Pressekonferenz zur „Rentrée“ / Meisch kündigt viele Reformen an
Am Montag kündigte Bildungsminister Claude Meisch auf einer Pressekonferenz viele Projekte und Reformen an, die er in den nächsten Wochen und Monaten angehen will. Zu den Neuerungen gehören unter anderem neue Sektionen in den Lyzeen, die Anhebung der Schulpflicht bis 18 Jahre und die Hausaufgabenhilfe für alle.
Trotz Pandemie hat sich Bildungsminister Claude Meisch viel vorgenommen. Auf der Pressekonferenz zur „Rentrée“ am Montag präsentierte er in groben Linien die zukünftigen Projekte und Reformen, die das Bildungswesen in Luxemburg modernisieren sollen. Im Tageblatt-Interview hatte der Minister bereits einige Vorhaben aufgezählt. Neben der internationalen Schule Anne Beffort (EIMAB) in Mersch, die ab dieser „Rentrée“ die ersten Schüler unterrichten wird, soll ab nächstem Schuljahr auch eine öffentliche europäische Schule in Luxemburg-Stadt ihre Türen öffnen.
Das „Lycée Bel-Val“ wird neben dem normalen Unterricht in Zukunft auch europäische Klassen anbieten. Das Lyzeum übernimmt nicht nur Klassen der internationalen Schule Differdingen-Esch (EIDE), sondern baut laut Meisch das Angebot zusätzlich aus. Mittelfristig soll dazu auf Belval ein neues Gebäude errichtet werden. Zudem nennt der Minister das Vorhaben, dass auch in Düdelingen, in Zusammenarbeit mit dem „Lycée Nic Biever“, europäischer Unterricht angeboten werden könnte.
In den Lyzeen soll das Schulangebot modernisiert werden. Neben der bereits in vier Lyzeen bestehenden Sektion I (Informatik und Kommunikation), die weiter ausgebaut werden soll, wird ab 2022 die neue Sektion N „Entrepreneuriat, finance et marketing“ vom ECG („Ecole de gestion et de commerce“) für die Klassen 3e bis 1re angeboten werden. Ab 2023 soll im „Enseignement secondaire classique“ die Sektion P dazukommen. Diese legt den Schwerpunkt auf die Fächer Pädagogik, Psychologie, Soziologie sowie Philosophie. Zudem werden die klassischen Sektionen in rund zehn Lyzeen „angepasst“, wie Meisch erklärte. Dies passiere im Rahmen der Autonomie der Lyzeen.
Schulpflicht von 16 auf 18 Jahre angehoben
Bei der Erzieherausbildung wird ab 2022 ein neues DAP mit der Bezeichnung „Education“ eingeführt. Dieses Diplom befähige die Absolventen, in „Crèches“ oder „Maisons relais“ zu arbeiten. Ebenfalls im Rahmen der „Formation professionnelle“ wird ab November dieses Jahres das „Digital Learning Hub“ auf Belval vorgestellt. Hier sollen spezifische Weiterbildungen in den Bereichen „Design Thinking“, „Blockchain“, „Cybersecurity“ und „Coding“ angeboten werden. Diese Weiterbildungen seien für Erwachsene gedacht und könnten sich über ein paar Wochen bis zu ein paar Monaten hinziehen, so Meisch.
Zu den neuen Reformen gehört laut Claude Meisch die Anhebung der Schulpflicht von 16 auf 18 Jahre. In den nächsten Wochen werde er dazu einen Gesetzestext vorlegen. Daneben wird die Hausaufgabenhilfe reformiert. Diese soll für sämtliche Schüler gleichermaßen zugänglich gemacht werden, so der Minister. Daneben sollen alternative Angebote für Schulabbrecher erörtert werden. Zu einer weiteren weitreichenden Reform will Meisch ebenfalls in den nächsten Wochen einen Gesetzestext vorlegen. Es geht um eine verbesserte schulische Integration der „Primo-arrivants“, also jener Schüler, die aus dem Ausland kommen und zum ersten Mal an einer Luxemburger Schule unterrichtet werden.
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