Auch Trier betroffen / Michelin schließt Reifenwerke in Deutschland – 1.500 Jobs weg
Der französische Reifenhersteller Michelin zieht sich aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurück und streicht mehr als 1.500 Stellen. Zwei Werke in Karlsruhe und Trier würden bis Ende 2025 geschlossen, in Homburg werde die Produktion von Neureifen und Halbfertig-Produkten eingestellt, teilte Michelin am Dienstag mit. Der Wettbewerb bei billigen Lkw-Reifen wachse und die deutschen Werke seien nicht mehr konkurrenzfähig. Das Kundenkontaktzentrum soll von Karlsruhe nach Polen verlagert werden. Michelin lässt sich die Schließungen 425 Millionen Euro kosten.
Vor kurzem hatte der US-Rivale Goodyear angekündigt, sein Werk in Fulda mit 1.000 Mitarbeitern bis 2025 zu schließen, in Fürstenwalde sollen bis 2027 rund 700 der 100 Stellen wegfallen. Dafür haben die Amerikaner bis zu 600 Millionen Dollar zurückgestellt. Continental hatte 2020 das Aus für sein Werk in Aachen verkündet, bis Ende dieses Jahres soll es abgewickelt sein. Michelin hatte 2019 das Werk in Bamberg aufgegeben.
Mit der Entscheidung von Michelin stehe nun ein Drittel der verbliebenen zwölf Reifenwerke in Deutschland vor der Schließung, erklärte die Gewerkschaft IGBCE. „Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, sagte Vorstand Francesco Grioli. Der Mainzer IGBCE-Bezirksleiter Matthias Hille sprach von einer Hauruckaktion von Michelin. Die Mitarbeiter stünden unter Schock. „Wir geben die Standorte nicht auf und werden weiter an Alternativkonzepten arbeiten.“
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