Milchproduktionskosten / Milchpreise fallen wieder
Im Auftrag des Luxembourg Dairy Board (LDB) hat das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) aus Kassel (D) bereits zum zwölften Mal eine Studie zu den Milchproduktionskosten in Luxemburg durchgeführt. Bei dem LDB handelt es sich um eine Interessengemeinschaft, die sich aus Luxemburger Milchbauern zusammensetzt und für faire Milchpreise kämpft. Zurzeit gibt es 585 Milchproduzenten im Land.
„Das vergangene Jahr kann man in vieler Hinsicht als phänomenal bezeichnen. Durchschnittlich erhielten die Milchbauern 56 Cent pro Kilogramm. Doch auf der anderen Seite explodierten auch die Produktionskosten“, so LDB-Präsident Guy Diderrich. Schuld an dieser Kostenexplosion sind die steigenden Preise bei Energie, Futter und Düngemittel. „Die Milcherzeugungskosten lagen 2020 in Luxemburg bei 42,78 Cent pro Kilogramm. 2022 waren die Kosten für die Milchproduktion auf 48,64 Cent pro Kilogramm angestiegen“, erklärte Karin Jürgens vom BAL. Seit vergangenem Dezember fallen die Milchpreise allerdings schon wieder.
Die vorgelegte Studie zeigt, dass die Erzeugerkosten für kurze Zeit unter die Einnahmen gefallen sind. Allerdings ist dies nur ein kurzfristiges Phänomen während einer lang anhaltenden Zeitspanne, bei der die Unterdeckung der Erzeugerkosten überwiegt. Die angestauten Einkommensdefizite könnten so nur teilweise kompensiert werden. Falls der Milchpreis zu sehr falle, bestehe das Risiko, dass die Milch nicht mehr kostendeckend produziert werden kann und die Milchproduzenten Einkommensverluste hinnehmen müssten, warnte Diderrich.
Freiwilliger Lieferverzicht
Um die Preise stabil zu halten, soll jetzt weniger produziert werden. Aus diesem Grund fordert der LDB finanzielle Entschädigungen für Betriebe, die ihre Milchproduktion freiwillig drosseln. Zusätzlich fordert die Interessengemeinschaft der Milchbauern, dass Dumpingpreise verboten werden. „Es darf nicht sein, dass in den Supermärkten Milchprodukte unter den Erzeugerpreisen angeboten werden. Auch die Einfuhr von Milch aus Drittweltländern muss strenger kontrolliert und reglementiert werden. Wir müssen uns in der Europäischen Union an sehr strenge Regeln bei der Produktion halten. In Südamerika zum Beispiel gelten diese Regeln nicht und führen zu niedrigeren Kosten bei der Produktion“, erklärte Didderich.
Auch eine Industrialisierung der Betriebe möchte der LDB nicht sehen. Familienbetriebe sollen zudem keine Obergrenze für den Viehbestand erhalten.
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