/ „Mir kafe keng Kaz am Sak“: Bürger aus Bissen protestieren gegen das Datenzentrum
Die definitive Abstimmung zur punktuellen Änderung des
Bebauungsplans am „Busbierg“ stand am Donnerstag auf der Tagesordnung des Gemeinderates aus Bissen. Die provisorische Abstimmung am 7. Januar dieses Jahres war von allen Räten getragen worden, unter der Bedingung, dass dieses Dossier nun endlich transparent werden sollte. Am Ende wurde die Umklassierung mit nur vier Ja-Stimmen angenommen, trotz heftiger Proteste der anwesenden Bürger.
Es bleiben aber dermaßen viele Fragen unbeantwortet, dass die Einwohner eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen haben und von der Politik endlich Antworten auf ihre Fragen fordern. „Wir wollen Klarheit“, so die Bürgerinitiative in einem Rundschreiben, das im Februar verteilt wurde.
„Wer hat die 50,5 Millionen für das Datacenter-Gelände auf ‚Busbierg‘ bezahlt? Wie hoch belaufen sich die Kosten für die erforderliche neue Hochspannungstrasse, für den speziellen Anschluss an die Sebes-Wasserleitung und an das Verkehrsnetz, für die großen Rückhaltebecken auf fremden Gelände und für die Ableitung des Regenwassers in den Vorfluter (Attert)?
Wie hoch werden die zukünftigen Steuereinnahmen aus dem Datacenter auf ‚Busbierg‘ für den Staat und die Gemeinde Bissen veranschlagt? Wie viele Arbeitsplätze sollen im Datacenter wirklich entstehen und welchen Einfluss wird dies auf die Verkehrsentwicklung in Bissen haben?“ Das sind die dringendsten Fragen für die Bürger.
Was sind die Auswirkungen?
Es wurde ebenfalls daran erinnert, dass das Datenzentrum eine 250-Megawatt-Anschlussleistung braucht und jährlich 2,5 Terawattstunden Strom verbraucht. Das entspreche dem Stromverbrauch einer 200.000-Einwohner-Stadt. Das Netz von Creos würde hierfür nicht reichen, befürchtet die Bürgerinitiative.
Im Rundschreiben wurden auch Bedenken über die großflächige Versiegelung der guten Ackerböden geäußert. 54 Prozent der rund 35 Hektar Land sollen voraussichtlich bebaut werden. „Wohin werden die großen Mengen an Oberflächenwasser geleitet?“ Gedanken macht sich die Bürgerinitiative auch zu den Themen Luft- und Lichtverschmutzung, Geräuschpegel der Kühlaggregate usw.
„Genuch geflunkert“
So war es nicht verwunderlich, dass sich am 20.6. Bürger im und vor dem Rathaus eingefunden hatten, um ihrem Ärger vor dem Beginn der Gemeinderatssitzung Luft zu machen. „Mir kafe keng Kaz am Sak“, rief eine Stimme aus dem Volk. Auf den mitgebrachten Plakaten stand unter anderem: „Kee Google op Bissen. Genuch geflunkert.“
„Auch wenn Bürgermeister Jos Schummer bei jeder sich bietenden Gelegenheit versichert, man werde alle notwendigen Informationen später im Rahmen der Abstimmung des punktuellen Bebauungsplans (PAP) erhalten, sind wir der Meinung, diese Infos müssten längst vorliegen. Wir hoffen nur, dass eine Mehrheit im Gemeinderat das auch so sieht und dementsprechend abstimmt“, so ein weiterer Einwohner Bissens.
Auf die Frage, ob man nicht weitere Stühle in den Sitzungssaal stellen könnte, damit auch die Bürger der öffentlichen Sitzung beiwohnen könnten, kam vom Bürgermeister eine abweisende Antwort.
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Richtig so. Die Bürger sollen und dürfen nicht alles hinnehmen. Die Bissener Einwohner protestieren zu Recht, in ihrem und ihrer Nachkommen Sinn. Niemand weiss wie sich dieses Werk auf ihr direktes Umfeld und die Umwelt im allgemeinen auswirken wird.
Der Gemeinderat in Bissen hat sich ‚in’s Knie geschossen‘. Das tut weh…! Nur Feiglinge merken es nicht…..! Die Bürgerinitiative sollte jetzt erst recht mobil machen…!