Soziale Ader / Marie-Marthe Muller erklärt ihren Wechsel zur LSAP
Die Piraten mögen es offensichtlich rot: Nach dem Abgeordneten Ben Polidori zieht es auch die Gemeinderätin Marie-Marthe Muller zur LSAP. Auf einer Pressekonferenz legte sie ihre Beweggründe dar. Der Streit bei den Piraten habe ihre Arbeit in der Partei quasi unmöglich gemacht; ihre Entscheidung für die LSAP erklärte sie mit den Gemeinsamkeiten in sozialpolitischen Fragen.
Gabriel Boisante begrüßte die Journalisten zur „Rentrée-Pressekonferenz“. Die drei sozialistischen Gemeinderäte – er selbst, Antonia Afonso Bagine und Maxime Miltgen – präsentierten zwar auch die prioritären Themen der LSAP für das kommende politische Jahr, die da wären bezahlbarer Wohnraum, Sicherheitspolitik und Bürgerbeteiligung. Die Aufmerksamkeit der Presse galt jedoch dem jüngsten LSAP-Zugang, Marie-Marthe Muller, die kürzlich bekannt gegeben hatte, die Piraten zu verlassen und nun erklärte, warum sie sich für ein Engagement bei den Sozialisten entschieden hat.
Als Grund für den Wechsel nannte sie ihren Willen, sich politisch für sozial Schwache engagieren zu wollen, was auch der Grund gewesen sei, warum sie sich 2021 überhaupt in der Politik engagierte. Anfangs habe es gut funktioniert bei den Piraten, doch aufgrund der Ereignisse in der Partei – „es wurde nur noch gestritten“ – sei die politische Arbeit schwierig geworden, und im Juli dieses Jahres sei ihr klar geworden, dass ein Verbleib bei den Piraten für sie nicht mehr möglich sei.
Die größte Übereinstimmung mit ihren Werten habe sie – obwohl eine engagierte Katholikin – bei der LSAP gesehen. Die Initiative für einen Wechsel sei von ihr ausgegangen. Dass die LSAP eine laizistische Partei ist, stört sie nicht. „Laizismus bedeutet ja auch, dass jeder glauben darf, was er will.“ Allein als Unabhängige im Gemeinderat arbeiten wollte sie nicht; sie ziehe es vor, mit anderen zusammenzuarbeiten.
Die LSAP sei zwar wohl eine laizistische Partei, meinte Boisante, der anschließend aber auf die soziale Seite der katholischen Kirche verwies, u.a. auf die rezente Rede des Papstes in Luxemburg. „Marie-Marthe Muller steht unseren Werten sehr nah.“ Aus diesen Gründen habe die Partie kein Problem damit gesehen, Muller aufzunehmen.
Marie-Marthe Muller rückte erst im April dieses Jahres für den Erstgewählten der Piraten, Pascal Clement (Vater von Sven), in den Gemeinderat nach, da dieser sich aus dem parteipolitischen Leben zurückzog. Muller nimmt zwar ihr Mandat mit zur LSAP, die Piraten dürften aber ihre Vertreter in den Kommissionen beibehalten, erklärte sie.
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