„Fünf pro Person reichen nicht aus“ / Mamer verteilt weiter auf eigene Faust Masken an seine Einwohner
Vor etwa drei Wochen hat die Gemeinde rund 10.000 Mundschutzmasken an ihre Einwohner verteilt. Kostenlos. Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) übte Kritik an dem Alleingang. Die Aktion sei nicht mit den nationalen Behörden abgesprochen worden. Des Weiteren sei eine Kontamination bei der Verteilungsaktion nicht ausgeschlossen. Gilles Roth, der Bürgermeister von Mamer, weist diese Anschuldigungen zurück. Die Gemeinde werde weiterhin Masken an die Einwohner verteilen.
Dies sei als eine Ergänzung der staatlichen Maßnahmen zu sehen, erklärte der CSV-Bürgermeister in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Es würden dieselben Sicherheitsstandards gelten wie beim Staat. Die Aktion sei ins Leben gerufen worden, weil sich die Kommune von der Regierung bei der Bekämpfung der Pandemie im Stich gelassen fühlte.
Als dann das Tragen eines Mundschutzes an Begegnungsorten wie Geschäften oder Tankstellen obligatorisch wurde, verteilte die Regierung ein Set mit fünf Masken an alle Einwohner des Landes. Mamer erhielt insgesamt 52.900 davon, die in Umschläge verpackt und am 22. und 23. April verschickt wurden, berichtete Monica dos Santos, die stellvertretende Gemeindesekretärin, die für die Verteilung der Masken in der Gemeinde verantwortlich ist.
Zusätzlicher Schutz
Trotzdem verteilt Mamer weiter auf eigene Faust Gesichtsmasken. Mit dieser Maßnahme will die Gemeindeführung den Gesundheitsschutz der Bevölkerung verbessern. Roth begrüße die nationale Verteilungsaktion, erinnerte aber auch daran, dass die Anzahl der verteilten Exemplare auf Dauer nicht ausreiche. Deshalb werde Mamer weiterhin auf eigene Faust tätig bleiben. Der CSV-Politiker beruft sich bei dieser Entscheidung auf ein Dekret aus dem Jahr 1789, das noch immer Geltung hat und das besagt, dass ein Bürgermeister für die Sicherheit und die Gesundheit der Bewohner seiner Gemeinde verantwortlich ist.
Aus diesem Grund hat Mamer 246.200 sogenannte chirurgische Masken bei verschiedenen Zulieferern bestellt. Davon werden bis Ende des Monats bereits 100.000 verteilt. Ein Teil wird vom kommunalen Personal genutzt. Derzeit verfüge die Gemeinde noch über 145.200 Stück, erklärte Monica dos Santos. Eine Lieferung von rund 60.000 Masken stehe aber noch aus. Mamer hat außerdem 1.000 FFP2-Masken erhalten, die vorrangig an Gemeindemitarbeiter, die viel Kontakt mit anderen Menschen haben, verteilt werden. Hier seien im Augenblick noch 980 übrig. Der Gesamtkostenpunkt beläuft sich auf 220.000 Euro.
Die ersten 10.000 Schutzmasken wurden bereits am 9. und 10. April verteilt. Eine Zählung der Einwohner war im Vorfeld durchgeführt worden, um zu erfahren, wie viele Masken pro Haushalt verschickt werden müssen. Im Gegensatz zu Hesperingen, wo nur Personen über 65 Jahren eine Maske bekamen, erhalten in Mamer alle Bürger eine. Die Verteilungsaktion dauert in der Regel zwei Tage. Die vorgeschriebenen strengen Hygienemaßnahmen (Tragen von Mundschutz und Handschuhe, Einsatz von Desinfektionsmittel) würden immer eingehalten, betonte Monica dos Santos, die im Festsaal der „Kinneksbond“-Grundschule hilft, die Umschläge mit den Masken vorzubereiten. Am 14. und 15. April schickte die Gemeinde vier weitere Masken an die Bürger.
Reserve anlegen
Die nächste Verteilung von fünf Exemplaren ist für den 29. und 30. April vorgesehen. Am 13. und 14. Mai dann gehen weitere fünf Masken raus. Ende des Monats (27. und 28. Mai) sollen schließlich die vorläufig letzten fünf Masken an die Haushalte verschickt werden. Außerdem will die Gemeindeführung versorgen und eine Reserve an Masken anlegen. „Wenn ein neues Virus kommt oder das Coronavirus zurückkommt, wollen wir gewappnet sein“, begründete Gilles Roth diese Entscheidung.
Die Verteilung des Gesichtsschutzes kommt bei der Bevölkerung gut an. „Super Idee“ und „Ich fühle mich jetzt sicherer“ waren nur einige der Kommentare in den sozialen Netzwerken. Andere Personen fragten sich aber, wie und vor allem wo die Gemeinde so viele Masken beschaffen will – und was es kostet.
Masken spielen bei der progressiven Exit-Strategie eine wichtige Rolle. In Mamer hat die Gemeindeverwaltung außerdem 20.000 Stoffmasken bestellt, also zwei pro Einwohner. Sie sollen im Mai kostenlos an die Haushalte verteilt werden. Masken stellen jedoch keinen 100-prozentigen Schutz gegen das Coronavirus dar. Der Gemeinderat unterstrich deshalb noch einmal die Notwendigkeit der Einhaltung der Hygienemaßnahmen: Abstand halten, Hände waschen und wenn möglich zu Hause bleiben.
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Und der gute Gilles bekommt auch prompt seine Plattform in den Medien. Bravo. Ziel erreicht.
Wat mecht een net alles fir sech ze profileeren , dat huet een jo schon’s beim platterecher Mischi gesinn , et hun een dat gefill dat bestemmte Leit einfach net genug geheer op politischen plan kreien
@HTK, wo ist ihr Problem, sie müssen sie ja nicht tragen, wenn eine Gemeinde welche gratis verteilt ist das doch super.
Sie reichen wirklich nicht aus und sind auch noch fehlerhaft. Von 5 getragenen waren 4 für den Mülleimer, Gummiband gelöst. Schön blöd wenn man keine 2. zur Verfügung hat.