Stausee / Müll und Wildcampen haben zugenommen – ein Ranger soll für Ordnung sorgen
Der Andrang auf die Badewiesen rund um den Stausee war im vergangenen Sommer teilweise so groß, dass sie aus Sicherheitsgründen geschlossen werden mussten. Erst durch den Einsatz von Sicherheitspersonal und der Einführung von digitalen Tageskarten konnte die Situation unter Kontrolle gebracht werden. Ab kommender Saison soll ein Ranger als Bindeglied zwischen den Besuchern, den Behörden und der Natur fungieren.
„Die anfallenden Kosten für Sicherheitsbeamten wurden vergangenen Sommer vom Tourismusministerium übernommen“, erklärt Jeff Gangler, der Erste Schöffe der Gemeinde Bauschleiden im Gespräch mit dem Tageblatt. „Das Sicherheitspersonal hat dafür gesorgt, dass sich die Verkehrssituation rund um die Badewiesen wieder entspannt hat und dabei geholfen, die Besucherströme besser zu lenken. Deshalb ist es wichtig, dass auch diesen Sommer Sicherheitsbeamte eingesetzt werden.“ Wer für die Kosten aufkommen wird, sei noch nicht geklärt. So wie es bislang aussieht, müssten die Stauseegemeinden diese Kosten selbst übernehmen. „Das, obwohl sich die Badewiesen zu 95 Prozent im Besitz des Staates befinden und von nationalem Interesse sind“, gibt Gangler zu bedenken. Das Budget für das Sicherheitspersonal belief sich vergangene Saison auf rund 80.000 Euro. „Um nicht auch auf den Kosten sitzen zu bleiben, wird über eine anfallende Gebühr von zwei bis drei Euro beim Besuch der Badewiesen nachgedacht. Diesen Vorschlag unterstütze ich jedoch nicht.“
Durch die kostenlosen Tageskarten hat sich nämlich das Problem der Menschenmassen nicht aufgelöst, sondern nur verlagert. „Wer keinen Platz mehr auf einer der offiziellen Badewiesen ergattern konnte, der hat sich oft einen anderen Platz im Wald oder in der Nähe des Wassers gesucht. Wildcampen hat in der vergangenen Saison auch stark zugenommen. Genau wie der Müll entlang der offiziellen Wanderwege und am Stauseeufer. Vergangene Saison musste die Feuerwehr auch außergewöhnlich oft zu Waldbränden ausrücken. Einweggrills konnten oft als Brandursache ausgemacht werden“, schildert Gangler, der auch bei der lokalen Feuerwehr aktiv ist. „Die Menschen sind sich der Waldbrandgefahr oftmals nicht bewusst. Hier muss eine langfristige Lösung her, denn die Natur, das Wasser und der Mensch sollen auch weiterhin zusammen funktionieren.“
Anlaufstelle für all diese Probleme soll in Zukunft der neue Ranger der Naturparks sein. „Die Kosten des Rangers werden teilweise vom Landesplanungsminister übernommen. Er soll das Bindeglied zwischen den bestehenden Autoritäten und den Besuchern darstellen, die Menschen aber auch vor den Gefahren warnen und ihnen den Respekt der Natur vermitteln“, erklärt der Schöffe. „Auf längere Sicht könnte zudem eine Initiative für Jugendliche geschaffen werden, um diese auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Diese Jugendlichen könnten dann den Ranger bei kleinen Arbeiten unterstützen.“ An Kandidaten für den Posten mangelt es jedenfalls nicht.
Da die Region immer mehr Besucher anzieht und auch als Qualitätswanderregion ausgezeichnet wurde, liegen Gangler der respektvolle Umgang mit der Natur sowie die Abfallentsorgung besonders am Herzen. Um die Natur zukünftig noch besser schützen zu können, wünscht er sich deshalb ein einheitliches Müllkonzept entlang des Stausees.
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