/ „Mooka": Das erste luxemburgische „Mook“ zeigt Kindern Esch bei Nacht
Ein Mook – das ist nicht wirklich ein Magazin, aber auch kein Buch. Es vereint das Beste aus beidem. Der Name wird von den englischen Wörtern „book“ und „magazine“ abgeleitet. Claudine Furlano, Gründerin des Kinderbuchverlags „Zoom éditions“, hat nun das erste Mook für Kinder auf Luxemburgisch herausgebracht. „Mooka“ befasst sich mit luxemburgischen Städten. Thema der ersten Ausgabe ist Esch bei Nacht.
Als Claudine Furlano vor drei Jahren im „Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain“ arbeitete, verbrachte sie dort viel Zeit damit, Kinderbücher zu lesen. „Die Kinder sind nicht gekommen, also habe ich in der Zwischenzeit die Bücher gelesen“, sagt sie. Das habe sie sehr inspiriert. Von da an spielt Furlano mit dem Gedanken, eine Zeitschrift für Kinder auf den Markt zu bringen. Die Regelmäßigkeit, die damit verbunden ist, schreckt sie jedoch ab.
Ein Mook stellt sich als die ideale Lösung heraus. Inzwischen hat sich die zweifache Mutter mit ihrem eigenen Verlag im „1535° Creative Hub“ in Differdingen selbstständig gemacht. Zeit also, ihre Idee in die Tat umzusetzen.
Wie oft das „Mooka“ herauskommen wird, will Furlano zunächst offen lassen. Vielleicht nur ein Mal im Jahr, vielleicht auch öfter, sagt sie. Eine Marktlücke hat sie jedenfalls gefunden. Außer De Panewippchen gab es bislang kein magazinähnliches Angebot für Kinder auf Luxemburgisch.
Die Umgebung entdecken
Jedes „Mooka“ soll sich jeweils um eine Stadt und um ein Thema drehen. Damit will Furlano Kindern und ihren Eltern zeigen, was sie in ihrer direkten Umgebung erleben können. In der ersten Ausgabe hat sich Furlano für die Stadt Esch entschieden. Thema ist die Nacht. „Die Kinder sollen einerseits die Dinge in ihrer Nähe entdecken, sich andererseits aber auch der Welt öffnen. Deshalb habe ich die Nacht als Thema gewählt“, erzählt die Verlegerin. Die „Nuit de la culture“ habe sie dazu inspiriert, die erste Ausgabe der „Minettemetropole“ zu widmen. „Esch ist eine sehr dynamische Stadt. Außerdem bin ich nebenan groß geworden und habe viel Zeit dort verbracht“, erinnert sich die zweifache Mutter.
Bei der Gestaltung des Mooks wurde Claudine Furlano tatkräftig von ihren eigenen Kindern unterstützt. Einige der Illustrationen von „Nuetspäiperleken“ stammen von ihnen. Aber auch andere Kinder aus der Brill- und der Jean-Jaurès-Schule in Esch haben Texte und bunte Kunstwerke beigesteuert. Mitgeholfen haben zudem eine ganze Reihe Erwachsene. Das erste „Mooka“ ist durch eine generationenübergreifende Zusammenarbeit entstanden. „Jeder hat einen Stein gelegt, um das Haus zu bauen“, sagt Furlano.
Jacqui Zimmer, bekannt für ihr Buch „Meng éischt dausend Wierder“, hat sich darum gekümmert, dass die Sprache korrekt ist. Nicolas Feierstein war 22 Jahre lang Präsident der „Lëtzebuerger Amateurastronomen“ und hat sein Wissen über das Thema Tag und Nacht in die Ausgabe einfließen lassen. Die junge Illustratorin Deborah Velazquez hat die Seiten mit ihrer Kunst verschönert und Fernando Andreu, Koch im Restaurant Bosque FeVi auf dem „Gaalgebierg“, verrät sein Trüffelrezept auf drei Seiten.
Generationenübergreifende Zusammenarbeit
Daneben haben noch viele andere an der Verwirklichung des ersten „Mooka“ mitgewirkt. Zu finden sind unter anderem eine Karte von Esch, mehrere Rätselspiele und ein Comic mit „Lizzie & Nouga“, den beiden Maskottchen von science.lu. „Für jede Ausgabe soll auch ein Austausch mit den Menschen aus der Stadt, um die es geht, stattfinden“, erklärt Claudine Furlano. Die Bewohner sollen aktiv dazu beitragen, das „Mooka“ zum Leben zu erwecken. Bisher wurden 1.000 Exemplare gedruckt. Ob eine zweite Auflage herauskommt, wird sich zeigen. Die Lust ist jedenfalls da: „Egal, wo ich hingehe, fallen mir immer neue Ideen ein“, sagt Furlano. Zu finden ist das „Mooka“ seit dieser Woche in den Buchhandlungen Ernster und Diderich. Die eine oder andere werde wohl noch hinzukommen, sagt die Verlegerin. Eine Ausgabe kostet 18 Euro.
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