Editorial / Mehr Geld für den Sport: Worten auch Taten folgen lassen
Wer neue, bahnbrechende Ideen erwartet hatte, der wurde am Dienstag enttäuscht. Nach genau 81 Tagen im Amt stellte Sportminister Georges Mischo sein Programm für die kommenden fünf Jahre vor. Dabei sind es vor allem die bestehenden Projekte, die in den letzten Jahren bereits von den LSAP-Ministern Romain Schneider, Dan Kersch und Georges Engel in die Wege geleitet wurden, die ausgebaut werden sollen. Im Mittelpunkt der Sportpolitik sollen demnach weiterhin die Förderung der Elite, das „Bénévolat“, die Infrastruktur sowie die Gesundheit und damit auch der Breitensport als präventive Maßnahme stehen.
„Wir stärken das Rückgrat des luxemburgischen Sports“ – diesen Satz gab es auf der ersten Pressekonferenz des neuen Sportministers gleich mehrmals zu hören. Die, die den nationalen Sport am Laufen halten, sind nach wie vor besonders die freiwilligen Helfer. Dass vor allem das „Bénévolat“ den Sportvereinen im Land aber großes Kopfzerbrechen bereitet, sie sogar vor existenzielle Probleme stellt, ist seit Jahren bekannt. So sprach Mischos Vorgänger Engel vor knapp einem Jahr bei der Generalversammlung des Nationalen Olympischen Komitees sogar von einem regelrechten Vereinssterben. Die Zahl der Sportvereine ist nämlich von 1.534 im Jahr 2002 auf 1.311 im Jahr 2022 gesunken, und das trotz Bevölkerungswachstum. Mit der Erweiterung des „Congé sportif“ ist ein erster Schritt getan, um das Ehrenamt attraktiver zu machen, doch weitere müssen folgen. Eine Erhöhung des Steuerfreibetrags, der aktuell bei 5.000 Euro liegt, reicht da längst nicht. Denn welcher kleine Klub hier im Land kann es sich schon leisten, seinen Freiwilligen pro Jahr eine solche Summe zukommen zu lassen? Viele befinden sich derzeit, nicht zuletzt durch die Pandemie, in einer finanziell extrem schwierigen Lage.
Immer mehr Vereine stoßen dann auch mit den administrativen Aufgaben an ihre Belastungsgrenze, denn die Anforderungen werden immer höher. Aufgaben, die eben die immer wenigeren „Bénévoles“ nicht mehr stemmen können. Hier kündigte Mischo an, die Zuschüsse für das administrative und technische Personal in den Verbänden und Vereinen zu erhöhen. Dass neue Berufe im Bereich des Sports geschaffen werden sollen, dieser auch auf Klubebene professionalisiert werden muss, das hatte auch Engel bereits betont. Denn es braucht dieses Personal auch dann, wenn man Menschen aller Alterskategorien wieder für Sport begeistern möchte – und so auf eine beweglichere und gesündere Gesellschaft sowie sinkende Kosten im medizinischen Bereich hinsteuern möchte.
Für Georges Mischo ist klar, dass der Sport mehr finanzielle Mittel braucht und bekommen wird. Fünf Jahre hat er nun Zeit, um seinen Worten auch Taten folgen zu lassen. Dass zwei Prozent des Staatsbudgets für den Sport utopisch sind, das musste auch der Sportminister einsehen, der als Oppositionspolitiker diese, wie er selbst zugab, etwas provokativ forderte. Doch Mischo meinte auch, dass es nicht mehr nur reicht, Studien durchzuführen und danach nichts zu unternehmen. Worte, an denen er sich in den kommenden Jahren messen lassen muss, und dies wird man nicht zuletzt an der Situation der Sportvereine im Land erkennen.
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Keng Steieren fir de blöden sport…. ..dei kreien schon zefill
Wer Sport machen will soll das machen und für seine Kosten selber aufkommen, ist ja sein Hobby. Ein Briefmarkensammler kriegt auch kein Zuschuss vom Staat