Kopf des Tages / Marc Barthelemy ist seit knapp über einem Jahr Kommissar für Luxemburger Sprache
Die luxemburgische Sprache befindet sich im Aufwärtstrend. Dennoch ist es die Aufgabe von Marc Barthelemy, Kommissar für die Luxemburger Sprache, deren Gebrauch zu fördern. Dazu gehören unter anderem die neue Rechtschreibung, Luxemburgisch-Kurse für Erwachsene und ein neues Fach im Sekundarunterricht.
„Das Büro ist provisorisch.” Mit diesen Worten begrüßt Marc Barthelemy, Kommissar für die Luxemburger Sprache, den Journalisten, der ihn nun interviewen wird. Das Büro im ersten Stock des „Edupole“ in Walferdingen ist klein. Barthelemy muss sich unter der Dachgaube leicht bücken, als er vom Schreibtischstuhl aufsteht, um dem Journalisten die Hand zu drücken. Durch die geringe Größe wirkt das Zimmer durch die vielen Gegenstände darin etwas überfrachtet. Als Barthelemy bei einer Frage des Journalisten ein bestimmter Punkt nicht einfällt, hat er die Antwort schnell in einem der vielen Papierstapel gefunden.
Seit Oktober 2018 ist Marc Barthelemy Kommissar für die Luxemburger Sprache. Davor war er 18 Jahre lang Regierungsberater im Bildungsministerium und nebenher „professeur-attaché“. Seit Anfang 2017 war er außerdem Präsident des „Conseil permanent de la langue luxembourgeoise“ (CPLL).
Im ersten Moment wirkt der Blick des Kommissars durch die rechteckige Brille etwas streng. Er fixiert den fragenden Journalisten. Doch dann wandelt sich die Strenge in ein freundliches Lächeln. Barthelemy will das Luxemburgische keineswegs über alles andere stellen. Seine Hauptaufgabe ist die Förderung der luxemburgischen Sprache und Kultur. Für ihn ist die Mehrsprachigkeit genauso ein Identitätsfaktor für das Land wie der Gebrauch der luxemburgischen Sprache an sich. Beide haben ihre Existenzberechtigung. Das eine schließe das andere nicht aus.
Marc Barthelemy ist 63 und wurde in Luxemburg-Stadt geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. In seiner Freizeit liest er viel, hört Musik und geht gerne spazieren. Sein Studium hat er in Mathematik abgeschlossen. Letzteres verbindet ihn übrigens mit dem Schriftsteller Antoine Meyer, der das erste Buch in luxemburgischer Sprache schrieb.
Neben seinem Beruf als Kommissar für die Luxemburger Sprache ist Barthelemy Berater im Gemeinderat von Waldbillig. Waldbillig ist auch der Ort, wo der luxemburgische Schriftsteller und Poet Michel Rodange, Verfasser unseres National-Epos „De Renert“, geboren wurde. Besonders am Herzen liegt Barthelemy die Tatsache, dass „De Renert“ zurzeit nicht verfügbar ist. Eine Neuauflage sei dringend notwendig.
Die Stelle des Kommissars für die Luxemburger Sprache ist neu und wurde durch das Gesetz vom 20. Juli 2018 über die Förderung der luxemburgischen Sprache geschaffen. Die Regierung möchte durch diesen Posten „die Rolle des Luxemburgischen in der Gesellschaft stärken und die Förderung der luxemburgischen Sprache und Kultur nachhaltig sichern“.
Da der Posten des Kommissars für Luxemburger Sprache an das Bildungsministerium gebunden ist, kann Barthelemy aus seinen vorherigen 18 Jahren Erfahrung als Berater dieses Ministeriums zurückgreifen. Eine wichtige Aufgabe für den Kommissar ist die Ausarbeitung eines 20-Jahre-Plans für die Luxemburger Sprache. Ein interministerielles Komitee begleitet ihn dabei.
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Na denn :18 Jahren Erfahrung als Berater dieses Ministeriums sind also eine Qualifikation für den Job.
Wieso brauchen wir denn schon wieder eine neue Rechtschreibung?
Dann sollte sich unser Kommissar auch dafür einsetzen dass die Luxemburger Sprache auch mal als EU Amtssprache angenommen wird, genau wie Maltesisch oder Gälisch z.B das sind auch EU Amtssprachen geworden obwohl diese Landessprachen nicht von sehr vielen Leuten gesprochen werden..