/ „Möchte am Sonntag etwas zeigen“: Stürmer Martin Boakye ist die Torgarantie der Jeunesse Esch
Am Sonntag steht das Escher Derby zwischen der Jeunesse und der Fola an. Beim Rekordmeister blickt man zuversichtlich auf das Duell mit dem Erzrivalen – auch weil Stürmer Martin Boakye fleißig trifft und auch noch Tore vorbereitet.
Steckbrief
Name: Martin Boakye
Geboren am: 10.2.1995
Nationalität: Italiener/Ghanaer
Größe: 1,90 Meter
Position: Mittelstürmer
Bisherige Vereine: USD Ponte dei Nori, UCD Solesinese (beide I), FC Kitzbühel, VfB Hohenems, FC Kitzbühel (alle AUT), Jeunesse Esch (seit 31.7.2019)
Leistungsdaten 2019/20: 4 Spiele, 4 Tore, 2 Vorlagen
Der 24-jährige Martin Boakye ist zusammen mit seinem Sturmpartner Yannick Makota derzeit die Lebensversicherung der Escher. An acht der elf Tore war das Angriffsduo beteiligt. Bis sich beide fanden, wurden jedoch einige Kilometer und Vereinswechsel hinter sich gebracht. Der 27-jährige Franko-Kameruner war nach Stationen in Frankreich, England, Portugal und Belgien zuletzt in Mazedonien bei Pobeda Prilep aktiv.
Sein drei Jahre jüngerer Nebenmann begann seine Karriere in Italien. Geboren wurde er in Valdagno, nahe Vicenza, wo er bis zu seinem 20. Lebensjahr aufwuchs. Sein Vater war vor rund 30 Jahren von Ghana nach Italien ausgewandert. In Valdagno kickte er zunächst für den kleinen Viertel-Verein Ponte dei Neri. Mit 16 Jahren wurde er bereits in die erste Mannschaft berufen. Kurz danach entschied er sich, sein Glück bei einem besseren Verein zu suchen.
31 Tore
Boakye wechselte zu Solisenese, in der Nähe von Padua. „Ich bin ein bis zwei Monate dort geblieben, dann kam das Angebot aus Kitzbühel. Sie haben mir meinen ersten richtigen Vertrag angeboten. Ich bin in den Zug gestiegen und habe sofort unterschrieben“, blickt der Angreifer zurück. Die erste Saison in der dritten österreichischen Liga war für den damals 20-Jährigen ein Lehrjahr. „Wir haben gegen den Abstieg gekämpft und am Ende hat der Trainer meinem Manager gesagt, dass ich nicht gut genug bin.“
Boakye zog weiter zum Aufsteiger Hohenems, wo er mit acht Treffern auf sich aufmerksam machte. Der Trainer des FC Kitzbühel entschied sich, seine Meinung über den Stürmer zu revidieren und holte ihn an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Am Anfang war ich nicht sehr begeistert von dieser Rückkehr. Schlussendlich habe ich dem Trainer aber gezeigt, zu was ich in der Lage bin.“ 31 Tore erzielte Boakye in den letzten zwei Jahren für die Mannschaft am Ski-Resort. Zum begeisterten Pisten-Rowdy wurde er in den Alpen jedoch nicht. „Ich habe mir vergangenes Jahr einen Weltcup angesehen, aber das Skifahren überlasse ich lieber den anderen. Das ist mir zu kompliziert“, sagt Boakye.
Schlitten gefahren ist der Italo-Ghanaer in den vergangenen Monaten vor allem zusammen mit seinem neuen Sturmpartner Yannick Makoto. „Er ist ein guter Junge. Wenn wir auf dem Platz stehen, gibt es keine Negativität, sondern nur Positivität. Yannick ist ein guter Freund geworden. Er hat mir bei der Wohnungssuche geholfen, wir reden viel miteinander und unternehmen oft etwas. Die Chemie zwischen uns passt einfach und deshalb sind wir derzeit so erfolgreich“, sagt der 24-Jährige.
Aus persönlicher Sicht
Dabei sind Makota und Boakye ähnliche Spielertypen und eigentlich nicht unbedingt dazu geeignet, miteinander zu harmonieren. Beide sind wuchtig, schnell, haben Instinkt und beschäftigen eine Hinterreihe. „Eigentlich sind wir uns sehr ähnlich. Yannick kann mehr mit dem Ball und ich bin kopfballstärker. Mir gefällt es, dass ich endlich mit einem zweiten Mann vorne spielen kann. In Österreich musste ich die gegnerische Abwehr immer alleine beschäftigen.“
Der Wechsel nach Luxemburg hat Boakye auch aus persönlicher Sicht gutgetan. „Als ich bei der Jeunesse unterschrieb, wollte ich mich in einer besseren Liga zeigen, um irgendwann in Zukunft ein bedeutenderer Spieler zu werden. Die BGL Ligue ist sehr wettbewerbsfähig, die Gegenspieler sind aggressiv und das Tempo hoch. Hier kann ich mich verbessern“, sagt Boakye.
Eine weitere, sehr populäre Möglichkeit, sein Talent dem Publikum zu zeigen, ist das Derby am Sonntag gegen die Fola. Boakye wurde von seinem neuen italo-luxemburgischen Teamkollegen Andrea Deidda bereits auf das Duell gegen den Erzfeind eingestimmt. „Er hat mir einige Geschichten erzählt und ich weiß, wie wichtig dieses Spiel ist. Ich möchte unbedingt am Sonntag etwas zeigen.“
- Analyse zur Nations League: Direkter Abstieg vermieden, aber die Fragen bleiben - 20. November 2024.
- Die Underdogs wollen zeigen, was sie draufhaben - 9. November 2024.
- Fola-Trainer Ronny Souto: „Die Devise muss es sein, an jedem Tag unser Maximum zu geben“ - 26. Oktober 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos