ArcelorMittal Belval / Massive Schlackenstaub-Wolke geht über Esch nieder
In Esch ist am Donnerstagmorgen erneut eine Schlackenstaub-Wolke vom Belvaler ArcelorMittal-Werk niedergegangen. Die Verschmutzung im anliegenden Viertel ist erheblich.
Einige Zeit war es ruhig rund um das ArcelorMittal-Werk in Belval. Im vergangenen Herbst hatten sich die Anwohner gegen die nächtliche Lärmbelästigung sowie die Umwelt- und Lichtverschmutzung mobilisiert. Im Januar fand eine Sitzung zwischen den Stahlwerk-Vertretern, den Gemeindeverantwortlichen und Mitgliedern des Interessenvereins Bruch statt, aus der alle Beteiligten mit vorsichtigem Optimismus herausgegangen waren. Seitdem war es ruhig geworden.
Bis Donnerstag, denn am Morgen gegen 7.30 Uhr ging eine Schlackenstaub-Wolke in der Gegend rund um den TICE-Hauptsitz am Boulevard Charles de Gaulle nieder, die ihresgleichen sucht. „Es hat regelrecht geschneit, noch mehr als bei den Vorfällen im vergangenen Jahr. Und das zu einer Zeit, in der Kinder auf dem Weg zur Schule hier langgehen. So langsam reicht es, wir sind es satt“, so ein TICE-Mitarbeiter gegenüber dem Tageblatt. Alle Autos des Personals seien von der Verschmutzung betroffen, dazu noch das umliegende Wohnviertel. Die Tramwaystraße wurde diesmal verschont, sie war zuletzt Ende Januar und Mitte März dieses Jahres betroffen gewesen. Die Umweltverwaltung hatte die Verschmutzung vor Ort bei einem Anwohner dokumentiert und das Stahlwerk aufgefordert, die Reinigungskosten am Haus zu übernehmen. Geschehen sei bis jetzt aber nichts, so der Anwohner.
Im Treffen vom Januar hatte der Interessenverein Bruch eine Abdeckung des Schlackengrabens und die Übernahme der Reinigungskosten durch ArcelorMittal gefordert. Denn der Schlackenstaub („scories blanches“ auf Französisch) ist in diesen Quantitäten zwar nicht gesundheitsgefährdend, er hinterlässt aber eine ziemliche Sauerei und ist nur sehr schwer abwaschbar.
Noch am Donnerstagmorgen schickte das Stahlwerk Mitarbeiter an den Boulevard Charles de Gaulle, um Proben des Staubs zu nehmen. Das Problem tritt vor allem bei Westwind auf. Denn dann weht die Staubwolke in Richtung Esch, während der Staub ansonsten auf dem Firmengelände nieder rieselt.
Im Juni soll es zum nächsten Treffen zwischen den Vertretern von ArcelorMittal, der Gemeinde und des Interessenvereins kommen. Dann sollen auch die Messergebnisse der Anfang des Jahres von der Umweltverwaltung durchgeführten Lärmstudie vorliegen, wie Francis Hengen vom Interessenverein dem Tageblatt bestätigte. Neue Details zur angedachten Abdeckung des Schlackengrabens soll es auch geben. Einstweilen findet am Samstag, dem 4. Mai, ab 10.30 Uhr in der Lallinger Sporthalle eine Bürgerversammlung im Rahmen der Generalversammlung des Interessenvereins Bruch statt, bei der es um das Stahlwerk geht.
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