Cueva2022 / „Metzeschmelz“ öffnet Ende März
Die 7. Cueva-Ausstellung „Metzeschmelz“ nutzt wie nie zuvor eine beeindruckende und größtenteils unbekannte Kulisse, den ehemaligen Industriestandort Esch-Schifflingen
Nein, der Süden Luxemburgs ist kein Entwicklungsland. Jedenfalls nicht, was Kultur anbelangt. Gutes Beispiel dafür ist Cueva. Das Künstlerkollektiv bereitet sich zurzeit auf die Eröffnung seiner 7. Expo vor: „Metzeschmelz“. Startschuss: Sonntag, 27. März, morgens um 10 Uhr.
Wie stets bei Cueva, begegnen sich Kunst und alte, gelebte Bausubstanz. Diesmal ist die Mischung besonders beeindruckend, wie ein Besuch vor Ort zeigt.
Das liegt am weitläufigen Areal des 1871 von Léon Metz gegründeten Industriestandortes von Esch-Schifflingen, aber auch an den Überresten der Schmelzanlage, wie beispielsweise den gigantischen Produktionshallen. Es ist eine atemberaubende Kulisse – spektakulär und vielen sicherlich unbekannt, weil die Arbed-Hüttenwerke, außer für Mitarbeiter, einst absolut tabu waren. All dies dürfte aus einem Besuch von „Metzeschmelz“ eine Entdeckungsreise machen.
Mitten in dieser Landschaft, „zwischen Mad Max und Star Wars“, wie Théid Johanns die außergewöhnliche Location beschreibt, zeigen Künstler, was der Süden des Landes zu bieten hat – wenn man ihn lässt.
Théid ist ein Cueva-Mann der ersten Stunde, einer der Köpfe der Organisation und jemand, der mit anfasst, wenn zum Beispiel hunderte Meter an Stromkabeln inklusive Anschlüssen verlegt werden müssen. An „Metzeschmelz“ gefällt ihm vor allem, dass viele der Teilnehmer einen klaren Bezug zum Ort haben, weil ihre Familienmitglieder dort gearbeitet haben: „Es geht darum, die Seele von früher mit ins Projekt einzubeziehen und mit Kunst von heute zu verbinden.“
32 Künstler machen mit. „Das kann und soll sich noch ändern, die Planung ist spontan, besonders auch was Auftritte von Musikgruppen anbelangt. ‚Metzeschmelz‘ soll ein Ort der Geselligkeit, der Begegnung, der Diskussion sein, wo jeder an den Wochenenden zwischen März und Oktober willkommen ist.“ Raum ist bei der 7. Cueva-Ausstellung jedenfalls mehr als genug vorhanden – für Party und sogar für Open-Air-Kino. Théid schwebt „Metropolis“ vor. Passen würde Fritz Langs Meisterwerk auf jeden Fall.
Informationen: Metzeschmelz Cueva 2022 (Facebook).
Idioten sterben nicht aus: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind die Fensterscheiben des Ausstellungsobjektes, einem ausgemusterten TICE-Bus, eingeschlagen worden
„Spike“ bei der Arbeit.
Graffiti spielt bei Metzeschmelz eine grosse Rolle.
Théid Johanns, die totale Verkörperung der Ideen des Künstlerkollektivs Cueva.
Kunstwerke vor bisher unbekannter Kulisse.
Beeindruckende Zeugen der industriellen Vergangenheit.
Der Wasserturm in Schifflingen ist eines der Eingangstore zur Ausstellung Metzeschmelz.
Isabella Finzi ist nicht vergessen. Die Tageblatt-Fotografin war Mitglied bei Cueva. „Sie ist es immer noch“, sagt Théid Johanns.
Das grüne Ding kennt man. Der Pitcher-Container verspricht, dass selbst ein heißer Sommer nicht zu trocken wird.
Industriekultur verpflichtet: Stahlskulptur mitten in der Kunst-Meile.
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