Metal / Musica fervida in corpore sano: Sechs Luxemburger Bands wollen zum Wacken
Sechs Bands, ein Platz: Am Samstag wird feststehen, wer die Luxemburger Heavy-Metal-Szene beim diesjährigen Wacken Open Air vertreten wird. Der Sieger des „Metal Battle“ in der Rockhal wird dazu beitragen können, dass sich das beschauliche Örtchen in Schleswig-Holstein im Sommer in ein Fest der harten Riffs und wuchtigen Bassläufe verwandelt.
Vom römischen Dichter Juvenal stammt das bekannte Zitat „Mens sana in corpore sano“ („Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“). Der Gründer der modernen Olympischen Spiele, Pierre de Coubertin, machte daraus „Mens fervida in corpore lacertoso“ („Ein feuriger Geist in einem muskulösen Körper“). Eine Mischung aus beidem wird am Samstagabend in der Rockhal geboten. Dann kämpfen sechs Bands aus Luxemburg um ein begehrtes Ticket für eines der weltweit größten Metal-Festivals. In puncto Personalien fällt dieses Jahr vor allem die Präsenz weiblicher Mitglieder – sowohl Sängerinnen als auch Instrumentalistinnen – und eines bestimmten Berufssektors auf: Herrscht in Luxemburg ein Mangel an Fachkräften im Pflegebereich, kann dies zumindest bei dieser Veranstaltung nicht behauptet werden. In vier der sechs Bands sind aktuelle oder ehemalige Studierende aus der Krankenpflege dabei, eine Lehrerin für diese Sektion befindet sich ebenfalls darunter.
Aus musikalischer Sicht sind unterschiedliche Spielarten des Metals vertreten – große Namen sucht man vergeblich, richtet sich das „Metal Battle“ doch gezielt an Underground-Gruppen, die nicht bei einem Musiklabel unter Vertrag stehen. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Bewerber keine Vorentscheidung im vorherigen Jahr gewonnen haben.
Es lebe der Untergrund
„Unsigned“ bedeutet allerdings nicht gleich unerfahren: So befindet sich mit ShadoWhisperS eine Band, die dieses Jahr ihren 15. Geburtstag feiert, im Line-up des Luxemburger Vorentscheids. Das Gothic-Metal-Quintett, das sich in seinen rezenten Werken auf die Welt des US-Schriftstellers Edgar Allan Poe fokussiert hat, setzt sich aus Musikerinnen und Musikern mit langjähriger Erfahrung zusammen.
Weitere Gruppen mit weiblicher Präsenz sind Arduinna’s Dawn, die im Bereich Symphonic Metal unterwegs sind, und Parity. Letztere bezeichnen ihr Schaffen selbst als „Modern Metal“ und als Mischung aus diversen Einflüssen, darunter dem von Frontfrau Sandra Lutz bevorzugten Nu-Metal, aber auch aus dem Death Metal und Prog Rock.
Progressiv geht es auch bei Mindpatrol zu, die vor zwei Wochen ihre EP „Monster“ veröffentlicht haben, die auf der gleichnamigen Manga-Serie von Naoki Urasawa basiert – mitsamt Albumcover von der bekanntesten Vertreterin der Luxemburger Manga-Künstler, Sabrina Kaufmann. Das Line-up von Blame The Others setzt sich aus Ex-Mitgliedern der Bands Everwaiting Serenade, Atomic Rocket Seeders und Fast Friday zusammen, während Aeoni Black Metal mit Einflüssen aus der Ambient-Musik produzieren.
Um 18.30 Uhr geht es los. Tickets gibt es im Vorverkauf zum Preis von 13,20 Euro – daneben besteht auch die Möglichkeit, sich auf die „Buddylist“ als Unterstützer einer bestimmten Band einzutragen. Dann kostet der Eintritt 11 Euro, Informationen dazu gibt es auf rockhal.lu/shows/metal-battle-4. Das Special Guests wurden die Thrash-Metaller von Fusion Bomb angekündigt.
Das Wacken Open Air findet vom 31. Juli bis zum 3. August statt. Die ersten Bands, die bei der diesjährigen Auflage vertreten sein werden, wurden bereits angekündigt. Luxemburg ist jedoch nicht das einzige Land, in dem ein „Wacken Metal Battle“ ausgetragen wird: Vertreter werden unter anderem aus der Türkei, den Philippinen und Subsahara-Afrika nach Schleswig-Holstein geschickt.
- Platz 3 und ein World-Games-Ticket: Ankie Timmers qualifiziert sich für Chengdu - 22. November 2024.
- Tag der offenen Tür: Neugierige entdecken Differdingens kreativen Hotspot - 14. Oktober 2024.
- Anno 1900: von der Erde zum Mond und wieder in den Fond-de-Gras - 30. September 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos