„Actions positives“ / Ministerium will Firmen auf dem Weg zu mehr Gleichstellung unterstützen
Frauen werden auf dem Arbeitsplatz häufig benachteiligt. Diese Tatsache gehört 2020 in Luxemburg noch nicht der Vergangenheit an. Um Ungleichheiten innerhalb von Firmen nachhaltig abzuschaffen, passt das Ministerium für Gleichstellung sein Programm „Actions positives“ für Unternehmen den aktuellen Herausforderungen am Arbeitsmarkt wie Home-Office oder Elternschaftsurlaub jetzt an.
Frauen verdienen in Luxemburg durchschnittlich 5,5 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Ihre Aufstiegschancen in Betrieben sind außerdem deutlich geringer. Das alles, obwohl rechtlich festgelegt ist, dass Frauen und Männer gleichgestellt sein müssen. Um das Ziel gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit sowie eine bessere Work-Life-Balance für alle Mitarbeiter in luxemburgischen Unternehmen umzusetzen, hat das Ministerium nun das Programm „Actions positives“ reformiert.
Das Konzept besteht schon seit 20 Jahren und wird nicht zum ersten Mal angepasst. Bei seiner Entstehung wurde noch von „promotion féminine“ auf dem Arbeitsmarkt gesprochen. 2008 wurde dann eine strukturiertere Herangehensweise entwickelt und umgesetzt. Seitdem haben 80 Unternehmen, die zwischen 50 und 1.400 Mitarbeiter beschäftigen, an dem Programm teilgenommen. Dafür wurden sie drei Jahre lang vom Ministerium beim Weg zu mehr Gleichberechtigung begleitet. Sie haben allesamt die abschließende Auswertung bestanden und wurden mit dem Label „Actions positives“ ausgezeichnet.
Herausforderungen der Krise
Um in Zukunft noch mehr Betriebe für die Teilnahme an dem Programm zu motivieren, wurde dieses jetzt vereinfacht und die Zeit wurde von drei Jahren auf 22 bis 24 Monate verkürzt. Das sei laut Bofferding auf Wunsch der Unternehmen passiert, die bisher mitgemacht haben. Auch wurde „Actions positives“ an die Herausforderungen der aktuellen Zeit angepasst. „Krisenzeiten bergen immer das Risiko, dass Ungleichheiten noch verstärkt werden. Dem wollen wir entgegenwirken“, so die Ministerin.
Die wirtschaftliche Leistung eines Unternehmens geht Hand in Hand mit dem Wohlbefinden seiner Mitarbeiterinnen und MitarbeiterMinisterin für Gleichstellung
Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, an dem Programm des Ministeriums für Gleichstellung teilzunehmen, wird die Zusammenarbeit zunächst schriftlich festgehalten. Das Ministerium stellt dann einen Experten zur Verfügung, der die aktuelle Situation in dem Betrieb analysiert. Anschließend entwickeln Unternehmen und Ministerium in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe einen Aktionsplan, der am Ende sieben konkrete Maßnahmen beinhalten muss, die auf die Bedürfnisse der Firma ausgerichtet sind. Das Unternehmen wird bei der Umsetzung dieser Maßnahmen weiterhin vom Ministerium begleitet und erhält eine finanzielle Unterstützung. Die Umsetzung wird zwölf Monate später ausgewertet. Ist die Bilanz positiv, erhält der Betrieb das Label „Actions positives“.
Geringere Aufstiegsmöglichkeiten
Diese Arbeit innerhalb der Unternehmen stützt sich auf drei Hauptachsen: Zunächst wird analysiert, nach welchen Kriterien die Firma ihre Mitarbeiter einstellt und ob es Ungleichheiten in puncto Gehalte zwischen Frauen und Männern gibt. Dann wird überprüft, ob beide Geschlechter den gleichen Einfluss auf Entscheidungen haben und wie die Aufstiegschancen stehen. Zudem wird die Work-Life-Balance der Mitarbeiter unter die Lupe genommen. Bestehen in den verschiedenen Bereichen Ungleichheiten, wird daran gearbeitet, diese zu beheben.
Die wirtschaftliche Leistung eines Unternehmens gehe Hand in Hand mit dem Wohlbefinden seiner Mitarbeiter. Es sei bewiesen, dass gleichberechtigte Betriebe bessere Ergebnisse erzielen. „Deshalb sehe ich keinen Grund, weshalb ein Unternehmen nicht an dem Programm teilnehmen wollen würde“, sagt Taina Bofferding. Um so viele Firmen wie möglich von den Vorzügen der „Actions positives“ zu überzeugen, wolle das Ministerium auch pro-aktiv auf diese zugehen. Die Ministerin appelliert an die Betriebe des Landes, das Angebot zu nutzen.
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Das Problem ist auch dass Frauen mit Familien benachteiligt werden wenn es um Beförderungen geht. Frauen ohne Kinder, mit oder ohne Partner, können sich natürlich voll auf die Arbeit kontzentrieren. Man soll auch nicht aus politischer Korrektheit egal wen befördern nur weil man eine Frau auf einem höheren Posten haben will, auch die Kompetenz zählt, nicht wahr Herr Gramegna ?