Ciao Isa, Ciao Bella / Mit Isabella Finzi verliert Luxemburg seine beste Pressefotografin – und noch viel mehr
Mit dem Tod von Isabella Finzi verlieren das Tageblatt und Editpress nicht nur die beste Pressefotografin, sondern einen wunderbaren Menschen.
Durch Isabellas Augen sah jede und jeder besser aus. In Isabellas Anwesenheit ging es jeder und jedem besser. Isabella lachte gerne, ihre Grübchen verzauberten alle. Nun ist Isabella von uns gegangen, der Scheißkrebs hat sie geholt, viel zu früh, im Alter von nur 45 Jahren. Doch sie wird bleiben, für immer. In allen Erinnerungen. Und durch ihre Fotos.
Isabella Finzi, am 1. Juni 1976 in Esch geboren und im Kreis ihrer Liebsten in ihrem Heimatort am vergangenen Freitag nach langer Krankheit verstorben, war die beste Pressefotografin, die Luxemburg je hatte. Wir Laien haben das immer gesehen, alle ihre Fotografenkolleginnen und -kollegen bezeugen das. Wir Journalisten stritten uns darum, mit ihr arbeiten zu können, allen anderen Fotografen war sie eine Inspiration. Isabellas Blick, Isabellas Können und ihre Art haben sie einzigartig gemacht.
Isabella fotografierte in ihrer viel zu kurzen Karriere Tausende Menschen in Luxemburg. Alle waren anders, alle waren verschieden, ob es nun Premierminister oder Wirtschaftsbosse waren, Künstler, Polizisten und Feuerwehrmänner bei ihren Einsätzen oder die zahllosen Vereinsmenschen auf ihren Generalversammlungen, die Leute aus Esch, die Alten und die Kinder, Isabella behandelte alle gleich – sie konnte gar nicht anders, ihre Hingabe und Professionalität, ihre Empathie und ihre Liebenswürdigkeit galten allen gleich stark. Sie teilte ihren Zauber mit allen, ließ alle an ihm teilhaben. Wer neben ihr stand, fühlte sich wohl und aufgenommen – immer viel Witz und ein unvergleichlicher Charme, nie ein böses Wort (außer wenn daraus ein sehr guter Witz wurde).
Nicht jeder Mensch lässt sich gerne fotografieren, doch wer Isabella in die Augen schaute, dem kamen keine Zweifel. Auch jenen nicht, die sie nicht kannten, aber von ihr porträtiert wurden – in guten Händen, gleich aufgenommen, alles wurde eins in diesen Augenblicken, ihre Fotografien sind Zeugnis davon. Was für ein Geschenk, diesen Menschen kennengelernt zu haben – nur macht dies das Loslassen so verdammt schwer, die Trauer so tonnenschwer.
Isabella studierte Fotografie an der renommierten Ecole de l’image Leseptantecinq in Brüssel und begann ihre Karriere bei Editpress als Freelance-Fotografin, um 2006 festangestellt zu werden. Ich habe es geliebt, mit ihr arbeiten zu können. Wer als Schreibender mit Isabella unterwegs war, hatte nicht nur eine Fotografin, sondern auch eine Reporterin dabei, ihre Bilder sagten meist mehr aus als unsere Texte, oft passten sich der Tonfall des Artikels und sein Titel ihren Bildern an, sie waren ein Anker, an dem man sich als Schreibender festhalten konnte, genau wie Isabella zuvor einer „um Terrain“ war. Sie hat die Zeitungen der Editpress-Gruppe geprägt. Auch das: ein Geschenk.
Liebenswert, zart, freundlich, schüchtern, zuvorkommend, einnehmend – mit wem man auch spricht, die Charakterisierungen sind dieselben. Doch Isabella war mehr als das. Sie war mutig und nie nach oben buckelnd oder anbiedernd, sondern stets die Schwächeren beschützend.
Isabella war aber immer auch eine Rebellin. In Esch zog es sie bereits in den frühen Neunzigern in die Kufa. Musik und linke Gegenkultur waren ihre Welt. Sie hatte Überzeugungen und trat dafür ein, auch damals, als noch Neonazi-Skinheads durch Esch liefen und es nicht ungefährlich war, Wahlplakate der „Nationalbewegung“ sagen wir mal „umzuhängen“. Dieser Drang nach Freiheit und Gerechtigkeit ist Isabella immer geblieben. Trotzdem war sie nie voreingenommen oder moralistisch, weder in ihrem Sein noch in ihrem Wirken. Tief drin ist Isabella immer Punk geblieben.
Isabellas Liebe galt der Fotografie, klar, aber sie galt auch den anderen Künsten, der Musik, dem Film, der Malerei. Sie wird uns allen beim Tageblatt und bei Editpress schrecklich fehlen. All unser Beileid gilt ihren großen Lieben. Ihrer Familie. Und natürlich Olivier. Isabella und Olivier, Olivier und Isabella, seit Ewigkeiten gab es beide nur im Doppel – und es war immer eine doppelte Freude, sie zu sehen. Und deswegen haben wir nicht nur Beileid auszusprechen, sondern auch tiefsten Dank. Dafür, dass wir alle die Gewissheit haben, wie hingebungsvoll Olivier und Isabellas Familie sich um Isabella gekümmert haben, wie ihre engsten Freunde bis zum Ende nah geblieben sind.
Und wir danken Isabella, einfach für alles, für das Geschenk, das sie war. Ciao Isa, ciao Bella, Luxemburg weint um dich, du wirst immer bleiben. Oder um es in den Worten unserer Fotografinnen und Fotografen zu sagen: Du wäerts mer feelen, du Cacouette, deng Noss – äddi Tchazzy.
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Dem Isabella sain Laachen, sain zart an diskret Optrieden mat engem intensiven, konzentreierten Blëck,
bleiwen an aisen Haerzer.
Main deifstend Matgefill un d’ganz Famill an un den Olivier.
Au-revoir Isabella, ton talent de photographe mais aussi ton sourire, ta douceur vont grandement nous manquer
Bewegender Nachruf, tolle Momentaufnahmen! Einen Bildband ihrer Werke rausbringen, unerlässlich!
Eng léiw a sympatesch Madam huet des Welt vill ze vill fréi misse veloossen.
Merci fir deen ergräifenden Noruff fir eng wonnerbar Fra.
Ganz traureg dass dës exzellent Fotografin eis verloss huet. All kéieres wa mir eng Pressekonferenz oder soss eng Aktivitéit oder Manif haten, an d’Isabella koum lanscht, da wousst en datt den Dag drop eng super Foto dovun am tageblatt oofgedréckt gouf, déi dem Artikel nach eppes dobäi gefügt huet. Si wärt vu ganz ville Leit vermësst gin.
Scheinen hommage vum Armand Back, sie war eng vun deenen raren ganz leiwen an frendlechen Menschen
Sie huet mat hierem jugenlechen oppenen Stiel emmer nach wei eng Studentin ausgesin an awer super professionnel geschafft
Sie waert ons ganz vill feelen hei zu Esch
Auch ich hatte die grosse Ehre Isa kennengelernt zu haben, damals in Dudelange. Wirklich ich kann nicht glauben dass sie nicht mehr da ist, das muss ein (Alp)traum sein. Mein herzliches Beileid an die Familie und an alle die Isa nahe standen.
Zu Bréissel am „Le 75“ hu mir eis bal all Dag gesinn. Duerno oft op Concerten, Expoen a Pressekonferenzen. All Kéiers wann ech hatt gesinn hunn, ass d’Sonn opgaangen. Ëmmer ee léift Laachen. Ëmmer positiv. Ëmmer witzeg. Et huet ee sech einfach wuel a gutt gefillt wann d’Isabella do war. Hat hannerléisst ee grousse Vide a ville Liewen. Du wäerts eis feelen, Isabella!
Kann een méi déif schockéiert sinn? Wou ech de Mueren mäin Tageblatt opgeschloen hunn, ass d’Häerz mer bal stoe bliwwen.
Ech hunn d’Isabella net esou gutt kannt, mee awer gutt genuch fir einfach en schrecklech sympathëschen an häerzleche Mënsch ze kennen.
All Renconter mat him woar en Erliewnis, de Näischtnotz stoung em an den Aen, et woar einfach nëmmen e schrecklech léiwe Mënsch!
ech schwetze net vu sénge Fotoen, déi fantastesch sinn – e Bildband wier effektiv eng genial Iddi!
En herrlechen Hommage effektiv vum Armand awer och dee vum Jeff Schincker ass duerchaus „Gänsehaut“.
Merci Isabella fir alles Schéines wat s’du eis bruet hues!!!
Och am Quotidien huet d’Isabella onvergiesslech Spuren hannerlooss. Ech erënneren nëmmen un d’Fotoscampagne « Je lis Le Quotidien, car… », déi mir 2015 zesumme realiséiert hun an déi honnerte Mol an de verschiddenen Editpress-Zeitungen verëffentlecht gouf. De Making of war eng immens Erfahrung fir all Bedeelegt an d’Isabella huet et wéi keen 2. verstan, d’Leit à l’aise virun der Kamera ze maachen. Emol ganz ofgesinn vun der künstlerescher Qualitéit vum Resultat. Wat hu mir gelaacht a gelästert, Isabella, et war ëmmer e Genoss dech ze gesin a mat dir ze schaffen! Mir wollten nach ëmmer eng Kéier – zu 4 – bei den Thailänner goen, leider ass et net méi dozou komm… Merci Armand, fir dee schéinen Hommage!