Naturparks / Luxemburgs Insekten soll mit einem Umweltprojekt geholfen werden
Um dem Insektenschwund in Luxemburg etwas entgegenzusetzen, haben die drei Luxemburger Naturparks Our, Müllerthal und Obersauer zusammen mit dem Umweltministerium ein umfangreiches Projekt auf die Beine gestellt mit dem Namen „D’Naturparken zu Lëtzebuerg – (een) Insekteräich“. Am Samstagmorgen wurde es vorgestellt.
Ein großes Beet mit wilden Blumen säumt den Straßenrand der rue Romaine in Bauschleiden (Boulaide). Unter den vielen Blüten sind die des leuchtenden roten Mohns am auffälligsten. Es ist ein Paradies für Insekten. Das Beet wurde 2019 zusammen mit der neuen Straße eingeweiht, erzählt Bürgermeister René Daubenfeld – eine Aufforderung an die Gemeinde habe es nicht gebraucht, um das Beet anzulegen. Auf der anderen Straßenseite werden Insekten in eine tödliche Falle gelockt.
Worum geht es? Die Vielfalt und die Zahl von Insekten nehmen ab. Das ist besonders besorgniserregend, denn Insekten erfüllen eine sehr wichtige Rolle in der Natur. Sei es als Nahrung für Vögel oder als Bestäuber von Pflanzen. Um dem entgegenzuwirken, haben die drei Luxemburger Naturparks Our, Müllerthal und Obersauer ein gemeinsames Projekt gestartet, das sie am Samstagmorgen in Bauschleiden im Beisein von Umweltministerin Carole Dieschbourg vorstellten, deren Ministerium die Aktion finanziell unterstützt. Das Projekt umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, die von der Sensibilisierung der Bevölkerung bis zur wissenschaftlichen Bestandsaufnahme der Insekten in Luxemburg reicht.
Insekten-DNS
Zweiterem dienen auch die Insektenfallen, die in Bauschleiden und an einigen anderen Stellen des Landes aufgestellt worden sind. Die eingefangenen Insekten werden in Alkohol konserviert und abgeholt, damit ihre DNS untersucht werden kann. So soll eine Übersicht entstehen, welche Insektenarten es in Luxemburg gibt. Die Falle in Bauschleiden sieht aus wie ein kleines durchsichtiges Zelt und dient dem Einfangen von fliegenden Insekten. Einmal in das Zelt geraten, versuchen die Insekten zu fliehen, indem sie sich an der Sonne orientieren. So landen sie in einem Behälter mit Alkohol – und sterben. Eine Falle tötet dabei gerade einmal so viele Insekten wie ein einzelner junger Vogel. An anderen Stellen des Landes werden auch solche Insekten eingefangen, die sich über den Boden fortbewegen. „Es geht darum herauszufinden, was um uns herum ist“, resümiert Umweltministerin Dieschbourg.
Ein anderes Element des Projektes ist die Sensibilisierung der Bevölkerung. Die Naturparks haben eine Wanderausstellung konzipiert, die sich vorrangig an Schüler der Zyklen 3 und 4 richtet und zuerst durch die Schulen der Naturpark-Gemeinden touren wird. Darin werden Insekten als Superhelden der Natur präsentiert. Später soll die Ausstellung auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das neue Internetportal (www.insekten.lu) soll interessierten Bürgern Informationen liefern. Unter anderem finden sich dort zahlreiche Tipps, wie der heimische Garten oder der Balkon insektenfreundlich gestaltet werden können.
Die Bürger können sich aber auch selbst als Wissenschaftler betätigen. Dazu sollen sie in den Naturparks zwischen dem 3. Juli und dem 3. Oktober möglichst viele Insektenarten fotografieren und die Bilder auf die Plattform iNaturalist hochladen. Eine dazu passende App gibt es für iPhone und Android.
Die Mitarbeiter der Naturparks betonten am Samstag, wie wichtig es ist, unterschiedliche Menschengruppen anzusprechen. Dabei wurde unter anderem auf die Rolle der Gemeindetechniker aufmerksam gemacht, die Grünflächen der Gemeinden insektenfreundlich gestalten können. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die Bevölkerung solche Projekte auf lange Sicht unterstütze. Anfänglicher Skepsis müsse man etwas entgegensetzen.
Wichtige Rolle der Landwirte
Schlussendlich spielen natürlich auch Landwirte und Gärtnereien eine bedeutende Rolle. Zum einen sollen neben den bestehenden Agrarumweltklimamaßnahmen und Biodiversitätsverträgen zusammen mit Landwirten insektenfördernde Maßnahmen umgesetzt werden. Die Bauern sollen beraten und sensibilisiert werden. Gärtnereien sollen die empfohlenen Pflanzen zum Insektenschutz vorrätig haben, damit Bürger sie kaufen können. Bürgermeister Daubenfeld weiß zu berichten, dass die Landwirte in seiner Gemeinde die Naturschutzmaßnahmen gewohnt sind – das Leben und Arbeiten in einem Naturpark bringt das mit sich. Zum Beispiel müssen die Bauern einen Ackerrandstreifen stehen lassen. Die hohen Gräser und Blumen, die die Wiesen und Felder der Gegend säumen, sind überall um Bauschleiden zu finden.
Um uns herum gibt es derzeit ein Massenaussterben. Forscher führen es auf den Einfluss des Menschen zurück. Millionen Arten sind dadurch gefährdet. Ein Eintrag auf der neuen Internetseite www.insekten.lu soll dies illustrieren: „Das ‚Luxembourg Institute of Science and Technology‘ (LIST) hat 2018 festgestellt, dass fast jede dritte Schmetterlingsart vom Aussterben bedroht ist. Von den 89 in Luxemburg registrierten Arten sind bereits sechs Prozent ausgestorben und weitere 19 Prozent vom Aussterben bedroht.“
Soll ich lachen oder weinen? Die grüne Wischiwaschi – Politik ,die Bürger in Luxemburg nur zur Kasse zu bitten und in Punkto Natur, Bienen-, Insektenschutz nur minimal , wenn gar nicht aktiv handeln und nun mit großem Trara eine Maßnahme ankündigen , die dem Tropfen auf den heißen Stein ähnelt. In Dänemark muss gesetzlich jede landwirtschaftlich genutzte Fläche mit fünf Prozent Blumenwiesen für Bienen-,Insekten ausgewiesen sein. Ebenfalls entlang der asphaltierten Fahrradwege , -versiegelter Boden im Interesse der Natur, der Überschwemmungsgefahr -, schön gemähter Rasen nach fast englischer Art , nicht viel von Naturinteresse zeigt.