Diekirch / „Mir brauche méi Schëlleren“: Armee begeht Nationalfeier
Traditionell zelebriert die Luxemburger Armee die Nationalfeier in der Garnisonsstadt Diekirch bereits einige Tage vor dem 23. Juni. Das hat auch seinen Grund, denn das Militär muss am Nationalfeiertag selbst an der großen Parade in der Hauptstadt teilnehmen. Am Dienstagmorgen hatten sich viele Zaungäste auf der „Kluuster“ eingefunden, um beim Aufmarsch der Soldaten dabei zu sein.
In Anwesenheit zahlreicher Regierungsmitglieder, Abgeordneter und Bürgermeister, unter ihnen auch der lokale Noch-Bürgermeister Claude Thill, eröffnete der Aufmarsch der Truppen, gefolgt von der Fahne der luxemburgischen Armee, die Festlichkeiten am Dienstagmorgen. Nachdem Verteidigungsminister François Bausch, Generalstabschef Steve Thull und Col. Alain Schoeben, Befehlshaber der Streitkräfte, die Truppen, die unter der Leitung von LtCol. Kim Kirsch standen, Revue passiert hatten, erläuterte Colonel Schoeben als erster Redner die Herausforderungen und Anpassungen, denen sich die Luxemburger Armee heute stellen muss.
„Die Armee muss sich an die sich ständig verändernde Gesellschaft anpassen, unsere Grundausbildung muss an die heutige Jugend und ihre Interessen angepasst werden und wir müssen uns immer wieder die Frage stellen, was wir tun können und sollen.“ Auch die schnelle Veränderung in puncto Technologien sei eine große Herausforderung und verlange viel Flexibilität und Wissensdrang der Militärangehörigen.
Eine Armee auf der Höhe der Zeit
Verteidigungsminister François Bausch erinnerte an den Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine vor genau 481 Tagen und gab im gleichen Atemzug zu verstehen, wie groß die Unterstützung Luxemburgs für die Ukraine bis dato war und in naher Zukunft noch sein wird. Unser Land habe bis zum heutigen Tag Material im Gesamtwert von immerhin 74 Millionen Euro an die Ukraine geliefert, das mache rund 16 Prozent unseres Verteidigungsbudgets aus. Dabei solle man nicht vergessen, dass diese Investition nicht nur dem ukrainischen Volk, sondern auch der eigenen Sicherheit diene.
Bausch sprach zudem von dem seit langem erwarteten neuen Rahmengesetz für die Luxemburger Armee. Er ließ verlauten, dass dieses Gesetz, das vor zwei Wochen den Staatsrat passiert habe, nun so schnell wie möglich in der Abgeordnetenkammer verabschiedet werden soll. Im weiteren Verlauf seiner Ansprache streifte er Themen wie das neu gegründete belgisch-luxemburgische Militärbataillon, dessen Hauptquartier in Arlon sein wird, sowie die dringend notwendig gewordenen Aus- und Umbauten bezüglich des Militärzentrums auf dem Herrenberg, das nationale Munitionslager und den Schießstand der Armee.
Bezugnehmend auf die vielseitigen Einsätze der Luxemburger Armee sagte Bausch abschließend: „Mir sinn an enger ganz spezifescher Situatioun a mir brauche méi Schëlleren, op déi mer déi eenzel Aufgabe kënne verdeelen.“ Bezüglich des neuen Rahmengesetzes werde man u.a. eine große Werbe- und Rekrutierungskampagne starten. Davon verspreche er sich als zuständiger Minister sehr viel.
Begleitet von der Militärmusik sang Stéphanie Schlink anschließend die Nationalhymne, nachdem über 40 Militärangehörige für ihre langen Dienstjahre in der Luxemburger Armee geehrt wurden. Eine kurze Parade schloss die Feierlichkeiten ab.
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