Hesperingen / Marc Lies gibt zu: „Der Post war falsch“
Der Hesperinger Bürgermeister Marc Lies hatte vor ein paar Wochen einen Kommentar auf Facebook gepostet, der dann viral ging und hohe Wellen geschlagen hatte. Am Montag musste sich Lies vor dem Gemeinderat erklären.
Vor gut einem Monat wurden in Hesperingen mehrere Hühner von Unbekannten gestohlen. Andere wurden grausam geköpft. Der Besitzer der Hühner hatte dazu einen Post auf Facebook veröffentlicht, der dann auch sofort viral ging. Auch der Hesperinger Bürgermeister Marc Lies (CSV) hatte einen Kommentar mit den Worten „Reden Sie mit Herrn Asselborn, der über Jahre ‚open the Gates‘ propagiert hat“ unter dem Originalpost hinterlassen. Weiter schoss er in seinem Post noch gegen die Linksparteien und die Presse, die sich „mehr um die PR“ kümmere, statt um die „Basics“.
In einem gemeinsamen Brief verurteilen die Hesperinger Oppositionsparteien „déi gréng“, LSAP und Piraten den „hetzerischen Ton“ des Facebook-Posts und forderten in der Gemeinderatssitzung einige Erklärungen von Lies.
„Dieser Post war falsch und auch die Wortwahl war falsch. Ich glaube, in diesem Moment sind die Pferde mit mir durchgegangen. Ich hatte den Post mit den geköpften Hühnern bereits einige Tage vorher gesehen. Als ich anschließend meinen Kommentar abgegeben habe, war mir nicht bewusst, dass es sich wieder um diesen Post handeln würde“, rechtfertigte sich der Bürgermeister am Montag im Gemeinderat. Er habe nichts gegen Flüchtlinge, doch was ihm Sorgen bereite, sei die Sicherheit in seiner Gemeinde und im ganzen Land. „Ich bin nämlich der Meinung, dass von der Vorgängerregierung nicht genügend in diesem Bereich getan worden ist“, wiederholte Lies. Er habe auch keine Gruppe – in diesem Fall Geflüchtete – stigmatisieren wollen. Stattdessen hob er hervor, wie viele Flüchtlinge mittlerweile in der Gemeinde wohnen und dass in Zukunft eine Struktur für minderjährige Flüchtlinge in der Gemeinde Hesperingen entstehen wird.
Gefährliche Rhetorik
Die Rätin Carole Goerens („déi gréng“) zeigte sich überrascht, dass dieser Post nur von den Oppositionsparteien kritisiert wurde und nicht auch von den Regierungsparteien. Claude Lamberty (DP) erklärte daraufhin, dass die „DP sich für gegenseitigen Respekt“ einsetzen würde und sich der Schöffenrat mit Lies über diesen Post unterhalten habe. „Wir werden uns deshalb nicht auch noch in der Öffentlichkeit mit diesem Post auseinandersetzen“, so seine Schlussfolgerung. Marie-Lyne Keller („déi gréng“) warnte den Bürgermeister davor, mit solchen Posts noch zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. „Mit solchen Aussagen sät man nur Hass. Das allgemeine Sicherheitsgefühl der Menschen wird durch solche Aussagen hingegen nicht verbessert“, so die Rätin.
Der Bürgermeister gab dann auch während der Sitzung zu, seine Lektion gelernt zu haben. Sozialen Medien hat er laut eigenen Aussagen nämlich mittlerweile den Rücken zugedreht.
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Wie ist es denn jetzt mit den Ermittlungen, wurde der Hühnermörder gefasst? Was sagt der Tierhalter dazu?
„Lektion gelernt“ was noch zu beweisen gilt.