Handball / Martin Mullers letzter Tanz mit den „Roten Löwen“
Als Martin Muller seine Nationalmannschaftskarriere im Januar 2022 beendete, blieb ihm ein Abschied vor heimischem Publikum aufgrund einer Verletzung verwehrt. Mit einem Kurzcomeback im Trikot der „Roten Löwen“ holte er diesen am Mittwochabend gegen die Türkei nach. Der Rückraumshooter des HB-Esch hat seine Karriere in der FLH-Auswahl danach für definitiv beendet erklärt. Im Rückspiel am Sonntag gegen die Türkei wird er schon nicht mehr dabei sein.
Wenn die luxemburgische Handball-Nationalmannschaft am Sonntag (15.00 Uhr) in der EM-Qualifikation in Konya Revanche gegen die Türkei nehmen will, wird sich Martin Muller das Ganze in Ruhe zu Hause anschauen. Aus „persönlichen Gründen“ wird er die Reise nach Konya nicht mit antreten. Er glaubt daran, dass die Revanche für die knappe 29:30-Hinspielniederlage auch ohne ihn gelingen wird. „Die Jungs sind motiviert. Im Hinspiel hat uns die erste Hälfte etwas Zählbares gekostet. Wir haben zu viele Chancen vergeben. In der zweiten Hälfte haben wir aber eine starke Reaktion gezeigt. Darauf müssen die Jungs nun bei ihren nächsten Herausforderungen aufbauen“, sagt er: „Für mich persönlich ist aber jetzt definitiv Schluss.“ Nachdem der 35-Jährige am Mittwoch kurzfrisitg eingesprungen war um den verletzten Yann Hoffmann zu ersetzten und sein Kurzcomeback im Trikot der „Roten Löwen“ gegeben hatte, hat er seine Nationalmannschaftskarriere danach definitiv für beendet erklärt.
Eigentlich hatte er schon 2022 einen Schlussstrich gezogen. Damals schied Luxemburg im Januar in der ersten WM-Qualifikationsphase auswärts nach einem Sieg gegen die Färöer-Inseln, einem Unentschieden gegen Lettland und einer Niederlage gegen Italien aus. Die EM-Relegation gegen Belgien, die nur wenige Tage später vor heimischem Publikum stattfand, verpasste Muller verletzungsbedingt. Sein letzter Einsatz fand demnach auf den Färöer-Inseln statt – ein Abschied vor heimischem Publikum blieb dem ehemaligen Profispieler aufgrund der Verletzung damals verwehrt.
Fünf Treffer und ein Hauch Enttäuschung
„Ich bin glücklich, dass ich jetzt noch einmal die Möglichkeit bekommen habe, doch noch einen Abschied zu Hause zu haben. Ich hatte viel Lust und war sehr motiviert, noch einmal hier zu spielen, und ich wollte mit einer guten Leistung meinen Teil zum Sieg beitragen. Leider hat das nicht geklappt, aber für mich war es definitiv das letzte Spiel“, erzählte Muller am Mittwochabend mit einem Hauch Enttäuschung. Er persönlich kam in der Partie noch einmal auf fünf Treffer. Mit einem Lachen fügte er schließlich an: „Ich frage mich nur ob die Leute mir diesmal glauben. Nein, im Ernst. Es war mein letztes Spiel und ich wünsche den Jungs nur das Beste für die Zukunft.“
Muller lief 2006 erstmals für die „Roten Löwen“ auf. Seitdem kam er insgesamt auf 96 Selektionen, in denen der Rückraumshooter des HB Esch insgesamt 155 Treffer erzielte. Weitere werden nun nicht mehr dazu kommen. Damit liegt Muller bei seinem Karriereende in der Nationalmannschaft auf Platz 16 der ewigen Bestenliste.
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