Kompetenzzentren / Menje bestätigt falsche Angaben zu Infektionszahlen
Die Zahlen, die im wöchentlichen Bericht des Bildungsministeriums zu Infektionen an Schulen und Kompetenzzentren aufgelistet wurden, sind falsch. Zumindest jene über Letztere. So wurden unter anderem Infektionszahlen aus den Zweigstellen in Beles und Clerf, wo es viele positive Fälle gab, nicht unter die Rubrik Kompetenzzentren eingetragen. Dies hat Lex Folscheid, Erster Regierungsrat und Berater von Bildungsminister Claude Meisch, auf Tageblatt-Nachfrage bestätigt. Folscheid erklärt wieso.
Seit dem 16. November listet das Bildungsministerium auch die Kompetenzzentren („Centres de compétence“) in seiner wöchentlichen Bilanz zu den Infektionszahlen an den Schulen auf. Dafür wurde die Einteilung in private und öffentliche Schulen fallen gelassen. Diese Tabellen sind demnach in Grund- und Sekundarschule eingeteilt und zeigen auf, wie viele Schüler und Lehrer sich in den jeweiligen Szenarien (1 bis 4 – siehe Kasten unten) infiziert haben.
Dabei sind dem Bildungsministerium allerdings Fehler unterlaufen, wie Lex Folscheid, Erster Regierungsrat und Berater von Bildungsminister Claude Meisch, zugibt. Das Tageblatt hatte das Menje („Ministère de l’Education nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse“) mit Zahlen aus verschiedenen Quellen konfrontiert, die nicht mit jenen aus den wöchentlichen Bilanzen des Bildungsministeriums übereinstimmten. Zuerst wurde dem Tageblatt mitgeteilt, dass unsere Zahlen nicht stimmen würden. Bei erneuter Nachfrage und präziseren Angaben zu den betroffenen Kompetenzzentren unsererseits konnte das Menje den Knoten lösen.
Demnach gab es in den vergangenen Wochen mehrere Infektionsfälle in den Zweigstellen in Beles und Clerf. Diese sowie fünf weitere Zweigstellen unterstehen dem Kompetenzzentrum CDI („Centre pour le développement intellectuel“). „Der Fall Beles hat uns gezeigt, dass die betroffenen Kinder aus dem CDI zum Teil unter der Tabelle für die Grundschulen aufgelistet wurden“, so Folscheid gegenüber dem Tageblatt. Der Grund liege darin, dass jedes Kind, das in einer Klasse des CDI beschult wird, aus Gründen der Inklusion, stets auch einer „Classe d’attache“ zugewiesen ist. Letztere ist eine gewöhnliche Klasse in einer regulären Grundschule, in der ein Schüler neben dem CDI ebenfalls eingeschrieben ist.
Positiv getestete Schüler aus einem CDI findet man zurzeit demnach in den Statistiken der Grundschule wieder, da diese der „Classe d’attache“ und nicht dem Kompetenzzentrum zugewiesen wurden. Schüler aus Kompetenzzentren verbringen je nachdem einen halben oder ganzen Tag in den „Classes d’attache“. Folscheid betont: „Das bedeutet demnach nicht, dass Schüler in den Statistiken ,verloren gegangen‘ sind. Sie stehen allerdings unter der falschen Kategorie.“ Folscheid fügt hinzu, dass diese falsche Zuordnung nur die Kompetenzzentren betreffe und keine Auswirkung auf die Zahlen von Grund- und Sekundarschule habe. „Auch ist es so, dass bei allen Fällen, die im CDI aufgetaucht sind, das Tracing richtig gemacht wurde. Die Quarantänen wurden direkt nach dem zweiten Fall angeordnet.“ Hier stellt sich allerdings die Frage, wieso die Szenarien 1 und 2 in der Tabelle der Kompetenzzentren auftauchen, nicht aber die Szenarien 3 und 4. Wurden nur die beiden Letzteren in die falschen Kategorien eingefügt? Und wenn ja, wieso?
Infektionsketten im CDI Beles
Wie landen die Infektionszahlen eigentlich in der Tabelle des Bildungsministeriums? Auch hierzu gibt Folscheid Erklärungen. In der „Cellule de coordination“ des Menje, also die Schnittstelle zwischen Bildungs- und Gesundheitsministerium, laufen die Informationen zusammen. Die „Cellule“ bekommt die Informationen über zwei verschiedene Wege gemeldet: Erstens über die „Inspection sanitaire“, die ihrerseits positive Fälle aus den Laboren gemeldet bekommt. Zweitens aus den Schulen, über Lehrer und Schüler, die ihrer Schule mitteilen, dass sie positiv getestet wurden.
In der Woche vom 9. November musste laut Tageblatt-Informationen in der CDI-Zweigstelle in Beles in einer Klasse Szenario 1 aktiviert werden. Zwei Personen des Personals waren positiv getestet worden. In der darauffolgenden Woche gab es fünf positive Fälle innerhalb einer Klasse (Szenario 3). Die gesamte Klasse wurde in Quarantäne gesetzt. Zwei weitere Klassen wurden isoliert, weil es jeweils einen positiven Fall gab (Szenario 1). Am 23. November wurde in der Klasse, die sich im Szenario 3 befand, ein sechster positiver Fall bekannt. Demnach rutschte diese Klasse ab dem 23. November in ein Szenario 4 (Infektionskette). In der gleichen Woche wurden in einer anderen Klasse, die sich bereits im Szenario 1 befand, drei weitere Schüler positiv getestet. Dies waren demnach der zweite, dritte und vierte Fall in dieser Klasse, was einem weiteren Szenario 3 entspricht.
In der Woche vom 30. November rutschte diese Klasse, die sich bereits in Quarantäne befand, durch weitere positive Fälle in ein Szenario 4. Insgesamt gab es in der kleinen Zweigstelle in Beles, in der etwa 80 Leute verkehren, rund 15 positive Fälle auf einen Zeitraum von circa drei Wochen. Zum Vergleich: In Steinsel wurde die Schule mit einer Kapazität von rund 400 Personen nach dem zehnten Fall dichtgemacht. Insgesamt kam es in diesem Zeitraum zweimal zu einem Szenario 3 und zweimal zu einem Szenario 4. Dazu kommen noch weitere Szenarien 1. Demnach wurden also mehrere Anordnungen zur Quarantäne ausgesprochen, aber in den Tabellen der wöchentlichen Bilanz tauchen diese nicht unter der Rubrik Kompetenzzentren auf.
Die Zahlen in den Bilanzen werden nun korrigiert
Zur Zweigstelle in Beles gehören auch noch zwei Klassen, die im „Lycée Bel-Val“ untergebracht sind. Auch dort gab es in der Woche vom 30. November drei positive Fälle bei den Schülern. Allerdings ist hier nicht ganz klar, ob der dritte Fall noch der vorherigen Woche zuzuordnen ist.
In Clerf wurden laut Tageblatt-Informationen in zwei Klassen quasi sämtliche Schüler, Lehrer und Vertretungslehrer infiziert. Das Menje konnte uns keine genauen Zahlen angeben, dennoch bestätigte es, dass neben der Zweigstelle in Beles auch jene in Clerf nun genauer analysiert werden müsste. Im nächsten wöchentlichen Bericht werde genauer auf beide Zweigstellen geschaut. Zudem werde man, so Lex Folscheid, die Tabellen in der nächsten Bilanz dementsprechend berichtigen.
„Positive Fälle, die in einer Quarantäne (Schüler müssen zu Hause bleiben) oder während der Ferien auftauchen, werden in den Zahlen des Menje und auch der ‚Inspection sanitaire’ geführt“, versichert Folscheid. Konkret heißt dies laut Folscheid, dass diese Personen zwar während der Risikoperiode nicht in der Schule waren, doch heiße dies nicht, dass sie sich nicht doch eventuell in der Schule angesteckt haben könnten. „Diese Fälle werden demnach in die Szenarien 1 bis 4 eingetragen, je nachdem wie die Situation in den Schulen ist. Und sie sind in unseren Zahlen zu finden“, betont Folscheid. Da in Kompetenzzentren meist keine „klassischen“ Lehrer unterrichten, tut sich die Frage auf, welches Personal das Menje zu den „Enseignants“ in seinen Tabellen überhaupt mitzählt. Laut Pressesprecherin des Bildungsministeriums gelten als „Enseignants“ sämtliche Professionelle aus den Einheiten „Enseignement“, „Rééducation et therapie“, „Diagnostic et conseil“. Das sind demnach alle Lehrkräfte sowie das sozioedukative Personal aus den acht Kompetenzzentren zu denen Psychologen, Psychomotoriker, Logopäden, Erzieher usw. gehören.
Laurent Dura, Generaldirektor des Bereichs Inklusion im Menje, führe, so Folscheid, genau Buch über die Infektionsfälle in den Kompetenzzentren. In der ersten Antwort des Menje an das Tageblatt wurde unter anderem diese Tatsache als Grund aufgeführt, dass die Zahlen zu den Kompetenzzentren in der wöchentlichen Bilanz stimmen würden und jene des Tageblatt nicht. Hier stellt sich nun die Frage, wie es denn möglich ist, dass diese genaue Buchführung nicht die zahlreichen Fälle aus den Zweigstellen Beles und Clerf zum Vorschein bringt. Bedenklich ist auch die Tatsache, dass die Direktorin des CDI, also der sogenannten Zentrale der Kompetenzzentren, laut Aussage des Bildungsministeriums, nicht über erhöhte Infektionszahlen in einigen ihrer Zweigstellen informiert war.
Die Szenarien zum Stufenmodell
Wenn ein Schüler positiv getestet wird und sich die Infektionsquelle außerhalb der Schule befindet, dann tritt Szenario 1 ein. Die Klasse wird isoliert („mise à l’écart“), kann aber mit Ausnahme des positiv getesteten Schülers weiter in der Schule unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen unterrichtet werden. Szenario 2 tritt ein, wenn maximal zwei Schüler positiv getestet werden und die Infektionsquelle unklar ist beziehungsweise außerhalb der Schule liegt. Die Klasse wird in Quarantäne geschickt.
Szenario 3 liegt vor, wenn drei bis fünf Schüler in einer Klasse positiv getestet werden. Auch hier wird die Klasse in Quarantäne gesetzt. Szenario 4 wird ausgelöst, wenn sich mehrere zusammenhängende Fälle positiv getesteter Personen herausstellt, bei denen die Infektionsquelle innerhalb der Schule liegt. Von dieser Infektionskette können mehrere Klassen betroffen sein und/oder nur eine Klasse, in der mehr als fünf positive Fälle registriert werden.
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Alles Quatsch! An der Schoul stecht een sech net un!
Meisch, der Lügenbaron? Ein sehr schwacher und inkompetenter Unterrichtsminister, der zunehmend unglaubwürdiger wird.
1001 Nacht Geschichten aus dem Bildungsministerium . Gut das Tageblatt nicht an Märchen glaubt.
Es sollte für unseren Meister Meisch doch endlich ein neues Tätigkeitsfeld gefunden/geschaffen werden. Man kann ihn ja nicht einfach so „Bonjouren“, das ist ja klar.
Déi eenzeg Zuëlen déi net falsch sinn, sinn déi vun den 8-12 Doudeger pro Dag. Sou lang déi Zuël konstant bleiwt, hunn déi nei Mesuren net gegraff!
Dat as déi eenzeg Zuël déi en Journalist ze interesséieren huet…fir rauszefannen datt déi Zuëlen déi aus engem Tracing rausgezu ginn net ganz präzis sinn, brauch en keng groussarteg Recherchen ze maachen. D’Regierung huet keng einfach Decisiounen ze huëlen, mee desen Artikel huet definitiv net dozou bäigedroen dat d’Situatioun mam Virus an der Schoul elo besser ze verstoen ass!