Caritas-Millionen / Möglicherweise ist doch noch nicht alles ganz verloren – Konten in Spanien waren bereits unter Beobachtung
Sind die 61 Millionen Euro, die bei der Caritas verschwunden sind, ganz verloren? Oder liegen sie vielleicht noch auf den spanischen Konten? Auf eine Tageblatt-Anfrage bei der spanischen BBVA gab es eine Antwort, die zumindest noch hoffen lässt.
61 Millionen Euro sind bei der Caritas verschwunden. Zu den Hintergründen stellen sich derzeit immer noch mehr Fragen, als es Antworten gibt. Konkrete detaillierte offizielle Mitteilungen bleiben auch Wochen nach dem Auffliegen des Skandals Mangelware.
Klar scheint derweil, dass, neben den Verfehlungen der Caritas selbst, auch am Finanzplatz Luxemburg einiges nicht so gelaufen ist, wie es sollte. Es ist und bleibt ungeklärt, wie BGL BNP Paribas und BCEE derart hohe Millionenbeträge auf Konten der spanischen Bank BBVA überwiesen. Immerhin haben die Banken mittlerweile große Verpflichtungen, was die Kontrolle von verdächtigen Geldern angeht. Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sollen so vermieden werden. Tausende Verdachtsmomente werden bei den Behörden gemeldet. Doch scheinbar waren die Vorsichtsmaßnahmen nun, wo es um Millionenbeträge ging, mehr als lückenhaft. Oder hatten sie es vielleicht gemeldet und die Behörden gaben grünes Licht? Fragen über Fragen.
„Restrictions on the accounts concerned“
Anders scheint das dagegen in Spanien gelaufen zu sein, auch wenn die Antwort auf eine Tageblatt-Anfrage erst einmal generisch gleich klingt: „Die BBVA verfügt über alle Protokolle und Verfahren zur Bekämpfung von Geldwäsche und Betrug und wendet sie ständig an“, so die Bank. „Wir führen zahlreiche Kontrollmaßnahmen durch, um sicherzustellen, dass unsere Produkte und Dienstleistungen niemals für ungesetzliche oder illegale Zwecke verwendet werden, was unser Engagement für finanzielle Integrität verdeutlicht.“
Etwas überraschend war der Teil der Antwort, der konkret den Fall Caritas betraf: Die Konten bei der BBVA, auf die die beiden Luxemburger Banken die 61 Millionen überwiesen haben, unterlagen nämlich bereits „Beschränkungen“, die die spanische Bank im Rahmen bestehender Sicherheits- und Compliance-Protokolle verhängt hatte. Und das, „bevor wir überhaupt von den Vorwürfen erfuhren“.
(„BBVA had already imposed restrictions on the accounts concerned as part of our existing security and compliance protocols, before we even heard of the allegations.“)
Was das nun konkret bedeutet, bleibt jedoch unklar. Die konkrete Frage, ob auf den betreffenden Konten noch Gelder liegen, ließ die Bank unbeantwortet.
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