Aktion Pickitup / Müllsammeln: Kleine, freiwillige Gesten machen seit einem Jahr die Umwelt in Luxemburg ein bisschen sauberer
Achtlos in die Natur geworfener Abfall ist ein Problem. Didier Picard hat das Problem erkannt – und die Aktion und spätere Asbl. „Pickitup“ ins Leben gerufen, mit der er „Littering“ den Kampf ansagt. Am Samstag feiert die Asbl. den ersten Jahrestag der Initiative mit einer gemeinsamen Müllsammelaktion im Grund.
Damals sei es eine ziemlich verrückte und spontane Herausforderung gewesen, sagt Didier Picard, Initiator der Aktion, heute. „Ich wollte etwas Gutes für mich und für die Umwelt tun und habe mich im März vorigen Jahres kurzerhand dazu entschlossen, täglich einen Spaziergang von 30 Minuten zu absolvieren und währenddessen Müll einzusammeln.“ Am Ende hatte er 140 Kilogramm Abfall entsorgt – und mehr als 700 Anhänger in den sozialen Netzwerken. Auch die Presse berichtete über den Müllsammler. Diese Sichtbarkeit bewirkte, dass es während des E-Lake-Festivals in Echternach zur Zusammenarbeit u.a. mit Valorlux kam. Mittels eines Spiels sollte Pickitup die Festival-Teilnehmer für die Mülltrennung sensibilisieren. Didier und seine Mitstreiter kauften hierfür einen kleinen Pool, Valorlux stellte gewaschenen Plastikabfall, der in das Schwimmbecken mit Wasser geschüttet wurde. Die Teilnehmer mussten den Abfall aus dem Becken heraus in die Valorlux-Tüten werfen.
Im vorigen Jahr wurden die Müllsammler immer öfter von Schulen gebeten, die Aktion für und mit ihren Schülern durchzuführen. Für Unternehmen bieten sie das sogenannte „Plogging“ an: eine Mischung aus Jogging und „plocka“ , dem schwedischen Wort für aufheben, pflücken. Um den zahlreichen Anfragen gerecht zu werden, musste sich die Initiative weiterentwickeln; die logische Folge war die Gründung eines gemeinnützigen Vereins mit dem Namen „Pickitup Luxembourg Asbl.“
Sensibilisieren anstatt moralisieren
„Wir wollen nicht Moral predigen“, sagt Picard. „Wir ziehen den Weg der Sensibilisierung durch Vorbilder fort. In unseren Augen ist nichts so wirksamer als Maßnahmen vor Ort.“ In den vorigen zwölf Monaten nahm Pickitiup regelmäßig Schüler, Angestellte und Unternehmensleiter zum Sammeln von Abfällen zu Parks und Straßen in ganz Luxemburg mit. „Man muss bescheiden bleiben“, sagt Picard. „Jeder tut, was er kann. Und ich kann eben nicht an Abfall, der am Boden liegt, vorbeigehen, ohne ihn aufzuheben. Niemand soll mir deswegen gratulieren.“
Anlässlich des ersten Jahrestages des Beginns von Picards Aktion feiert Pickitup am Samstag, den 29. Februar ab 9.30 Uhr ein großes Fest in Form einer Müllsammelaktion im Alzette-Tal. Treffpunkt ist die Agora der Abtei Neumünster. Die Freiwilligen werden morgens auf zwei ausgeschilderten Routen in den Bezirken Pfaffental und Grund entlang der Alzette spazieren gehen. Am Ende wird der eingesammelte Müll getrennt, um ihn dann regelgerecht zu entsorgen. In Neumünster wird an dem Tag ebenfalls eine Ökomesse abgehalten, auf der umweltverantwortliche Projekte und Initiativen vorgestellt werden. Als Dank wird den Teilnehmern ein Ehrenwein angeboten; ein veganer Foodtruck wird für das leibliche Wohl sorgen.
Die Veranstaltung ist darüber hinaus Teil der Veranstaltungen zum 25. Jahrestages der Eintragung von Luxemburgs Altstadt und seinen Befestigungsanlagen in die Liste des Weltkulturerbes. Die Aktion wird deshalb auch von der Unesco unterstützt.
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Bravo für die Freiwilligen.
Aber eine Aktion “ take it home “ wäre eine bessere Lösung.Aber leider stimmt etwas in den Köpfen der Mitbürger nicht.
Gibt’s schon ueber 30 Jahre,frueher Grouss Botz genannt. Aber Ja Aktion „take it home“ wäre die richtige Loesung