Welan.lu / Mario Kart und Tastaturwerfen – LAN-Party verwandelt Sporthalle in Gaming-Paradies
Eine der größten LAN-Partys Luxemburgs verwandelte die Sporthalle von Medernach in ein gemütliches Gaming-Paradies, das Gamer, Neugierige und Nostalgiker zusammenbrachte und die Vorurteile über Gaming ins Wanken brachte.
„Es ist wie ein riesiges Wohnzimmer, nur mit einem stärkeren Stromverbrauch“, lacht Sacha Willems, Sekretär der „Eppelduerfer a.s.b.l.“, und blickt über die mit Bildschirmen beleuchtete Sporthalle von Medernach. Vom 1. bis 3. November ist hier bereits zum zweiten Mal eine der größten LAN-Partys Luxemburgs. Statt Fußbällen und Sportgeräten prägen surrende Computer, Kabelwirrwarr und konzentrierte Gesichter das Bild. Stühle und Tische sind in langen Reihen aufgestellt und dazwischen leuchten die Bildschirme wie kleine Inseln in einem dunklen Meer.
Die Atmosphäre in der Halle ist gemütlich, einladend, inklusiv. Überall flimmern Bildschirme und das Summen der Computer mischt sich mit dem gedämpften Stimmengewirr der Teilnehmer. Der Verein „Eppelduerfer a.s.b.l.“ hat sich etwas Besonderes vorgenommen: Es geht nicht nur um Gaming, sondern auch um das Gemeinschaftsgefühl und das Einbinden von Menschen, die sonst wenig Berührungspunkte mit der Gaming-Welt haben. „Wir wollen das Soziale fördern“, erklärt Willems. „Es geht nicht nur darum, drei Tage am Bildschirm zu sitzen, sondern um das gemeinsame Erleben.“ Ziel sei es, Vorurteile abzubauen und das Bild vom introvertierten Gamer durch das Gemeinschaftserlebnis der LAN-Party zu ersetzen.
Mario Kart und Tastaturwerfen
Ein Highlight: die Turniere, darunter in Klassikern wie Mario Kart und Trackmania. Aber auch skurrile Wettkämpfe werden angeboten: zum Beispiel Tastaturwerfen. Neben Videospielen gibt’s es auch klassische Arcade-Spiele, Flipper und sogar Bierpong-Turniere.
Die Stimmung erinnert fast an ein Festival. Während die Gamer in ihren virtuellen Welten kämpfen, sammeln sich in den Pausen die Menschen an der Bar. „Eine Gruppe saß gestern den ganzen Abend lang nur an einem Tisch an der Bar, hat Bier getrunken und geplaudert“, erzählt Willems.
Das Event ist für alle Interessierten zugänglich. „Viele Menschen aus der Gemeinde sind vorbeigekommen, um mal zu schauen, was wir hier eigentlich machen“, erzählt Willems. „Ein Mann war heute hier, der normalerweise nicht einmal ein Handy benutzt. Er hat dann auf einer Nintendo Switch gespielt und man konnte richtig sehen, wie er eine neue Seite dieser Welt entdeckt hat.“
Aufwendige Organisation
Das Event wartet mit vielen Annehmlichkeiten auf: Schlafbereiche, sanitäre Anlagen und Verpflegung. Die 24-Stunden-Küche bietet lokale Produkte und die Teilnehmer können ihre Bestellungen direkt über Discord aufgeben, sodass niemand seinen Platz verlassen muss. Ein paar Klicks und das Essen wird geliefert. „Unsere Küche ist lokal und bietet auch vegane Optionen an“, erzählt Peggy, eine der Freiwilligen, die sich um die Verpflegung kümmern. „Von Burritos bis hin zu Lasagne – alles frisch und regional.“ Im vergangenen Jahr sei es außerdem für einige zu hell in der Halle gewesen. „Also sind wir dieses Jahr auf das Dach gestiegen und haben die Fenster mit Silos-Plastik abgedunkelt, um die perfekte Atmosphäre zu schaffen“, erzählt Sacha Willems.
Jeder Spieler hat seinen Platz, den er vorab im detaillierten Sitzplan reserviert hatte. Insgesamt 100 Plätze bot die Sporthalle. Rund 71 Gamer waren gekommen, einige von ihnen blieben das gesamte Wochenende über. Das Setup war durchdacht, jeder Tisch mit Steckdosen und LAN-Anschlüssen ausgestattet. „Jeder bringt sein eigenes Equipment mit, vom Tower bis zum Gaming-Stuhl“, erklärt Sacha. „Die Grundausstattung stellen wir, aber ansonsten sind die Teilnehmer selbst verantwortlich.“
Aufkleber gegen Diebstahl
Sicherheit ist ebenfalls ein großes Thema, da viele Spieler teure Hardware mitgebracht hatten. „Alle Geräte sind mit speziellen Aufklebern versehen und an jedem Ausgang stehen Helfer, die die Hardware prüfen, bevor jemand die Halle damit verlässt“, erklärt Willems.
Die Auswahl der Spiele in Medernach spiegelt die Vielfalt und den Facettenreichtum der Gaming-Community wider. „League of Legends ist natürlich ein Dauerbrenner“, sagt Sacha Willems. Tatsächlich lief ein großes League-of-Legends-Turnier parallel zu anderen Aktivitäten und lockte viele Fans, die zwischen den Matches die Weltmeisterschaft oder die lokalen Eishockey-Spiele auf der Großleinwand verfolgten.
Dieses Wochenende in Medernach war also nicht nur eine Veranstaltung für Gamer, sondern auch ein Fest für eine immer diverser werdende Gemeinschaft. Das Ziel war klar: Menschen zusammenzubringen, die Leidenschaft fürs Gaming teilen und die Vorurteile abzubauen, die viele noch immer mit diesem Hobby verbinden.
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