/ Miles and more – Miles Jackson-Cartwright ist der Schlüsselspieler des T71 Düdelingen
Am Samstag meldete sich Düdelingen im zweiten Spiel der Best-of-five-Finalserie auf eindrucksvolle Weise gegen Ettelbrück zurück und glich auf 1:1 aus. Einer der Schlüsselspieler des T71 war dabei einmal mehr Profispieler Miles Jackson- Cartwright.
Programm
Total League der Herren:
Finale („best of five“):
Spiel 1:
Ettelbrück – Düdelingen 97:77
Spiel 2:
Düdelingen – Ettelbrück 89:80
Spiel 3, morgen:
17.00: Ettelbrück – Düdelingen
Spiel 4. Samstag, 4. Mai:
20.30: Düdelingen – Ettelbrück
Spiel 5 (wenn nötig):
Donnerstag, 9. Mai:
17.00: Ettelbrück – Düdelingen
Der US-Amerikaner, der in Los Angeles aufgewachsen ist und Anfang April seinen 27. Geburtstag feierte, stellte im vorentscheidenden dritten Viertel seine Spielmacherqualitäten unter Beweis, spielte seine Schnelligkeit eiskalt aus und riss seine Teamkollegen energisch mit. Elf seiner insgesamt 30 Punkte erzielte Jackson-Cartwright alleine in diesem Abschnitt, in dem Düdelingen den Grundstein dafür legte, dass die Finalserie um die Meisterschaft im nationalen Basketball spannend bleibt.
Dabei ist es bei luxemburgischen Top-Mannschaften nicht alltäglich, dass man die Position des Aufbauspielers mit einem Profi besetzt, gesucht werden sonst nämlich mehrheitlich groß gewachsene Center-Spieler, die unter dem Korb gefordert sind. Doch nach anfänglichen Abstimmungsschwierigkeiten stellte sich das Team immer besser auf diese neue Situation ein. Dabei sind es besonders die schnellen Antritte des US-Amerikaners, die bei seinen Gegenspielern gefürchtet sind: „Ziel unseres Trainerstabes war es, das Spiel in dieser Saison etwas schneller zu gestalten. Ich bin ein Teamplayer und mag es, den Ball zu teilen und meine Mitspieler in Szene zu setzen. Von diesem Standpunkt her passte ich nahtlos rein“, meint der 27-Jährige.
Große Fußstapfen
Dabei war sich Jackson-Cartwright von Anfang an bewusst, dass er mit Nelly Stephens – der in neun Jahren neun Titel mit dem T71 gewann – in die Fußstapfen eines ganz Großen treten würde. „Ich war der Neue und so jemanden zu ersetzen, einen richtigen Champion, ist schwer. Doch Tom (Schumacher), Eric (Jeitz) und Fränk (Muller) haben mich außerhalb des Parketts direkt akzeptiert, das machte es auch einfacher, sich auf dem Court aufeinander einzustellen.“ Mit einem Schnitt von 22,6 Punkten und 7,81 Assists pro Partie sowie seiner professionellen Einstellung hat der bodenständige US-Spieler seine Wichtigkeit für das Team bisher jedenfalls deutlich unter Beweis gestellt.
Bevor er im Sommer nach Düdelingen kam, stand Jackson-Cartwright bereits in den Niederlanden für Leeuwarden und in Deutschland für Hanau und Würzburg auf dem Parkett und hatte somit schon Erfahrung im europäischen Basketball gesammelt: „Der Unterschied zu anderen Ligen ist, dass man als Profi in Luxemburg mehrere verschiedene Sachen auf dem Parkett erledigen muss. Ich mag das jedoch, denn hier kann ich andere Seiten von mir zeigen. Ich war immer schon jemand, der seine Mitspieler einbeziehen und das Team offensiv führen kann. Hier habe ich aber die Herausforderung erhalten, andere Amis und Spieler, die unter dem Korb sehr stark sind, zu verteidigen. Das gefällt mir, denn im luxemburgischen Basketball gibt es viele Talente, die auch im Ausland bestehen könnten.“
Familiäre Atmosphäre
Dabei kommt Jackson-Cartwright aus einer talentierten Basketballfamilie. Bruder Parker bestritt mit der University of Arizona viermal die sogenannte March Madness, in der es um den Titel im College-Basketball geht. Inzwischen spielt er in der amerikanischen G-League – einer Liga, in der die Farmteams der NBA-Mannschaften antreten. Der harte Weg seines Bruders Richtung Profikarriere wird sogar in der Netflix-Dokumentation „At All Costs“ gezeigt. „Mein Vater sagt in dieser einige haarsträubende Sachen, doch das zeigt einfach, wie leidenschaftlich wir hinsichtlich dieser Sportart sind. Er wollte einfach nur, dass seine Kinder durch Basketball eine gute Ausbildung erhalten, und das haben wir geschafft. Inzwischen sind wir beide Profis und er ist überglücklich und sehr stolz“, erklärt Miles Jackson-Cartwright, der betont, dass Basketball die Familie noch näher zusammenbringt: „Hierdurch bin nicht nur ich, sondern auch meine Familie schon viel in der Welt herumgekommen.“
Denn jedes Jahr besuchen die Eltern ihren Sohn in Europa, um ihn spielen zu sehen. In diesem Jahr taten dies dann auch der Bruder, die Schwester sowie der siebenjährige Neffe ein erstes Mal. „Das macht diese Saison für mich ganz besonders. Ohne meine Familie und ihre Unterstützung wäre ich sicher nicht hier. Sie haben das zweite Spiel der luxemburgischen Finalserie sogar in den USA morgens live mitverfolgt und machen das Gleiche ebenfalls bei den Damen des T71.“
Familiäre Atmosphäre
Das haben sie sich von ihrem Sohn abgeschaut, der es sich nicht nehmen lässt, die Düdelinger Damen – die ebenfalls die Finalserie bestreiten – stets persönlich anzufeuern: „Ich schätze die familiäre Atmosphäre hier im Verein sehr. Es ist schon hart, von der Familie getrennt zu sein, und das hilft mir sehr. Die Damen unterstützen uns auch immer, das gebe ich gerne zurück.“
Morgen Abend geht es für Jackson-Cartwright und Düdelingen nun mit Spiel Nummer drei weiter – und dass man den T71 nie abschreiben sollte, haben die Düdelinger in dieser Saison bereits häufiger gezeigt. „Die Chemie stimmt einfach, was auch eine Konsequenz des bisherigen Saisonverlaufes ist. Als Team haben wir einiges durchgemacht, es gab Verletzungen und personelle Veränderungen. Das hat uns zusammengeschweißt. Keiner ist so verbunden, wie wir es sind, und das ermöglicht es uns, so gut zu spielen, auch wenn nicht immer alles für uns spricht.“
Jackson-Cartwright zeigt sich für das nächste Finalspiel aber auch gewarnt: „Die Etzella hat einen großartigen Trainer, der wirklich weiß, wie man Umstellungen vornimmt.“ Dennoch betont er, dass man selbstbewusst in die nächsten zwei oder sogar drei Spiele gehen kann und bis zum Ende kämpfen wird.
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