Coronakrise in Luxemburg / Medizinisches Material aus China: Was an Bord der Cargolux-Maschine ist
Am Montag lohnt sich für all jene der Blick gen Himmel, die in Luxemburg auf Nachschub von im Kampf gegen das Coronavirus so wichtigem medizinischem Material warten. In der Tat wird für Montagabend, spätestens Dienstag, mit einer Lieferung aus China gerechnet, wie Außenminister Jean Asselborn dem Tageblatt am Freitag bestätigte.
Demnach habe Asselborn Ende vergangener Woche eine „Note verbale“ an das chinesische Außenministerium verfasst, um diese Hilfe anzufordern. Am Freitag sei nun die Antwort eingetroffen. Dieser zufolge wird Luxemburg aus China mit folgendem Material beliefert: fünf Millionen Atemschutzmasken für medizinisches Personal und Ärzte, 4,7 Millionen Paar Schutzhandschuhe, 50 Beatmungsgeräte, 120.000 Schutzbrillen und 1,1 Millionen weitere Schutzmasken.
Sobald die Cargolux-Maschine gelandet sei, werde sich das Militär um das Material kümmern und darauf aufpassen. Der Preis für diese Lieferung soll bei rund 14 Millionen Euro liegen. Eine zweite Bestellung von zehn weiteren Beatmungsgeräten befindet sich Asselborn zufolge noch im Aufbau, soll aber, falls möglich, mit dem genannten Flug in Luxemburg eintreffen.
Hinzu kämen zwei weitere Bestellungen, an denen noch gearbeitet wird. Dabei handele es sich um Schutzkleidung für Krankenhauspersonal, weitere zwei Millionen Schutzbrillen und noch einmal 90 Beatmungsgeräte. Asselborn weist daneben auf eine andere Bestellung hin, die aber in Südkorea getätigt wurde. Dort wurden dem Außenminister zufolge am Freitag in Seoul wichtige Generika-Medikamente bestellt. Die Zusage habe man bereits bekommen. Es handele sich dabei um Medikamente für den Einsatz gegen die bei der neuen Lungenkrankheit Covid-19 so oft auftretenden Lungenentzündungen. Von der Menge her könnten diese bei einer von Experten geschätzten Zahl von 6.000 Fällen eingesetzt werden und diesen Bedarf decken.
Luxemburg hatte China im Februar geholfen
Asselborn weist darauf hin, dass Luxemburg zuvor China geholfen hatte. Im Februar habe eine Cargolux-Maschine unentgeltlich 30.000 Schutzkleider, 75.000 Atemschutzmasken und 49.000 Desinfektionstücher nach Shengzhou in China geflogen, um beim Kampf gegen das Coronavirus zu helfen. „Damals haben wir gezeigt, dass wir solidarisch mit dem chinesischen Volk sind“, sagt Asselborn. „Jetzt brauchen wir China – und China hat das nun verstanden.“
Asselborn betont in dem Hinblick die „erfolgreiche Arbeit“ der Luxemburger Botschaft in Peking und des Generalkonsulats in Schanghai. Zudem habe, so Luxemburgs Außenminister, die Koordination zwischen den Ministerien für Außenpolitik, Gesundheit, Transport, Verteidigung und dem Staatsministerium „sehr gut“ funktioniert. Was wichtig sei, denn die Nachfrage nach Material aus China sei in der jetzigen Situation in sehr vielen anderen Staaten enorm hoch. „Diese Sachen, die die Chinesen haben, holt man mal nicht so eben einfach im Cactus“, sagt Asselborn.
Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?
Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, von engem Kontakt mit kranken Menschen absehen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und es unterlassen, das Gesicht mit den Händen zu berühren.
Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 80 02 80 80 in Betrieb.
Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 80 02 80 80 (oder im Notfall 112) anrufen. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei gefährdeten Personen absehen.
Das Coronavirus im Steckbrief
– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben
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An dieser Stelle meinen allerhöchsten Dank und Respekt an Herrn Asselborn!!
Mal wieder zeigt sich, dass Hilfe in der Not an Andere sich durchaus auszahlen kann.
All die grossmäuligen Chinahasser werden wohl ziemlich dumm aus der Wäsche kucken 😉
Hoffentlich wird Luxemburg jetzt nicht von den Nachbarländern überfallen um an das Material zu gelangen….
Très beau
Wir sollten uns diese Geste Chinas ins Stammbuch schreiben .Das erinnert mich an den Ausspruch:“In der Not erkennst du deine Freunde.“
Eine grosse Geste von China, Luxemburg bekommt viel mehr zurück als es gegeben hat! Ich hoffe das man den Chinesen mehr Respekt gibt. Von unseren amerikanischen „Freuden“ habe ich nicht viel gesehen… Großen Dank an Alle Menschen die hart für dieses Land arbeiten um diese Krise zu bewältigen!!!
hun heieren Cargolux geif och nach Luxmachinen an Arabisch Emiraten liweren
Dann hat sich die langjährige Freundschaft zwischen China und Luxemburg gut ausgezahlt….
Warum war unser herrliches Land Luxembourg nicht ausreichend vorbereitet auf so eine Pandemie?
Auch wenn China so nett zu uns, in einer echt prekären Situation, müssen wir umdenken,
wir müssen uns wieder auf Produktionen in Europa einstellen.
Ich hoffe mein Land hat, wenn wir alles gut überstehen sollten, daraus gelernt.
@Ollo Thüring
„Warum war unser herrliches Land Luxembourg nicht ausreichend vorbereitet auf so eine Pandemie?“
Seit 1918 hatten wir andere Sorgen.
Sou vill Masken an Haendchen,watt geschittmatt dem Material wann et gebraucht ass.
Hoffentlech net alles an Mier……“
Von wo kommt und welchen Ursprung hat das Virus? Auch wenn China Amerika mehr oder weniger offiziell verdächtigt, letztes Jahr das Virus absichtlich mit amerikanischen Sportlern eingeschleppt zu haben, ein Sündenbock muss her, egal wie. Warum schließen dann chinesische Behörden die Wildtiermärkte? Sie stehen im berechtigten Verdacht, die Ursache zu sein. Kein Grund also, vor Dankbarkeit gleich so in die Knie zu gehen, wenn medizinische Hilfe von dort kommt!