/ „Merde alors“: Polittheater „Alles kann passieren!“ im Mai auch im TNL in Luxemburg
„Alles kann passieren!“, ein Polittheaterstück über Europas Rechte, wird nach Wien auch in Luxemburg aufgeführt. Im Mai kommt es auf die Bühne des „Théâtre national du Luxembourg“ (TNL).
Florian Klenk, Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter, hatte die Idee. Schriftsteller Doron Rabinovici schrieb den Text zum Stück. Besser gesagt: Rabinovici nahm Reden von Europas Rechtspopulisten und Rechtsextremen und setzte sie in einen Spannungsbogen. Literarisch hat Rabinovici die Reden von Salvini, Orban, Strache und Co. nicht bearbeitet. Sie wurden höchstens gekürzt. Herausgekommen ist ein „Mosaik der Grausamkeit“, wie Klenk es nennt. Rabinovici spricht von einem „Stimmenorkan gegen die offene Gesellschaft“.
Das Theaterstück wurde am 21. November im Beisein von Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn und des Altbundespräsidenten Österreichs Heinz Fischer am Wiener Akademietheater uraufgeführt (► hier unser Bericht). Asselborns „Merde alors“-Antwort auf eine rassistische Aussage des rechten italienischen Innenministers und Vizepremiers Matteo Salvini bei einem EU-Treffen im Herbst vergangenen Jahres hatte Klenk und Rabinovici einen der Anlässe zu ihrem Stück gegeben. „Es hat einfach gut gepasst“, sagte Klenk in einem früheren Gespräch mit dem Tageblatt dazu.
„Eine Reflexion über die gefährlichen Auswüchse“
Karin Bergmann, Direktorin des Burgtheaters, von dem die Akademie eine Schaubühne ist, bringt „Alles kann passieren!“ am 31. Januar auch an die größere Burg. Wie Frank Hoffmann, Gründer und Direktor des TNL am Mittwoch auf Tageblatt-Nachfrage bestätigte, wird das Theaterstück im Mai ebenfalls in Luxemburg aufgeführt. Als wahrscheinliches Datum gilt der 10. Mai. Gelesen wird das Stück wie in Wien von den vier Burgtheater-Schauspielerinnen Andrea Clausen, Stefanie Dvorak, Petra Morzé und Christiane von Poelnitz.
Frank Hoffmann freut sich darüber, das Stück zu dem Datum auf die Bühne des TNL zu bringen. Die zeitliche Nähe zu den nur wenig später stattfindenden Europawahlen (in der EU zwischen dem 23. und 26. Mai, in Luxemburg am 26. Mai) seien besonders geeignet, um „noch einmal eine Reflexion über die gefährlichen Auswüchse anzustoßen, die die Europäische Union zurzeit heimsuchen“.
Noch keine Karten im Verkauf
Die Karten zu dem Stück sind noch nicht im Verkauf. Dazu kommt es erst, wenn auch die letzten Zweifel in Bezug auf das genaue Datum aus dem Weg geräumt sind. Das dürfte in den kommenden Tagen der Fall sein, so Frank Hoffmann. Die Uraufführung im November in Wien war nach der Ankündigung binnen kürzester Zeit ausverkauft. Auch die Vorstellung am 31. Januar am Burgtheater in Wien ist bereits ausverkauft.
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