Tennis / Mandy Minella steht vor ihrem Comeback – und will ihre letzte Saison auf der Profitour genießen
Nach mehr als einem Jahr Pause schlägt Profi-Tennisspielerin Mandy Minella in der kommenden Woche in Portugal wieder auf. Knapp vier Monate nach der Geburt ihrer zweiten Tochter gibt die 35-Jährige dort ihr Comeback. Das Sandplatzturnier in Oeiras ist aber zugleich Minellas erste Station auf ihrer Abschiedstour, denn nach der Saison beendet Luxemburgs Nummer eins ihre Profikarriere.
Mit dem Ziel, ihre letzte Saison im Profitennis zu genießen, beginnt Mandy Minella am Montag ihre Abschiedstour auf der großen Tennisbühne. In Portugal schlägt die 35-Jährige erstmals seit einem Jahr wieder bei einem Turnier auf: Bei dem mit 60.000 Dollar dotierten Sandplatzturnier in Oeiras gibt sie ihr Comeback.
Minella hat sich in den vergangenen Wochen intensiv darauf vorbereitet, immerhin liegt ihre letzte Turnier-Teilnahme bereits mehr als ein Jahr zurück. Beim WTA-Turnier in Lyon stand sie am 4. März 2020 bisher zum letzten Mal auf dem Platz. Anschließend wurden ihre Pläne durcheinandergewirbelt. Aufgrund der Pandemie gab es zunächst eine Zwangspause: „Im ersten Lockdown ging es darum, zu versuchen, irgendwie in Form zu bleiben“, so die COSL-Elitekader-Sportlerin. Auch in den darauffolgenden Monaten stand die Profitour für Minella nur an zweiter Stelle, denn sie wurde schwanger: „Meine Tochter kam am 12. Dezember zur Welt. Wir sind zudem noch umgezogen und hatten mehr Zeit für die Dinge aus dem normalen Leben, die Tennis-Tour war während ein paar Monaten nebensächlich, was aber auch gutgetan hat“, erzählt Minella.
Grand Slams als Ziel
Knapp vier Monate nachdem ihre zweite Tochter zur Welt kam, visiert Minella nun ihr Comeback auf der Profitour an. Sechs Wochen nach der Geburt nahm sie das Training wieder auf. Zusammen mit ihrem Trainer und Ehemann Tim Sommer sowie dem LIHPS (Luxembourg Institute for High Performance in Sports) hat sie seitdem an ihrem Comeback gearbeitet. „Es ist schon eine große Herausforderung, denn zwei Kinder bedeuten auch mehr Arbeit und Organisation. Auch körperlich ist es nicht leicht“, so die ehemalige Nummer 66 der Welt. Nach der rund einjährigen Pause freut sich die Luxemburgerin aber darauf, endlich wieder an einem Wettbewerb teilnehmen zu können: „Ich bin sehr froh, wieder bei einem Turnier zu spielen und durch den Wettkampf das Adrenalin wieder zu spüren. Das hat im vergangenen Jahr im Alltag gefehlt.“
Dass die Form aber nicht auf Anhieb so ist wie vor einem Jahr, dessen ist sich Luxemburgs beste Tennisspielerin bewusst. Auch deshalb sieht sie die beiden anstehende Turniere in Oeiras als erweiterte Vorbereitung: „Ich sehe diese eher als Trainingsturniere, um mich selbst zu testen. Es ist schwer, mir ein Resultat als Ziel zu setzen, da ich selbst noch nicht genau weiß, wo ich stehe. Ich habe nicht viele Trainingsspiele mit professionellen Tennisspielerinnen absolviert. Das heißt, ich muss mich erst einmal herantasten, um zu sehen, wie meine Form ist, vor allem die physische Form.“ Zwar konnte Minella Testmatches gegen Ex-Profispielerin Claudine Schaul und Helene Scholsen aus Belgien bestreiten, dies sei aber nicht das Gleiche, wie regelmäßig gegen Top-100-Spielerinnen zu spielen .
Minella ist aber zuversichtlich, dass sie im Laufe der Saison wieder zu ihrer Form finden wird: „Ich habe im Training viele Fortschritte gemacht. Es fehlt noch ein bisschen, der Rest sollte mit dem Wettbewerb aber kommen. Ich bin auf einem guten Weg, wieder richtig fit zu werden.“
Ich habe immer noch Lust, zu spielen, und will meine letzte Saison genießenüber ihre letzte Profisaison
2021 soll aber auch Minellas letzte Saison als Profi-Tennisspielerin sein. Eigentlich wollte Luxemburgs Nummer eins ihre Karriere bereits 2020 beenden, durch die Pandemie verschob sie ihren Abschied von der großen Tennis-Bühne aber um ein Jahr. „Ich hätte es schade gefunden, nach einer so langen Karriere inmitten Corona aufzuhören und danach nie wieder an einem Wettbewerb teilzunehmen. Das wollte ich nicht, ich wollte die Voraussetzungen selbst bestimmen. Ich habe immer noch Lust, zu spielen, und will meine letzte Saison genießen“, so Minella.
Das Turnier in Oeiras (12.-18. April) ist demnach die erste Station auf Minellas Abschiedstour. Bisher gibt es für den weiteren Saisonverlauf erst ein provisorisches Programm. In Oeiras folgt zwischen dem 19. und 26. April ein weiteres Turnier, danach soll es für 14 Tage zurück nach Luxemburg gehen. Anschließend steht am 10. Mai das mit 80.000 Dollar dotierte Sandplatzturnier im spanischen La Bisbal d’Empordà auf dem Programm. „Ich will, dass wir eine schöne Zeit auf der Tour haben und dass wir uns die Turniere aussuchen, die wir besonders mögen“, so Minella. Zu diesen Wettbewerben gehören neben den Luxembourg Open auch die vier bekanntesten und größten Tennis-Turniere: Hauptziel ist es, noch einmal bei den Grand Slams aufzuschlagen. „Ich will für diese so gut wie möglich vorbereitet sein“, sagt sie.
In Minellas letzter Saison als Profi steht das Stichwort „Genießen“ aber an erster Stelle. Sie wird dabei nicht nur von ihrem Ehemann und Trainer Tim Sommer begleitet, auch ihre beiden Töchter reisen stets mit. „Solange jeder mit der Situation glücklich ist, machen wir dies alles zusammen. Ich will die Zeit auch nutzen, um mit meinen Kindern zu reisen. Meine älteste Tochter freut sich schon besonders auf die Reise im Flugzeug.“
Ein Haus für zwei Wochen
Ein negativer PCR-Test ist bei der Anreise zwar Pflicht, die Sportler müssen sich bei dem Turnier im portugiesischen Oeiras aber nicht in eine „Bubble“ begeben. „Wir haben ein Haus gemietet. Wir werden dieses nur für das Training und die Spiele verlassen. So können wir die Zeit dort trotzdem isoliert verbringen, ohne in einem kleinen Hotelzimmer hocken zu müssen“, erzählt Mandy Minella. Da gleich zwei Turniere in Oeiras stattfinden, das erste vom 12. bis 18. April, das zweite vom 19. bis 25. April, wird die Tennisspielerin zwei Wochen mit ihrer Familie in dem Haus verbringen.
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