Gemeindewahlen / Mit Spitznamen auf der Wahlliste – warum das in Luxemburg möglich ist
Auf den Wahllisten für die Kommunalwahl erscheinen manche Kandidaten mit ihrem Spitznamen, wenn der- oder diejenige unter diesem besser bekannt ist. Das Tageblatt hat sich eine Auswahl davon angeschaut.
Das Jahr 2023 ist in Luxemburg ein Wahljahr. Die Bevölkerung geht gleich zweimal wählen: bei den Gemeindewahlen am 11. Juni und bei den Parlamentswahlen am 8. Oktober. Das geänderte Wahlgesetz vom 18. Februar 2003 besagt: „Die Liste enthält den Namen, die Vornamen (…)“. Aus einer parlamentarischen Frage an Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) geht nun hervor, dass es während der letzten Wahljahre eine unterschiedliche Auslegung des Gesetzestextes in Bezug auf die Eintragung der Vornamen der Kandidaten in die Listen gab. Der Abgeordnete André Bauler (DP) schreibt in seiner Anfrage, dass der Vorsitzende eines Wahllokals die Eintragung aller Vornamen, wie sie im Nationalregister der natürlichen Personen eingetragen sind, in der gleichen Reihenfolge für die Kandidatenliste verlangt. Das kann allerdings zu Verwirrung führen, wenn der Vorname, unter dem die Person üblicherweise bekannt ist, nicht mehr mit dem im Wählerverzeichnis aufgeführten Vornamen identisch ist.
„Der Vorname, der aus dem Nationalregister der natürlichen Personen (RNPP) hervorgeht, weicht häufig von dem Vornamen ab, unter dem ein Kandidat für die Kommunalwahlen in der Öffentlichkeit bekannt ist“, so die Innenministerin in ihrer Antwort. In diesen Fällen haben die Vorsitzenden der Wahllokale Ausnahmen von den strengen Auflagen gemacht und die Eintragung von Vornamen in Form von Spitznamen, abgekürzten Namen oder anderen Varianten akzeptiert, solange eine ausreichende Verbindung zum offiziellen Vornamen der Kandidaten aufgewiesen werden konnte. Gleichermaßen wurden aus diesem Grund auch nicht alle Vornamen der Kandidaten auf der Liste aufgeführt, sondern nur die, die von den Kandidaten gewünscht wurden.
Bis zum 12. April können die Listen mit den Kandidaten noch abgegeben werden. Das Tageblatt hat vorab eine Auswahl an Spitznamen aufgelistet.
Auswahl an Kandidaten-Spitznamen
Pierre-Marc Knaff – „Pim“ (DP Esch)
René Quintus – „Bridy“ (DP Esch)
Mamadou Diallo – „Korka“ („déi Lénk“ Differdingen)
Pascal Gualandris – „Packo“ („déi Lénk“ Differdingen)
Patrick Junio – „Petz“ („déi Lénk“ Differdingen)
Jean-Pierre Hoffmann – „Jempi“ (CSV Manternach)
Jean-Pierre Meisch – „Jim“ („déi gréng“ Betzdorf)
Claude Daleiden – „Jing“ (LSAP Diekirch)
Amélie Fratoni – „Nelly“ (LSAP Esch)
Franco Pereira Gonçalves – „Fränk“ (Biergerlëscht – Mat iech Esch/Sauer)
Antoinette Kox – „Tun“; Carmela Schembri – „Carmen“ („déi gréng“ Grevenmacher)
Brigitte Ley – „Gitty“ (DP Käerjeng)
Jean Baptiste Gallion – „Batty“; Elisabeth Mossong – „Lis“ („déi gréng“ Mersch)
Georges Schmit – „Gummi“ (DP Niederanven)
Marie-Louise Berens – „Molly“ (DP Petingen)
Adelino Rodruguez Cunha – „Lino“; Fausina Silva Mota Cunha – „Sina“ („déi Lénk“ Petingen)
Giuseppe GalIzia – „Beppo“; François Hurt – „Fritz“; Norbert Schiltz – „Nori“; Wilhelmine Verharen – „Inez“ (DP Mompach)
Michel Feidt – „Misch“ (CSV Walferdingen)
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Gemeindewahlen sind genau so witzig wie diese Spitznamen.
Oder beispielsweise “ Vullegast “ statt Gaston Vogel, würde er denn kandidieren.
Das halbe Land wählt illegalerweise unter dem Namen des Ehegatten.