die der Impfgerechtigkeit. „Müssen wir uns hier zum dritten Mal impfen, wenn es anderswo an Impfstoff mangelt?“, wirft der Virologe ein. Er fährt fort: Diesen Punkt müsse man nuanciert betrachten. „Der Mangel an Impfstoffen wird zunehmend zu dem Teil des Problems, der am leichtesten zu beheben ist.“ Schwerer zu lösen sei das Problem der fehlenden Infrastruktur vor Ort, die das Verteilen der Vakzine ermöglicht. Wichtig sei auf jeden Fall, dass man in Ländern, in denen Impfstoff noch Mangelware ist, das Gesundheitspersonal als Erstes schütze.
- „und zerbröselt in vierzig stückchen illusion“: Tom Webers Lyrikband „fluides herz“ erzählt von Zerfall und Neubeginn - 19. Dezember 2022.
- Wir müssen die Lyrik befreien: Warum die Dichtung trotz ihrer Präsenz in den Medien ein Image-Problem hat – und wie sich das ändern kann - 27. November 2022.
- Mehr Akzeptanz fürs Kinderwunschlosglück: „Nichtmuttersein“ von Nadine Pungs - 4. September 2022.
Et sinn jo net nemmen di Antiki’eper, mee et sinn jo och T-Zellen dei‘ hellefen !
Nur eine kleine Anmerkung: „Sterile Immunität“ bedeutet nicht, dass man sich nicht mehr anstecken kann, sondern dass das Virus im Rachenraum (Stichwort IgA-Antikörper) so schnell bekämpft wird, das die Ansteckung anderer ausgeschlossen wird.
Die Infektion an sich ist durchaus noch möglich.
Um klartext zu sprechen…der soviel gepriesene impfstoff vin pfizer hat eine wirkung von ungefaehr 6 monaten und was jetzr als 3.impfung empfohlen wird laeuft de facto auf 2 mehr oder weniger obligatorische impfungen pro jahr in zukunft heraus.
Die aktionaere des herstellers wird es freuen .
Déi Dousen, sën déi, déi nët gesprëtz goufen, well sëch ze vill Läit nët sprëtze geloss hun, wéi ugehol gouf
eng drëtt Impfung wär esou gesin eng gud Léisung ..
@ Nomi: Richteg., Och T-Zelle schütze virun enger Infektioun. T-Zellen entweckelt de Kierper awer net no enger Impfung me nemme no enger Infektioun. An de Problem ass, zumindest esou wäit ech dat iwerblecken, dat en anescht ewéi d’Antikierper d’T-Zellen am Ament net ka mossen well dei erescht bei enger Infektioun aktiv gin
Wie weit ist man denn mit französischen „Schluckimpfung“? Bitte Fr. Lauer mal nachforschen!
Lieber Virologe. Manchmal ist weniger mehr. Wir werden wohl in absehbarer Zeit oder in einer nahen Zukunft nicht von dieser Impfungshysterie oder wie immer man es nennen mag, loskommen. Bin bereits zwei Mal gegen Covid geimpft und werde trotzdem manchmal gegen Tagesende kontaktiert, ob ich mich nicht impfen lassen möchte, weil noch ein Überschuss an Dosen vorhanden ist.
@Jul/ Wou kommt der un dee Blödsinn? Vu wou hut der déi Info. Är Äntwert w.e.g.
3X gepickt = göttlich. ….. 4X= spöttlich usw.usw……….dämlich = dass.z.B. der französische Senat am heutigen Tag damit beschäftigt ist eine Gesetzes Vorlage der Sozialisten zu examinieren , die eine allgemeine Impfung und eine Strafe bei Verweigerung von 135 Teuros fordert !
Hoffentlich , in Anbetracht der Tatsache ,dass wir allzeit brave und gehorsame Schüler Frankreichs und Deutschlands waren, , werden unsere Volksvertreter sich für einmal daran erinnern ,dass sie nur existieren um für die Rechte und Interessen ihrer Mitbürger zu kämpfen und ein derartiges Gesetz nie für uns in Betracht ziehen werden
Gerade das Beispiel Israel stellt die Wirksamkeit dieser Impfstoffe voll in Frage! Ich finde es jedenfalls nicht normal, dass man innerhalb eines Jahres 3 Spritzen verabreicht bekommen muss, um auch dann nicht sicher vor Ansteckung zu sein. Bei so vielen Injektionen fehlt mir eine Aufklärung seitens Herrn Müller über die Risiken und Nebenwirkungen. Wäre es nicht die Pflicht der Spezialisten so langsam auch darüber aufzuklären? Auch unter den Geimpften gibt es viele die anfangen sich Fragen zu stellen.
@Dr.NO. Hu Dir eng aner, eng besser Erklärung? Dat deelt eis se mat w.e.g.. Merci.
@ Dr No,
viirwat ass dat da Blödsinn, ass êt da nêt normal, dat, wann déi Jonk têschend 16 a 40 Joer nêmmen zu 45% sêch impfe gelooss hun, an de Vaccin léit parat, ass êt dach nêmme richteg dat dee Vaccin gesprêtzt gêt, oder soll ên an d’Poubelle fléien
@Jos,
ich bin geimpft und habe einen Termin für Ende Dezember für die dritte Injektion. Mir war von Anfang an klar,dass die Impfung nicht 100% schützt.Aber 80 oder mehr % sind doch schon überzeugend.Wird man trotzdem krank wird es einen harmlosen bis mittleren Verlauf geben. Diese Tatsachen müssten jeden überzeugen,oder nicht? Ob jetzt Aktionäre sich freuen oder nicht,ob wir 2 oder dreimal pro Jahr geimpft werden müssen (bis das Virus keinen Wirt mehr findet) spielt doch keine Rolle. Man frage einfach nur jemanden der am Beatmungsgerät hing und überlebt hat wie er die Sache sieht. Der Rest ist Geschwurbel das nix bringt.
@de Schmatt/ … de Schmatt de Schmatt dee bréngt séi Meedche matt…
@ max/ Dir hutt Alles verstann.
Et sinn Medikamenter ennerwee ! Merck !
Ech han antikorper, as et sennvill mech awer impfen se luesen?