Nationales und Europäisches Symbol / Marie-Astrids Rückkehr braucht Zeit
Es gibt nationale Symbole, die wichtig sind und erhalten werden müssen. Das Mosel-Schiff, auf dem 1985 und 1990 die beiden Abkommen von Schengen unterschrieben wurden, gehört dazu. Ja, es kehrt bekanntlich nach Luxemburg zurück. Im Jahre 2025. Über ein Jahr ist es nun bereits her, dass der Staat die Marie-Astrid II zurückgekauft hat – für rund 630.000 Euro. Seitdem herrscht Funkstille. Wir haben nachgefragt: Marie-Astrid, wo steckst du?
Marie-Astrid, wie geht’s, wo bist du? Aus dem Tourismusministerium heißt es, dass das Touristenboot in einer Werft in Mondorf am Rhein auf dem Trockendock liegt und der Dinge harrt, die da kommen sollen. Viel ist bisher aber nicht geschehen. Doch der Reihe nach.
Die „Marie-Astrid II“, um die geht es hier, ist zwischen 1985 und 1992 ein Star an und auf der Mosel. Sie ist ein ganz besonderes Passagierschiff. Auf ihm werden nämlich in den Jahren 1985 und 1990 die beiden Abkommen von Schengen unterschrieben, welche den Abbau der Grenzkontrollen zum Ziel haben. Robert Goebbels ist damals zuständiger Staatssekretär. Die Bedeutung des Schiffes, das 1992 nach Deutschland verkauft wird, ist groß.
Marie-Astrid II kommt 2025 zurück
Durchaus verständlich also, dass der Luxemburger Staat es zurückkaufen möchte. Gerüchte gibt es bereits im Dezember 2000, das Tageblatt berichtet damals zuerst.
Am 7. Mai 2021 folgt eine Pressekonferenz, bei der Michel Gloden, Bürgermeister von Schengen, und Tourismusminister Lex Delles offiziell ankündigen, das Schiff zurückzukaufen. Zu dem Zeitpunkt ist das Vorkaufsrecht unterschrieben. Seit Mai 2019 sei verhandelt worden, erfährt man. Zudem Zeitpunkt tuckert unsere Marie-Astrid unter dem Namen „Ms. Regensburg“ auf der Donau.
Anfang August 2021 wird es schließlich ganz offiziell: Der Vertrag sei unterschrieben und die Marie-Astrid II für 630.000 gekauft worden, heißt es in einem Schreiben des Tourismusministeriums. 2025 soll sie wieder an der Mosel präsent sein.
Seit damals ist über ein Jahr vergangen. Zurzeit liegt das Schiff nahe Bonn in Mondorf am Rhein in einer Werft auf dem Trockendock. Aus dem Tourismusministerium heißt es, dass bisher noch nicht mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen wurde. Voraussichtlich werde es auch erst 2023 dazu kommen. Das liege vor allem daran, dass die Gemeinde Schengen noch nicht abschließend geklärt habe, welchen Platz genau das Schiff einnehmen und wie sein Innenleben gestaltet werden solle.
Schiff und Museum als Ganzes
Abgesehen davon, dass man durchaus hätte davon ausgehen können, dass zunächst mal der Rumpf des Schiffes gesäubert wird, eine wichtige, langwierige, vor allem keine leichte Aufgabe, neigt man dazu, die Erklärung des Ministeriums anzunehmen. Schließlich wird das Schiff erst 2025 erwartet – zum 40. Jubiläum des ersten Abkommens von Schengen. Allerdings: Wenn sie dann nicht da ist, gibt’s einen Shitstorm – versprochen!
Michel Gloden, Bürgermeister von Schengen, bestätigt die offiziellen Angaben im Prinzip auch. Die Marie-Astrid II würde zurückkommen und spätestens ab 2025 nahe Schengen, also fast dort wo die Europäischen Verträge damals unterschrieben wurden, anlegen. In der Tat ginge es nun hauptsächlich darum, auszuloten, wie Schiff und Europäisches Museum in Schengen in Zukunft harmonieren könnten. Das Museum müsse sowieso generalüberholt werden und dann müsse man sehen, was aufs Schiff und was ins Museum gehöre. Das müsse alles Hand in Hand gehen, so Gloden. Komplementär solle es sein und ein Novum für Touristen – aus In- und Ausland, so Schengens Bürgermeister.
Klar scheint also, dass die Marie-Astrid II eine museale Funktion haben wird und ganz klar an die Zeremonien der Unterschreibung der Verträge von Schengen erinnern soll. Klar scheint aber auch, dass das Schiff verkehrstüchtig bleiben und, bei gegebenem Anlass, wie von Lex Delles angekündigt, als Botschafter des Schengen-Raums unterwegs sein soll.
Nicht geklärt ist indes die Frage, unter welchem Namen das Schiff in naher Zukunft fahren wird. Die „Entente touristique de la Moselle luxembourgeoise“ betreibt seit Jahrzehnten ein Schiff namens Marie-Astrid, mittlerweile die Fünfte, die 2010 in Betrieb genommen wurde. Wird ein Boot ausgemustert, erhält das nächste den Namen.
Wenn nun Marie-Astrid II zurückkehrt, muss man sich also etwas einfallen lassen. Bürgermeister Michel Gloden sieht das nicht problematisch. „Wir werden eine kreative Idee finden.“ Wer Gloden kennt, weiß, dass er fündig wird. Gerüchte, dass es Probleme bei der Zulassung des Schiffes geben könnte, weist er übrigens zurück. „Spätestens 2025, vielleicht schon früher, wird das Boot vor Schengen ankern – und fahren dürfen als Kulturerbe, schwimmendes Museum und Botschafterin eines Europa ohne Grenzen.“
Insgesamt rund 6 Millionen, so sagte Minister Lex Delles, wird das Projekt den Staat kosten, inklusive eines neuen Anlegeplatzes im Moseldorf Schengen.
Bis zu einer endgültigen Lösung dürfte allerdings noch viel, viel, Wasser die Mosel runterlaufen. Wir bleiben dran.
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Lasst die wo sie ist.
Wir haben genug Adelige die uns auf der Tasche liegen.
Alt ërem notzloses Geldverschwenden,waat brauche mir
do nach een aalt Schrottstéck zou Schengen, do steet schons
genug Verrecktes an der EU-Gaas,verschidde Vip’s verdingen
séch ërem eng gölle Nues mat deem Quatsch do.
Null Geescht,all Kommentar iwerflösség.
@ Verona & Julius
Weem sô der et. Et kënt e méngen mer hätten de Moment soss néischt ze din.