1.155 Kilometer / Mit dem Rennrad von Esch nach Lucca (I): Samuel Baum und Claude Roeltgen radeln für die Liebe – und den guten Zweck
Aus Spaß wird Ernst: Claude Roeltgen, Samuel Baum und Laurent Heyder spielten einst zusammen im Sandkasten, nun heiratet Heyder in der Toskana. Was Baum und Roeltgen zu einer außergewöhnlichen Tour für den guten Zweck veranlasst. Am Donnerstag starten sie mit dem Rennrad von Esch aus in Richtung Italien, wo sie 12 Tage später rechtzeitig zur Hochzeit ankommen wollen.
1.155 Kilometer und 12.490 Höhenmeter warten auf Samuel Baum und Claude Roeltgen. Am Donnerstag brechen sie zu ihrer „Wedding by bicycle“-Tour auf. Am 27. August wollen sie im italienischen Lucca ankommen, wo zwei Tage später nicht allzu weit entfernt die Hochzeit ihres Sandkastenfreunds Laurent Heyder stattfindet. Es wird ein Abenteuer, denn Baum und Roeltgen sind nicht das, was man eingefleischte Rennradfahrer nennt. Sie entdeckten den Sport recht spät. Ihre Tour aber hat es in sich; auf dem Weg in die Toskana warten u.a. die ikonischen Alpenpässe Stelvio (24 km, 1.832 Höhenmeter, 7,6% durchschnittliche Steigung) und Mortirolo (12,2 km, 1.326 HM, 10,8%) auf die Hobby-Radfahrer. Am Donnerstag brechen sie um 9.00 Uhr am Escher Rathaus zur ersten Etappe auf.
Bräutigam Laurent Heyder und Claude Roeltgen sind 32 Jahre alt, Samuel Baum zwei Jahre jünger. Baums Mutter arbeitete als Erzieherin im Snoopy House und brachte den kleinen Samuel mit in die Escher Kindertagesstätte, wo er mit Laurent und Claude Freundschaft schloss. Nachdem sich die drei ein wenig aus den Augen verloren hatten, fanden sie im Jugendalter wieder zueinander. Und sind bis heute beste Freunde geblieben. Nun wird Laurent Heyder seine Freundin Frederica Agnese heiraten, in deren Heimat Italien, in Buti bei Lucca bzw. Pisa. Also hatte Samuel Baum die Idee zur etwas anderen Hochzeitstour. „Ich wollte schon immer eine mehrtägige Radtour in Etappen bestreiten, musste allerdings erst Claude von der Idee überzeugen, denn der ist eigentlich ein Läufer“, sagt Samuel Baum. Er selbst fuhr zwar immer wieder ein wenig Rad, so richtig ernsthaft aber erst seit vergangenem Dezember, als er mit der Vorbereitung auf die Hochzeitstour begann. Für Claude war das Rennradfahren absolutes Neuland, er musste sich zunächst einmal das passende Equipment zulegen, angefangen mit dem Rennrad.
„Wedding by bicycle“-Tour
Alle Infos über die Facebook- und Instagram-Seite von Samuel Baum. Spenden-Konto „Fondation Kriibskrank Kanner“ (BIL): LU17 0028 1408 4840 0000 (Vermerk: Wedding by bicycle)
4.500 Kilometer hat Samuel Baum in diesem Jahr als Vorbereitung heruntergespult, bei Claude Roeltgen sind es einige hundert weniger. „Das sollte als Grundlage reichen, zumal wir uns für die ersten Tage vorgenommen haben, nicht schneller als 25 km/h im Schnitt zu fahren“, sagt Samuel Baum. Sie fürchten weder die Distanz noch den Stelvio oder den berüchtigten Mortirolopass. „Unsere größte Herausforderung werden wohl die Schmerzen am Hintern sein.“ Diverse Cremes und Fahrradhosen haben sie getestet, doch der Hintern bleibt, wenn man es denn so ausdrücken will, ihre Achillesferse. Immerhin scheint das Wetter mitzuspielen, es hat abgekühlt, auch in Italien. Die 1.150 km wollen sie in elf Etappen zwischen 78 und 129 km absolvieren. Besser gesagt, sie müssen, denn am jeweiligen Zielort sind die Hotels bereits reserviert. Die ersten drei Teilstrecken von Esch bis zum Bodensee absolvieren sie mit Rucksäcken. Dann stoßen ihre Freundinnen mit dem Pkw zu ihnen, sodass zumindest das logistische Problem mit dem Gepäck gelöst ist.
„Wir wollen die Tour genießen und gesund in der Toskana ankommen. Es ist kein Rennen“, sagt Samuel Baum. Der Weg ist das Ziel. Muss einer von ihnen aufgeben, so soll der andere weiterfahren, „schließlich geht es auch um den guten Zweck“, so Baum. „Dafür werden wir kämpfen.“ Sie sammeln mit ihrer Tour Spenden für die „Fondation Kriibskrank Kanner“ (siehe Kasten) und unterstützen außerdem das „Plooschterprojet“ sowie „Natur & Ëmwelt“. „Die Tour steht demnach im Zeichen der Liebe, der Gesundheit und der Natur“, sagt Baum abschließend.
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