Sportpolitik / Mehr Geld, aber ansonsten nicht viel Neues auf Cents
Nach genau 81 Tagen im Amt, stellte der neue Sportminister Georges Mischo am Dienstag im INS auf Cents sein Programm für die nächsten fünf Jahre vor. Viele neue Projekte wurden nicht präsentiert. Bestehende Initiativen sollen „ausgebaut“ und „analysiert“ werden. Mischo versprach jedoch, dass mehr Geld in den Sport fließen soll.
„Wir stärken das Rückgrat des luxemburgischen Sports. Eine nachhaltige Entwicklung ist mein Ziel“, das waren die ersten Aussagen des neuen Sportministers auf seiner Premieren-Pressekonferenz. Georges Mischo ist seit 81 Tagen im Amt und konnte sich einen ersten Überblick verschaffen. Dass zweieinhalb Monate nicht reichen, um die Sportwelt zu revolutionieren, liegt auf der Hand. Deshalb sieht der Plan für die nächsten fünf Jahre vor allem Projekte vor, die bereits unter seinen Vorgängern Romain Schneider, Dan Kersch oder Georges Engel (alle LSAP) ins Leben gerufen wurden.
Im Mittelpunkt der nationalen Sportpolitik stehen weiterhin unter anderem die Förderung der Elite, das „Bénévolat“, die Infrastruktur und die Gesundheit der Menschen in Luxemburg. Für den ehemaligen Sportlehrer Mischo wäre es ein Traum, wenn hierzulande eine tägliche Sportstunde an den Schulen angeboten würde – wie es in Österreich der Fall ist. Mischo gab jedoch zu, dass dies sehr schwer umsetzbar sei. Der ehemalige Escher Bürgermeister versprach auch ein größeres Budget für den Sport. Aktuell werden rund 0, 2 Prozent des Staatsbudgets für den Sport ausgegeben. „Es wird schwer, das Budget deutlich zu erhöhen, aber uns wird mit Sicherheit mehr Geld zur Verfügung stehen“, blickte Mischo voraus.
Dieses Budget soll unter anderem dafür genutzt werden, die Zuschüsse für das administrative und technische Personal in den Verbänden und Vereinen zu erhöhen, um die Arbeit noch professioneller zu gestalten. „Der Fünfjahresplan wird nicht infrage gestellt. Es wird weiterhin gebaut werden“, sagte Mischo über die Sportinfrastruktur.
Ein Problem, das vor allem die Vereine und deren Jugendmannschaften betrifft, ist die aktuelle Organisation des „médico sportif“. Vor allem viele Kinder hängen derzeit monatelang in der Warteschleife, bis sie einen Termin bekommen und die Lizenz ausgestellt werden kann, um am Spielbetrieb teilzunehmen. Der Süden des Landes kommt denkbar schlecht bei der Verteilung der „centres régionaux“ weg. Die bevölkerungsstärkste Region (rund 250.000 Einwohner) verfügt mit Düdelingen und Esch nur über zwei „médico“-Zentren. Mischo wies auf das geplante „médico“ in Esch hin, das Teil des neuen Sport-Campus wird. Damit es nicht mehr so oft zu Verspätungen kommt, will das Sportministerium die Vereine „administrativ stärken“.
Für Mischo und sein Team ist die „Stärkung der organisatorischen Kapazitäten der Sportbewegung“ die wichtigste Säule der nationalen Sportpolitik. In Zukunft wird der INS in AINS umgewandelt werden. Das A steht für Administration, da mehrere Verwaltungen auf dem Cents zusammengelegt werden. Das „Sportlycée“ wird nach Mamer ziehen. Der Umzug wird aber nach den letzten Plänen erst im Jahr 2031 vollzogen.
Olympische Flamme in Luxemburg
Am 27. Juni befindet sich die Flamme der Olympischen Spiele 2024 im Dreiländereck nahe Schengen. Sportminister Georges Mischo hatte am Dienstag eine Unterredung mit der französischen Botschafterin Claire Lignières-Counathe, um zu klären, wie Luxemburg in diese Zeremonie mit eingebunden werden kann. (del)
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