65. Jubiläum im November / Luxemburgs Boule- und Pétanque-Verband lässt die Kugeln knallen
Die „Fédération luxembourgeoise de Boules et de Pétanque“ (FLBP) zählt heute 19 Vereine und 1.000 lizenzierte Spieler. Im November feiert der Verband sein 65. Jubiläum. Ein kleiner Rückblick auf die Geschichte der Kugeln und des Schweinchens.
Auf hohem sportlichen Wettkampfniveau spiele er nicht mehr, sagt Gérard Schneider. Ihm gehe es heute vor allem darum, mit Kollegen eine gute Zeit zu verbringen, zu entspannen und den Kopf freizubekommen. „Einfach eine Partie spielen und an nichts anderes denken.“
Im nationalen Boulodrome in Beles ist er öfters anzutreffen. Gérard Schneider ist nämlich auch Präsident der Boule- und Pétanque-Föderation. Zurzeit ist er vor allem mit der Vorbereitung der Feier zum 65. Jubiläum des Verbands im November beschäftigt. Bei der Gründung 1959 gab es vier Vereine in Luxemburg. „Es waren Mitarbeiter der CECA, der Union für Kohle und Stahl, welche den Sport im Sommerurlaub in Südfrankreich kennenlernten und mit nach Luxemburg brachten. Damals spielten sie eher Boule Lyonnaise.“ 19 Vereine sind es heute und rund 1.000 in verschiedenen Kategorien lizenzierte Spieler und Spielerinnen zwischen acht und 90 Jahren.
Boulodrome in Beles
Der ganze Stolz des Verbands ist das nationale Boulodrome, das 2011 in Beles eröffnet wurde. Dort befand sich bereits eine ältere, 1987 unter dem damaligen Präsidenten Georges Steffen errichtete Boulehalle. Im neuen Zentrum gibt es heute 18 überdachte Pétanque- und vier Boule-Lyonnaise-Felder. Nationale und internationale Turniere werden dort organisiert. Sowohl Anfängern als auch erfahrenen Spielern steht die Tür offen, und das täglich, außer sonntags, von 14.00 bis 22.00 Uhr.
Das Boulodrome habe den Verband einen großen Schritt nach vorne gebracht. Auf sportlicher Ebene, aber auch was die Geselligkeit anbelangt, gibt Gérard Schneider zu verstehen. Im Boulodrome gibt es übrigens auch ein Café und ein Restaurant. Es heißt, dass besonders jene Tage sehr beliebt seien, wenn es zum Beispiel Miesmuscheln oder Gulasch „à volonté“ gibt.
Die Sache mit dem „Cochonnet“
Zur Geschichte dann. Kugelspiele habe es möglicherweise schon vor vielen tausenden Jahren gegeben. Konkreter sei es dann aber erst mit den Griechen und, mehr noch, mit den Römern geworden. Letztere hätten nämlich anders als die Griechen nicht versucht, die Kugel so weit wie möglich zu werfen, sondern so präzise wie möglich an eine Zielkugel heran. Diese Zielkugel, die bis heute verwendet wird, heißt im Französischen „Cochonnet“, also Schweinchen. Wer mit den meisten Kugeln am nächsten dran ist, gewinnt das Spiel.
Die modernen Boulespiele, also einfach Kugelspiele, dürften sich über die Jahrhunderte in Italien, vor allem aber in Frankreich entwickelt haben. Die populärste Variante, auch in Luxemburg, sei heute Pétanque. Pétanque wird nicht wie andere Boulespiele, zum Beispiel Boule Lyonnais oder auch Boccia, von einer Abwurflinie gespielt, sondern aus einem kleinen Abwurfkreis heraus, erklärt Gérard Schneider.
Im 19. Jahrhundert sei die Popularität des Spiels stark angestiegen: Gespielt habe man dort, wo halt Platz war. Vom Freizeitspaß ist das Spiel dann auch schnell zur sportlichen Disziplin geworden. 1898 ist in Turin der erste Boccia-Verein gegründet worden. 1906 folgten die Franzosen.
Schnupperkurs als Teambildung
Gefeiert wird das Jubiläum des Verbands übrigens am 15. November im Boulodrome. Eine Woche später, am 23. und 24. November, findet dann ein großes Turnier statt, ebenfalls im Boulodrome. Dafür werden zusätzliche Tribünen in der Halle aufgebaut und die Spiele werden von dem in der Szene renommierten Web-TV-Sender „Boulistenaute“ übertragen.
Und was wünscht Präsident Gérard Schneider der Föderation für die Zukunft? „Endlich bei Olympischen Spielen dabei sein zu dürfen und dass das Boulespiel Einzug in den Sportunterricht an den Schulen hält.“ Und übrigens: Wer Lust auf einen kleinen Schnupperkurs hat, als Teambildung zum Beispiel, solle sich gerne melden.
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