Wasserversorgung / Mit diesen Maßnahmen sichert Luxemburg die Trinkwasserqualität
Die Sicherung der Trinkwasserqualität ist laut Umweltminister Serge Wilmes in Luxemburg zentral – das Land nehme im Risikomanagement eine Vorreiterrolle in Europa ein.
Wasser ist die Grundlage allen Lebens – ohne das kühle Nass können Menschen nur wenige Tage überleben. Umso wichtiger ist es also für die Politik darauf zu achten, dass nicht nur genügend, sondern auch sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. In Luxemburg ist die Sicherung der Trinkwasserreserven laut Umweltminister Serge Wilmes (CSV) zentraler Bestandteil der nationalen Strategie, um die langfristige Versorgung in ausreichender Menge und Qualität sicherzustellen. Das geht aus seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von André Bauler und Luc Emering (beide DP) hervor. Im Großherzogtum seien Fälle von kontaminierten Trinkwasser „außergewöhnliche und sehr seltene Situationen“. Denn: Trinkwasser sei das am meisten kontrollierte Lebensmittel in Luxemburg.
In den letzten Monaten habe es im Juli einen Nachweis von Enterokokken und Escherichia coli in Mersch gegeben, der zu einer Verbrauchseinschränkung führte. Der Vorfall soll mit einer Verschlechterung der Wasserqualität nach starken Regenfällen in Zusammenhang gestanden haben. Derzeit seien Untersuchungen in Gange, um die genaue Ursache zu ermitteln und das Problem zu beheben, bevor die betroffene Ressource wieder in Betrieb genommen werden kann. Zudem wurde im September 2024 in einem Teil von Rambrouch mit Enterokokken kontaminiertes Wasser festgestellt, was ebenfalls zu einer Verbrauchseinschränkung führte. Die Ursache werde von der Gemeinde und der DEA untersucht. Doch welche konkreten Vorkehrungen zur Sicherung der Trinkwasserreserven gibt es im Großherzogtum?
Luxemburg als Vorreiter in Europa
Das Gesetz vom 23. Dezember 2022 sieht laut Wilmes einen risikobasierten Ansatz für die gesamte Trinkwasserversorgung vor, um mögliche Ereignisse zu identifizieren, die die Wasserqualität oder -quantität beeinträchtigen könnten. Die Trinkwasserversorger, darunter Gemeinden und interkommunale Verbände, müssten Maßnahmen zur Risikominderung umsetzen. Seit 2018 würden sie den „Luxembourg Water Safety Plan“ (LuxWSP) nutzen, welcher von der Wasserwirtschaftsbehörde AGE entwickelt wurde. Einige Anbieter wie das „Syndicat des eaux du barrage d’Esch-sur-Sûre“ (SEBES), das „Syndicat Distribution d’Eau des Ardennes“ (DEA) und das „Syndicat des Eaux du Sud“ (SES) verfügen zudem über international anerkannte Qualitätssicherungssysteme.
Luxemburg nehme im Risikomanagement für Trinkwasser eine Vorreiterrolle in Europa ein: Während die EU-Richtlinie von 2020 die Risikoanalyse erst ab 2027 vorschreibt, sei diese in Luxemburg bereits seit 2018 in Kraft.
Maßnahmen zum Schutz der Trinkwasserinfrastruktur
Zum Schutz vor Vandalismus und Sabotage von Trinkwasseranlagen müsse jeder Lieferant im LuxWSP-Tool angeben, welche Maßnahmen er zur Gewährleistung dieser Sicherung ergriffen hat. Bei Mängeln seien Korrekturmaßnahmen erforderlich. Die folgenden Schutzmaßnahmen seien zudem auf den verschiedenen Werken einzurichten:
- Beschränkter Zugang zu den Werken nur für befugte Personen
- Umzäunung der Anlagen
- Anbringen von gesicherten Türen für den Zugang zu den Bauwerken
- Sicherung von Falltüren, Fenstern und Lichtschächten
- Anbringen von Sensoren für Einbruchsalarme an den Türen mit einer Alarmübertragung rund um die Uhr an das Fernüberwachungssystem
- Durchführung von Überwachungsbesuchen durch befugtes Personal
Ein Exzellenzzertifikat mit dem Namen „Drëpsi“ werde vom Umweltminister in Zusammenarbeit mit der AGE an Wasserversorger verliehen, die eine Risikobewertung durchgeführt haben. Es habe eine maximale Gültigkeitsdauer von 6 Jahren. Bisher würden 60 von 105 Wasserversorgern über ein von der AGE bestätigtes Zertifikat für Exzellenz verfügen.
Zusätzlich habe der Regierungsrat am 8. September 2017 einen Notfallplan („PIU Trinkwasser“) für den Fall einer Unterbrechung der Trinkwasserversorgung genehmigt und für vollstreckbar erklärt. Ein Großteil der Wasserversorger verfüge außerdem über Überwachungskameras oder ständiges Überwachungspersonal vor Ort.
- Es weihnachtet sehr: „Winterlights“ haben offiziell eröffnet - 22. November 2024.
- Die Kanzlerpartei klatscht, die Kanzlerpartei zweifelt - 22. November 2024.
- 7. Spieltag der Audi League: Reckingen fordert den Titelverteidiger heraus - 22. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos