UNO-Bericht / Menschenrechtslage in Eritrea weiterhin „katastrophal“
Die UNO hat am Montag Alarm geschlagen wegen der Menschenrechtslage in Eritrea. Die Situation in dem autoritär regierten Land sei „nach wie vor katastrophal und zeigt keine Anzeichen einer Besserung“, erklärte die stellvertretende UN-Menschenrechtskommissarin Nada Al-Nashif am Montag. Sie beklagte „schwere Menschenrechtsverletzungen“ in dem stark abgeschotteten Land im Nordosten Afrikas.
In dem Konflikt in der nordäthiopischen Region Tigray hatte Eritrea die Regierungstruppen des Nachbarlandes im Kampf gegen die Rebellenorganisation TPLF unterstützt. Ein Friedensabkommen, das im November unterzeichnet wurde, sah den Abzug ausländischer Streitkräfte aus Tigray vor.
In einem von Al-Nashif präsentierten UN-Bericht wird der Rückzug der eritreischen Truppen nun aber als „sehr langsam und weitgehend unvollständig“ beschrieben. Einwohner in Tigray werfen den Soldaten die Tötung von Zivilisten, Vergewaltigungen und Plünderungen vor. Die USA hatten wegen mutmaßlicher Gräueltaten während des Tigray-Konflikts Sanktionen gegen Eritrea verhängt.
„Unser Büro erhält weiterhin glaubwürdige Berichte über Folter, willkürliche Inhaftierung, unmenschliche Haftbedingungen und Verschwindenlassen“, hieß es in dem am Montag präsentierten UN-Bericht über Eritrea. „Es ist alarmierend, dass all diese Menschenrechtsverletzungen im Kontext völliger Straflosigkeit begangen werden.“
Die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch hatte Eritrea im Februar vorgeworfen, für den Einsatz in Tigray Tausende Menschen, unter ihnen Minderjährige, zum verpflichtenden Militärdienst eingezogen zu haben.
Eritreas Präsident Isaias Afwerki, der das Land seit 1993 mit harter Hand regiert, wies die Vorwürfe der UNO im Zusammenhang mit dem Tigray-Konflikt am Montag bei einem Besuch in Kenia zurück.
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